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Kalt, warm, hell oder dunkel: wie Samen am besten keimen
Foto: ThemenbildViele unserer Gartenpflanzen stammen aus unterschiedlichen Klimaregionen und sind an die Verhältnisse dort angepasst. Das betrifft auch die Bedingungen, bei denen ihre Samen keimen. Im Folgenden stellen wir Ihnen unterschiedliche „Typen“ vor.
Lichtkeimer benötigen zur Keimung Licht, das heißt, dass man die Samen nicht oder nur ganz dünn mit Substrat oder Erde bedecken darf. Diese Pflanzen haben meist sehr feine Samen, zu ihnen gehören z.B. Kräuter wie Basilikum oder Estragon.
Die Samen von Dunkelkeimern müssen bis zum Keimen mit Substrat oder Erde abgedeckt werden, damit kein Licht eindringen kann. Allerdings sollte die Schicht nur zwei- bis viermal höher sein als die Samenstärke. Typische Dunkelkeimer sind z.B. Borretsch, Koriander, Rittersporn (Delphinium) und Stiefmütterchen (Viola).
Bei den Kaltkeimern (früher nannte man sie Frostkeimer) ist es wichtig, dass die Samen einer Kälteperiode von mindestens sechs Wochen ausgesetzt werden, damit die Samenruhe aufgehoben wird. Die Pflanzen stammen meist aus kälteren Regionen und haben oft besonders harte Samenschalen.
Bei der Kälteeinwirkung geht es nicht um extreme Minusgrade, die den Samen eher schaden, sondern um Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt. Will man die Kälteperiode also künstlich erzeugen, kann man den Samen für zwei bis drei Wochen in den Kühlschrank (aber nicht ins Gefrierfach!) legen. Zu den Kaltkeimern gehören u.a. Christrose (Helleborus), Bärlauch (Allium ursinum) und Enzian (Gentiana).
Warmkeimer können Sie direkt ins Freiland säen bzw. in Aussaatschalen verfrühen. Die Keimtemperatur kann sehr unterschiedlich sein, manchen Samen genügen 12 °C, andere brauchen es noch wärmer (z.B. benötigt Basilikum je nach Sorte 16–25 °C).
Kulturanleitungen auf den Samentüten beachten
Auf den Rückseiten von Samentüten finden Sie genaue Kulturanleitungen, damit die Aussaat gelingt. Dort ist auch beschrieben, ob die Samen Kältereize benötigen, mit Erde abgedeckt werden müssen und bei welchen Temperaturen sie keimen.
Christiane Breder