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Kategorien => Krankheiten/ Schädlinge/ Nützlinge => Thema gestartet von: Anne am 24. Mai 2002, 14:32:00

Titel: Narren- & Taschenkrankheit am Pflaumenbaum Hilfe!?
Beitrag von: Anne am 24. Mai 2002, 14:32:00
Hallo!<br />
An meinem Pflaumenbaum tritt jedes Jahr die Narren- und Taschenkrankheit auf. Würdet ihr mir raten den Baum aus dem Garten zu entfernen oder ihn bis auf den Hauptstamm zurückzuschneiden und im nächsten Jahr zu spritzen? Falls stehen lassen, womit behandeln? Oder kennt jemand eine nicht zu Zeitaufwendige Alternative?<br />
Vielen Dank im vorraus!
Titel: Re : Narren- & Taschenkrankheit am Pflaumenbaum Hi
Beitrag von: Alain Hamm am 26. Mai 2002, 19:15:00
Hallo lieber Gartenfreund,<br />
nicht gleich Die Flinte ins Korn werfen.<br />
-Taphrina pruni-<br />
Krankheitsverlauf (Biologie)<br />
Der Pilz überdauert, für den Betrachter praktisch unsichtbar, saprophytisch an den Trieben, d.h. er ernährt sich von toter, abgestorbener Substanz. Auch liegen einige Sporen (Verbreitungsorgane) in den Knospenschuppen und sind somit bei Kälte noch besser geschützt als das Pilzgeflecht auf den Trieben. Der Pilz infiziert witterungsbedingt - günstig für die Pilzentwicklung ist kühles, regnerisches Wetter, ungünstig trockenes, warmes Wetter - die Fruchtknoten zum Zeitpunkt der Blüte. An der Oberfläche der befallenen Früchte wird im späten Frühjahr ein reifartiger, aus eng beisammenstehenden Verbreitungsorganen gebildeter Belag sichtbar. Diese platzen auf und liefern mit den austretenden Sporen das Ausgangsmaterial für die saprophytische Triebbesiedelung/Überwinterung.<br />
<br />
Grundsatz:<br />
Insbesondere bei prophylaktischen Maßnahmen ist ein gemeinschaftliches Vorgehen mit der Nachbarschaft erforderlich.<br />
Bei schwachem Auftreten sind die befallenen Früchte alsbald zu pflücken - vor der Pflaumbildung - und zu vernichten . Es sind keine infizierten Früchte im Bestand Liegenzulassen. Sowohl durch einen regelmäßigen Baumschnitt als auch durch einen schützender Baumanstrich mit einer Kalkbrühe - im Oktober/November ausgebracht - kann der Infektionsdruck gesenkt werden.<br />
Vorliegende Sortenunterschiede sind beim Kauf eines Pflaumenbaumes zu beachten: als stark anfällig gelten z.B. `Hauszwetsche`(!), `Ortenauer` und `Blue fre`; als weniger anfällig dagegen z.B. `Wangenheims Frühzwetsche`, `Bühler Frühzwetsche`oder `President`. Renekloden und Mirabellen gelten, wie bereits erwähnt, als widerstandsfähiger als die Pflaumen.<br />
Vor Regen geschützte Pflaumen (Dachvorsprünge) bleiben weitgehend verschont, da die feuchten, für eine Infektion erforderlichen Bedingungen hier in der Regel unterbleiben.<br />
Spritzungen zum Zeitpunkt der Blüte und/oder - in Untersuchungen oftmals mit besserem Wirkungsgrad - zum Zeitpunkt des Hebens der Knospenschuppen und dem Austriebsbeginn, sind sowohl mit "alternativen" Präparaten als auch mit chemischen Pflanzenschutzmitteln (Fungiziden) und Pflanzenstärkungsmittel (z.B. Neudo-Vital) möglich. Als "alternative" Präparate können z.B. Rainfarn nach Abtei Fulda, Schachtelhalm- oder Knoblauchbrühe genannt werden. <br />
Bei den Fungiziden währe in erster Linie die organischen Fungizidwirkstoffe  Bitertanol zu erwähnen.<br />
z. Zt. Keine Zulassung für die Narrenâ€" oder Taschenkrankheit.<br />
Alain Hamm, Berlin
Titel: Re : Narren- & Taschenkrankheit am Pflaumenbaum Hi
Beitrag von: Margarete Schwarzl am 03. Juni 2002, 22:57:00
Titel: Re : Narren- & Taschenkrankheit am Pflaumenbaum Hi
Beitrag von: Margarete Schwarzl am 03. Juni 2002, 22:57:00
Titel: Re : Narren- & Taschenkrankheit am Pflaumenbaum Hi
Beitrag von: Margarete Schwarzl am 03. Juni 2002, 23:02:00