Aufwandsentschädigung oder was?

Begonnen von Lutz, 01. Juni 2008, 20:45:00

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Lutz

Liebe Gartenfreundinnen und -freunde,

am 08.07.2007 und folgenden Tagen sprachen wir hier bereits über dieses Thema unter der Überschrift "Mehr Geld fürs Ehrenamt".
Eckhard hatte kurz und bündig folgendes geschrieben."BIS 500 € / a sind keine ,,Löhne", sondern eine Pauschale zur Abgeltung der Aufwendungen
wie PC, Drucker Telefon Fahrtkosten usw. Man muß jetzt nicht mehr alles belegen.
Zahlungen an Vorstände für ihren Zeitaufwand waren und bleiben rechtswidrig. Vereinsrecht."

Mit einigem Erstaunen las ich heute im "Gartenfreund" (LSK) einen Beitrag der LSK-Schatzmeisterin.
Diese schreibt: "Seit Januar 2007 haben wir die Möglichkeit, eine steuerfreie Aufwandsentschädigung bis zu 500 Euro für die ehrenamtliche Vorstandsarbeit und für vom Vorstand nachweislich beauftragte Gartenfreunde pro Gartenfreund und Jahr zu zahlen."

Soweit so gut. Das haben wir bereits 2007 festgestellt, allerdings auch festgestellt, daß nicht die Tätigkeit bezahlt sondern der finanzielle Aufwand erstattet werden soll/kann.

Die Gute Frau (und mit ihr der Landesverband Sachsen der Kleingärtner e.V.) jedoch scheint das anders zu sehen.
Sie schreibt weiter: "Die Kostenerstattung z.B. der Fahrtkosten, Telefonkosten usw. kann mit ordentlicher Nachweisführung zusätzlich gezahlt werden."

Zusätzlich???

(Blabla) und weiter "... denn ehrenamtliche Arbeit hat auch im Kleingartenwesen eine sehr große Bedeutung und kostet viel Freizeit." Klar. Sonst wäre es ja per Definition keine EHRENAMTLICHE Arbeit, wenn sie nicht in der Freizeit gemacht würde.

Weiter: "Diese sollte auch gewürdigt werden." Auch da kann man nicht widersprechen, doch sollte diese "Würdigung" eben kein Geld, sprich Lohn sein.

Aber es gibt noch die andere Sichtweise. Die Gute schreibt weiter: "Die Information der Mittelverwendung an die Mitglieder ist Grundvoraussetzung unserer Verwaltung der Vereinsgelder."

Da staunst\'e nicht schlecht! Doch jetzt kommt der krönende Abschluß: "Wenn keine Anerkennung der ehrenamtlichen Arbeit erfolgt wird die Vorstandsfindung in den Vereinen immer schwieriger." und "...ganz ohne Geld geht es auch im Kleingartenwesen nicht!"

Was sind die Kleingärtner nur für Leute? könnte man sich angesichts solcher Sätze fragen. Als gemeinnützige Vereine haben sie, u.a. wegen der besonders günstigen Pacht, mehr Eigen- als Gemeinnutz.
In einer Vielzahl von gemeinnützigen Vereinen, die sich z.B. soziale Projekte bemühen (Betreuung, Speisung von armen Kindern, Volksküchen etc.pp. Die Liste könnte endlos werden), in denen wird kaum der tatsächlich entstandene Aufwand erstattet. Viel Gemeinnutz und so gut wie kein Eigennutz! Hört man von diesen Vereinen Sätze wie die obigen? Hört man; Ohne Geld keine Vorstandsfindung?

Verstehen wir, die wir bereits darüber diskutierten, eventuell die Rechtslage völlig falsch?

Oder läuft hier was janz jewaltich schief?

Mit Grüßen aus Dresden

Lutz