Tafelgärten?

Begonnen von lutz, 09. Juli 2009, 20:14:00

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lutz

Die Idee, aus demographischen Gründen nicht mehr zu verpachtende Flächen an die Tafeln abzugeben um dort Beschäftigung für für sogenannte 1-Euro-Jobber und zusätzlich noch etwas frisches Obst und Gemüse für die Bedürftigen zu erzeugen, die mag einigen Charme haben. Doch wie schnell es geht, eine solch Idee zu pervertieren, das mag der folgende Bricht aus einem hier im Forum schon mehrfach besungenen Kleingartenverein zeigen.
Hier werden nicht etwa nicht mehr zu verpachtende Flächen abgegeben. Nein, wie wir in der Sächsischen Zeitung (03.04.09) lesen konnten: "Obwohl die Bühlauer Waldgärten genug Anfragen für ihre 348 Parzellen haben, werden zwei von ihnen als Tafelgarten genutzt. ... Der erste Tafelgarten (in Dresden. Anm. l.) entstand an der Hansastraße, einen weiteren gibt es an der Wiener Straße. \'Als wir davon hörten, wollten wir einen eigenen einrichten\', erzählt Schmidt." Also Sponsoring durch einen gemeinnützigen Verein? Extra für die Tafeln angebautes Obst und Gemüse? Oder nur Eitelkeit (bzw. schlimmeres) eines Vorsitzenden?

Zudem stellt man sich schon mal die Frage, ob derartiges eigentlich noch mit den Tafelgrundsätzen vereinbar ist, die lauten: "Ziel der Tafeln ist es, qualitativ einwandfreie Nahrungsmittel, die im Wirtschaftsprozess nicht mehr verwendet werden können, an Menschen in Not zu verteilen."
Abgesehen davon, dass hier "Menschen in Not" selbst die zu verteilenden Nahrungsmittel zusätzlich erzeugen (also nichts mit den o.g. Grundsätzen) kann sich auch keiner von diesen -und ich habe selbst mit den Leuten gesprochen- wirklich keiner kann sich einen Garten in besagtem Verein leisten! Die Kosten für Pacht und Umlagen bewegen sich in Gefilden, die im Forum schon ausführlich besprochen wurden. Kaum bezahlbar für einen Hartz-IV- oder Grundsicherungs-Empfänger!

Um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, muss ich etwas ausholen. Die Leser des Online-Forums erinnern sich noch? Die Laube der als "Problemgärtnerin" eingestuften Öko/Bio-Gärtnerin brannte, wie zuvor schon die Laube eines anderen, psychisch behinderten "Problemgärtners", bis auf die Grundmauern/Bodenplatte nieder. Sie kündigte, die Auflagen waren von ihr nicht zu stemmen. Und