Hallo Horst,
Lob und Dank für Deine Unterlagen. Diese könnten, so sie denn eingesetzt würden, manch Vorstandsarbeit vereinfachen, vor allem aber vereinheitlichen. Wie oft habe ich gehört, daß die Bewertung nach persönlichem Geschmack des/der Bojaren äußerst willkürlich erfolgt...
Was ich vermisse: Weitergehend sollte doch eigentlich nicht "der Kleingarten" sondern die Kleingartenanlage nach BKleinG im Mittelpunkt der Betrachtung stehen. Das scheint mir auch zunehmend sinnvoller u.v.a. wichtiger als die Fixierung auf den einzelnen Kleingarten.
Meines Erachtens zwingt die vorrangige Betrachtung der Anlage die Vereine dazu, sich mit der Summe der unterschiedlichen Flächen auseinander zu setzen und also eine ausgewogene soziale und demographische Mitgliederstruktur anzustreben.
Zur Erläuterung: "Tafelgärtner" nutzen (hoffentlich) 100 % für den Eigenbedarf, nicht viel weniger werden Bedürftige und/oder Hartz-4-Empfänger nutzen. Junge Eltern bauen für die Familie immer noch reichlich Obst u. Gemüse an. Sind die Kinder aus dem Haus wird diese Fläche dem geringeren Eigenbedarf angepasst. In späterem Alter kommt das eine oder andere Zipperlein hinzu und der Anbau wird entsprechend reduziert. Zudem kämen noch die -sagen wir mal "alternativen"- Gärtner mit ihren Biogärten, Wildgemüse- oder Permakultur-Ideen. Diese würden, bei korrekter Betrachtung, i.d.R. ebenfalls mehr Fläche für den Eigenbedarf nutzen als "vorgeschrieben", schon wegen des geringeren Ertrags bei besagten Methoden.
Bei einer nachhaltigen und vorausschauenden Bewerberauswahl sollte es also trotz "demographischem Faktor" möglich sein, die Anlage! in einem Zustand zu halten, der dem Gesetz entspricht und die einzelnen Gärtner nicht über Gebühr reglementiert.
In solchem Falle wäre es sogar egal ob man nun die 3/3 oder die von Dir beschriebene Interpretation anwendet. Die SUMME der für den Eigenbedarf Obst/Gemüse genutzten Flächen in einer durchschnittlichen Kleingartenanlage dürfte die Vorgaben in der Regel erfüllen.
Das ließe sich nach der (Selbst-)Bewertung der Gärten (bei "Selbst" ohne die Kästchen "Norm erfüllt") relativ schnell ermitteln. Summe der Flächen aller Kleingärten = 100 %, die Summen der relevanten Einzelflächen (1, 3, 4, 12a) ergäben dann die Prozentpunkte für die wichtigsten übergeordneten Bewertungskriterien.
[Okay, es gibt natürlich Anlagen, die schon eher "Wochenendsiedlungen" mit überwiegendem Erholungs-Charakter als Kleingartenanlagen sind. Doch diesen sollte man dann auch konsequent das KG-Privileg entziehen...]
Eventuell magst Du diese Idee in Deine weiteren Überlegungen mit einbeziehen?
@Peter Pan,
Du kennst doch das alte deutsche Sprichwort: "Der Fisch stinkt stets vom Kopfe her!"
Ich glaube, daß so mancher, der hier im Forum aktiv ist, ähnliche Erfahrungen wie Du machen mußte!
Aber: Was uns nicht umbringt, macht uns stärker.
In diesem Sinne -und weil\'s so schön ist- noch ein Nietzsche-Zitat:
"Der Irrsinn ist bei einzelnen etwas Seltenes –
aber bei Gruppen, Parteien, Völkern, Zeiten die Regel."
Mit Grüßen aus Dresden
Lutz