wer kann mir etwas über den Begriff spät-mittelspät bei Pflanzkartoffeln verraten? wann kann man diese Kartoffel ernten und wann muß sie in die erde?
Hallo Anita,
eine fachgerechte Definition "früh,mittelfrüh, mittelspät, spät"
ist mir auch nicht bekannt, aber in der Anfangszeit meiner kleingärtnerischen Betätigung hieß es:
Frühkartoffeln brauchen ca. 90 Tage bis zur Ernte und späte Sorten 100 Tage.
Aber das ist nur ein Rahmen, denn die klimatischen Bedingungen und die Bodenbeschaffenheit, Nährstoff- und Wasserversorgung spielen auch eine Rolle.
Der Legetermin ist auch vom Standort abhängig.
Ich bin mit Mitte April für mittelfrühe Sorten immer gut gefahren.
viel Erfolg
Hans
hallo hans,
vielen dank. deine Nachricht hilft mir weiter. Bei uns im Sauerland herrscht lange Frost. Deswegen meine Unsicherheit.
Ich werde einen Versuch wagen.
mfg
anita
noch mal zum Thema Pflanzkartoffeln:
Ich kultiviere seit Jahren unsere alte mehligkochende Sorte Adretta. Mein Pflanzgut gewinne ich, indem ich bei der Rodung die Knollen so wie sie aus der Erde kommen pflanzenweise zu kleinen Häufchen lege. Am Ende kann ich so gut übersehen, welche Pflanzen den mir zusagenden Ertrag gebracht haben. Nur von diesen nehme ich dann die neuen Pflanzkartoffeln, die ich dann den Winter über in meinem Gartenkeller lagere und Mitte Februar in flachen mit gesiebtem Kompost gefüllten Kästen zu Vortreiben ansetze. Die Treibkästen stehen im kalten Gewächshaus auf dem Erdboden. Bei Frostgefahr decke ich sie mit Säcken ab. Ansonsten brauchen die Keime aber Licht, damit sie grün werden und kurz bleiben. Ab Anfang April beginne ich mit dem Pflanzen. Ich lege in Furchen, die ich mit dem Häufler ziehe und mit ungesiebtem Kompost mit hohem gut gerotteten Laubanteil fülle. Die Knollen lege ich mit 40 cm Abstand - der Reihenabstand beträgt 70 cm.
Enger zu legen bringt keinen besseren Ertrag. Nach dem Auflaufen wird gehäufelt. Die Ernte beginnt bei dieser mittelfrühen Sorte Anfang Juli. Ich nehme zuerst die Pflanzen heraus, deren Laub aus irgendeinem Grunde früher abwelkt.
Die Pflanzgut - Eigenvermehrung betreibe ich 2 Jahre. Dann wird neu vom Zuchtbetrieb gekauft. Damit verweide ich Abbauerscheinungen. In diesem Jahre werde ich 3 neue Sorten ausprobieren, die ich aus einem Angebot von 100 Kartoffelsorten ausgewählt habe. Von unserer alten "Adretta" lasse ich aber nicht.
viel Freude und Erfolg beim Kartoffelanbau!
Hans
hallo hans,
vielen dank für deine Nachricht. Nur eine Frage, in welchem Bundesland legst Du die Adretta? Ich bin in Nordrhein.-Westfalen, und es ist oft Mitte April noch sehr rauh.
Meinst Du, ich sollte es trotzdem so früh versuchen?
mfg
Anita
Hallo Anita,
ich habe meinen Garten im schönen Elbtal in Dresden und sandigen Lehmboden. Zur Spätfrostgefahr: bis Mitte Mai muss man auch bei uns damit rechnen. Deswegen häufle ich nach dem Auflaufen an, und notfalls halte ich Material zur Bodenbedeckung bereit. Und selbst dann, wenn das Überirdische mal abfriert, ist die Pflanze nicht hinüber. Es kommen neue Triebe - und nur die Ernte setzt dann etwas später ein. Im Übrigen lege ich satzweise mit etwa 10 Tagen Abstand. Mir kommt es weniger auf die Erntemenge absolut an als auf die rechtzeitige Versorgung mit frühen Kartoffeln (deshalb jetzt auch neue Sorten) und auch die spätere Ernte von gut lagerfähigen und wohlschmeckenden Knollen.
Wir legen jedes Jahr 100 - 110 Stück. Das reicht für die Selbstversorgung unseres 2-Personen-Rentnerhaushaltes.
Und das Wichtigste: Die Arbeit tut dem Kreislauf gut - und die Ernte ist BIO !
Grüße aus Dresden
Hans