gartenfreunde.de Forum

Kategorien => Pflanze => Thema gestartet von: Miriam am 22. November 2004, 21:29:00

Titel: Nasser Garten
Beitrag von: Miriam am 22. November 2004, 21:29:00
Hallo,<br />
wir haben Garten in einer Neuanlage, der leider bis zu 5 cm unter Wasser steht. Wir hatten einmal gefräst, allerdings ist das auch schon wieder recht festgetrampelt, kann also der Grund nicht sein. Alle Anwohner auf der Ecke habe in ihren Gärten Drainagen, was uns leider durch die Kleingartenordnung verboten ist, was soll man denn machen um den Garten auch nutzen zu können?? Vielen Dank, Miriam
Titel: Re : Nasser Garten
Beitrag von: lola am 24. November 2004, 18:25:00
Reis anbauen!!!!
Titel: Re : Nasser Garten
Beitrag von: Gartenprofi am 26. November 2004, 13:16:00
Werter Gartenfreund Miriam !<br />
Vorab zwei Fragen : woher kommt das Wasser ist es Grundwasser, Niederschlagswasser und in was für einer Gartenordnung (Satzung) steht das Verbot für eine Drainage -  Satzung der Kleingartensparte, Stadt- oder Kreisverbandes, Landesverband.<br />
Bis auf später<br />
Gartenprofi
Titel: Re : Nasser Garten
Beitrag von: Miriam am 26. November 2004, 13:24:00
Hallo, es handelt sich um Regenwasser was nicht abfließen kann. Von dem Verbot habe ich von unserer Vereinsvorsitzenden gehört, hab mich selber noch nicht mit der Satzung beschäftigt. Ich vermute aber es kommt vom Landesbund da unsere Vorsitzende an sich recht flexibel ist. Grund des Verbots ist wohl die Sorge, daß irgendeiner die Drainage zur Abwasserentsorgung benutzt. Miriam
Titel: Re : Nasser Garten
Beitrag von: Gartenprofi am 27. November 2004, 10:54:00
Werter Gartenfreund Miriam !<br />
Bei sehr schweren Böden ist es durchaus möglich, daß sich Regen- bzw. Schmelzwasser über längere Zeit an der Oberfläche anstaut. Hier ist ohne Drainage eine Nutzung nur eingeschränkt möglich. Lassen Sie sich von Ihren Vereinsvorsitzenden in der Satzung den entsprechenden Passus zeigen. Ich kenne so etwas in unseren Satzungen (Sachsen Anhalt) nicht und ist mir in Ihrer Situation nicht vorstellbar. Wenn es eine Landessatzung ist so wenden Sie sich dorthin, schildern Ihren Fall und versuchen Sie eine Ausnahmegenehmigung zu erwirken.<br />
Eventuell kann auch ohne Drainage etwas in Form der Bodenverbesserung unternommen werden. Wie sieht es mit dem Bodenprofil in Ihrem Garten aus?<br />
Wie stark ist die Lehm oder Tonschicht und was kommt darunter - auch in welcher Stärke. Wenn Sie es nicht wissen so heben Sie ein Loch oder Graben aus, mit einer glatten Seitenfläche. und messen die Stärken. Kommt unter der wasserundurchlässigen Schicht Sand oder Kies von mindestens 25-30cm brauchen Sie nicht tiefer zu gehen. Teilen Sie mir bitte das Ergebnis mit.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Gartenprofi
Titel: Re : Nasser Garten
Beitrag von: Miriam am 27. November 2004, 23:10:00
Haben Sie ganz herzlichen Dank für Ihre Mühe!! Das Problem ist, daß untendrunter eine sehr stark verdichtete Schicht Lehm und kleinen Steinen ist. Obendrauf sind ca. 15-25 cm Gartenboden aufgeschüttet. Interessant ist, daß nach dieser völlig klitschnassen Gartenbodenschicht der Rest trotzdem knochentrocken ist. Wir hatten jetzt schon überlegt evtl. keine Drainage sondern einfach Gräben zu baggern, jeweils von vorn bis hinten (da ist ein kleiner Graben mit Anschluß zum Fleet). Damit es nicht nach Drainage aussieht wollten wir nur Kies oder Schotter einfüllen und anschließend wieder den Gartenboden drauf. Dann würde keiner davon was sehen. Ich habe nur leider überhaupt keine Ahnung ob sowas überhaupt funktioniert und wenn ja wieviele Gräben man braucht. Drei auf 13m Gartenbreite? Miriam
Titel: Re : Nasser Garten
Beitrag von: Gartenprofi am 30. November 2004, 11:46:00
Werter Gartenfreund Miriam !<br />
<br />
Aus Ihrer Schilderung muß ich wohl entnehmen, dass der aufgebrachte Gartenboden selbst sehr schwer (also Lehm- oder Tonhaltig) ist. Hier hätte dann der Unterboden vor dem Aufbringen des neuen Boden erst aufgebrochen (Tiefpflügen oder Rigolen) werden müssen.<br />
3 Gräben auf 13m halte ich für zu wenig - sie müßten dann fast 1m tief werden. <br />
Ich würde Ihnen jetz vorschlagen wie folgt vorzugehen.<br />
1. Sie graben die Fläche sowie dies jetzt möglich ist und lassen den Boden in grober Scholle über Winter liegen. Im Frühjahr säen Sie auf die Fläche tiefwurzelnde Gründungsorten aus (z.B. Lupine oder Ölrettich). Zur Blüte mähen Sie diese Pflanzen ab (Kompostieren) und säen ein zweites mal. Erneut zur Blüte abschneiden, das Schnittmaterial mit dem Rasenmäher zerkleinern. Als Flächenkompost liegenlassen und nach einer Rottezeit im kommenden Frühjahr in den Boden einarbeiten. <br />
Sie werden zwar damit im kommenden Jahr nichts anbauen können aber es muß wohl sein. <br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Gartenprofi