gartenfreunde.de Forum

Kategorien => Dies und das => Thema gestartet von: Andrea am 14. September 2001, 17:32:00

Titel: Zwetschgenbaum traegt nicht
Beitrag von: Andrea am 14. September 2001, 17:32:00
Hallo Gartenfreunde,

im Frühjahr 96 haben wir Wangenheims Fruehzwetschge gepflanzt. Der Baum blueht mindestens die letzten drei Jahre reich und hat jede Menge Fruchtansatz. Waehrend des Sommers fallen saemtliche Fruechte ab, sodass nur wenige Zwetschgen reifen.
Woran kann das liegen? - Wer weiß, welche Bodenansprueche diese Sorte hat?
Titel: Re : Zwetschgenbaum traegt nicht
Beitrag von: Monika am 17. September 2001, 09:22:00
Hallo Andrea; Ich kann zwar nichts speziell zur Sorte der Zwetsche sagen - jedoch gibt es mehrere Möglichkeiten, daß ein Baum nicht trägt. Wie sehen denn die Früchte aus? gibt es Einstichlöcher oder auch Maden im Fallobst? Wie sieht die Schale des Obstes aus? Eventuell ein Pilzbefall zu sehen? Sind die Früchte gleichmäßig geformt oder irgendwie unförmig? Sieht man vielleicht Schäden an den Blättern? Gruß Moni    
Titel: Re : Zwetschgenbaum traegt nicht
Beitrag von: Andrea am 18. September 2001, 17:51:00
Danke, Moni,

werd's nächstes Jahr beobachten; denn die Früchtchen fielen sämtlich schon ab, als sie noch ganz klein und grün waren.
Titel: Re : Zwetschgenbaum traegt nicht
Beitrag von: Alain Hamm am 22. September 2001, 13:16:00
Im nachstehenden Beitrag wird über zwei Sägewespen-Arten (Gattung Hoplocampa) berichtet, die Früchte von Obstgehölzen befallen. Diese Insekten gehören zur Ordnung der Hautflügler (Hymenoptera) und innerhalb derselben zur Familie der Blattwespen (Tenthredinidae).  Die Vertreter der Gattung Hoplocampa sind nun aber keine „Blattfresser“, sondern entwickeln sich in Früchten.
Für den Gartenfreund sind die Pflaumensägewespen von besonderem Interesse, weil sie erhebliche Schäden an Pflaumen, Zwetschen, Mirabellen und Reineclauden hervorrufen können. Bezüglich der Sortenanfälligkeit ist zu sagen, dass z. B. „The Czar“ und „Königin Viktoria“ von den Sägewespen bevorzugt werden sollen. Frühâ€" und spätblühende Sorten weisen oft nur geringe Schäden aufâ€"offensichtlich deshalb, weil der Hauptflug (Ende April/Anfang Mai) der verhältnismäßig kurzlebigen Vollinsekten der Sägewespen außerhalb von deren Blütezeit liegt.

Schädlingsentwicklung

Eine Larve kann bis zu sechs Früchte befallen

In den letzen Jahren bewirkten Pflaumensägewespen verschiedentlich beträchtliche Verluste an Früchten. Hierzu ist aber zu bemerken, dass der Befall für den Behang durchaus nicht immer nachteilig sein muss, obwohl eine Larve bis zu sechs Früchte nacheinander vernichten kann. Wenn nämlich die Bäume reichlich tragen und die Sägewespen nur schwach auftreten, erfolgt durch sie sogar eine erwünschte Fruchtausdünnung.
Frühzeitiger Fruchtfall ist kennzeichnend

Für die Pflaumensägewespen ist kennzeichnend, dass die geschädigten Früchten schon bald nach der Blüte abfallen; sie alle sind ausgefressen und sind mit schwärzlichen feuchtem Kot gefüllt.  Die meisten Früchten weisen außen ein kleines Einbohrâ€" und ein deutlichgrößeres Ausbohrloch auf. Am Baum verbliebene Früchten zeigen zum Teil ebenfalls Einborlöcher; im Innern befinden sich dann die weißlichen Larven, die einen gelbbraun bis hell orange gefärbten Kopf haben und eine Körperlänge von ca. 10 mm erreichen.
Larven der Familie Tenthredinidaeâ€" einschließlich der Sägewespenâ€" werden als „Afterraupen“ bezeichnet. Sie sind den Raupen von Schmetterlingen zwar ähnlich, haben jedoch mehr Bauchfüße: nämlich 12,14 oder 16. Sägewespen-Larven besitzen drei Paar kräftige Brustbeine, sechs Paar Bauchfüße und ein Paar Nachschieber. Besonders von älteren Pflaumensägewespen-Larven geht ein wanzenartiger Geruch aus, der oft auch an befallenen Früchten wahrzunehmen ist.

Zwei Arten werden unterschieden

In Deutschland können zwei Pflaumensägewespen-Arten, die Schwarze (Hoplocampa minuta) und die Gelbe (hoplomcampa
flava) , schädlich werden, wobei wohl die Schwarze Pflaumensägewespe hier die häufigere ist. Auf den ersten Blick wirken die ungefähr 5 mm langen und glänzend  schwarzen bzw. bernsteingelben Wespen wie schlanke Fliegen. Bei beiden Arten fällt auf, dass sie beim Umherlaufen auf den Blüten lebhaft mit den Fühlern trillern. Ihre Flugzeit und Eiablage, deren Dauer bei Warmen, trockenem Wetter kurz ist, passen sich der Blütezeit des Pflaumenobstes an und nehmen auch bei ungünstigen Witterungsverhältnissen nicht mehr als drei Wochen in Anspruch.
Eiablage im Kelchzipfel

Weibliche Sägewespen setzen sich auf eine noch geschlossene Blüte, stechen mit ihrer zur „Säge“ umgestalteten Legeröhre einen feinen Schlitz in die Oberhaut des Kelchzipfels und schieben ein Ei anschließend zwischen dessen Ober- und Unterseite. Es ruht dort wie des dünnâ€" und weichschaligen, glasklaren Eies (ca. 0,6 x 0,3 mm) färbt sich das Gewebe des Kelchzipfels dunkel. Mit einer Lupe sind die Eiablagestellen als kleine braune „Blasen“ gut zu erkennen, sie ermöglichen eine frühzeitige Kontrolle des zu erwartenden Sägewespen-Befalls. Hinweis für Schadensschwellwert in Kleingarten:  <  = gering, >  = mittel, > = Stark.

Larven wandern von einer Frucht zu andern.

Jedes Weibchen kann etwa 70 Eier ablegen, im Durchschnitt 4 bis 5 täglich; an warmen, sonnigen Tagen können es sogar bis zu 25 sein. Nach ungefähr zwei Wochen , wenn der Kelch schon zu welken beginnt, schlüpfen die Larven, wandern in das Innere der Blüte und fressen sich in den bereits angeschwollenen Fruchtknoten hinein. Ist dieser zerstört, so greifen die Schädlinge eine weitere Frucht an, dann eine dritte usw.
Aus der zuletzt  geschädigten wandern die Larve in den Erdboden, wo sie sich in etwa 10 cm Tiefe in einem 5 bis 6 mm langen braunen mit Sandkörnern besetzten Kokon einspinnt, um dort zu überwintern. Die Verpupung erfolgt erst im Frühjahr. Nach ungefähr zwei Wochen Puppenruhr schlüpft die Wespe und Drängt sich durch den Boden an die Oberfläche. Die Zeitpunkte der Verpuppung und des Schlüpfens der Vollinsekten
sind  witterungsabhängig; starke Trockenheit wirkt sich ungünstig auf die Tiere aus.

Mögliche Gegenmaßnahmen

Zur Flugkontrolle der Sägewespen eignen sich weiße Leimtafeln, die auch zur Bekämpfung dienen sollen. Diese werden zu Beginn der Blüte möglichst frei im oberen Kronenbereich der Bäume aufgehängt und regelmäßig auf Sägewespen kontrolliert. Da auch nützliche und indifferente Arten auf diese weißen Leimtafeln ansprechen , müssen sie nach der Blüte entfernt werden.
Befallene Früchte sollten regelmäßig abgeschüttelt, abgesammelt und aus dem Garten entfernt werden, und zwar bevor sie die Larven verlassen haben.

Alain Hamm
Gartenfachberater
Titel: Re : Zwetschgenbaum traegt nicht
Beitrag von: Andrea am 22. September 2001, 14:34:00
Hallo, Alain,

vielen Dank für Deine ausführliche Hilfe. Ich denke das könnte die Lösung sein ...
Titel: Re : Zwetschgenbaum traegt nicht
Beitrag von: Herbert Patschke am 11. April 2007, 11:18:00
Mein Zwetschgenbaum Hanita blüht reichlich, bringt jedoch keine
Zwetschgen. In 2006 festgestellt, daß die schwarze Pflaumensäge-wespe die Schuld trägt. Möchte in 2007 Totalausfall von Zwetschgen vermeiden. Frage: Können Sie mir einen Händler be-
nennen, der weiße Leimringe anbietet.

Mit freundlichen Grüßen

H. Patschke
Titel: zwetschgenbaum wurmbefall
Beitrag von: faustin michael am 28. April 2007, 13:15:00
mein zwetschgenbaum(mein erster baum) hat suber geblüht(freude war gross!) auch haben sich kleine zw.... gebildet.
jetzt ist aber bei allen ein wurm drinnen.(zorn!!!)
zw.... haben an der unterseite ein kleines loch und drinnen sitzt ne fette made.was für ein tier ist das?
und was kann man dagegen tun?(nächstes jahr)
ich bin für jeden beitrag dankbar.
und bedanke mich schon vorab.