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Kategorien => Kleingarten => Thema gestartet von: U. Bennink am 27. Mai 2009, 11:55:00

Titel: Eichenhäckselgut
Beitrag von: U. Bennink am 27. Mai 2009, 11:55:00
Wir haben einige grosse Eichen vom Todholz befreien und das Holz häckseln lassen.
Es waren auch einige frische Zweige dabei.
Jetzt hat mir ein Bekannter davon abgeraten das
Häckselgut an die neu gepflanzte Feldahornhecke
zu füllen, damit dort das Unkraut nicht so wächst.
Er hat das mit der im Eichenholz enthaltenen Gerbsäure begründet.
Was ist davon zu halten? Stimmt das? Oder kann ich das Häckselgut bedenkenlos einsetzen?
Herzlichen Dank für Eure Mühe.
Titel: Re : Eichenhäckselgut
Beitrag von: Uwe am 27. Mai 2009, 17:17:00
Über die Gerbsäure brauch man sich eigendlich keine Gedanken machen. Schlimmer wären Pilzsporen die in den toten Ästen drin sein könnten und auf den Feldahorn übergehen.

Gruß Uwe
Titel: Re : Eichenhäckselgut
Beitrag von: Horst am 28. Mai 2009, 06:32:00
Liebe Freunde;
ich freue mich, dass ich aus meinem ersten erlernten Beruf eine sich hier verirrte Frage beantworten kann.
Sonst schlagen wir uns hier mit §§
um den Kleingarten herum.

Nun:
Das Häckselgut kann bedenkenlos unter die Feldahornhecke zur Unterdrückung von Unkraut verwendet werden, denn von der Eiche enthält
nur die Rinde (Cortes quercus)
Gerbstoff und etwas Gallussäure, nicht das Holz.
Bei alten Stämmen und Ästen ist der Gerbstoff sogar abgebaut, bei toten Eichenteilen
schon stark. Pilze bauen u.U. den Gerbstoff zusätzlich ab.
Ausserdem ist der Rindenanteil in dem vielen Holz verteilt.

Aber
jedoch nicht Häcksel von jungen = lebenden Eichenteilen mit viel Rinde
unter Beerensträucher und nicht auf Gemüsebeete.
Da ist noch alles drin).

Horst
Titel: Re : Eichenhäckselgut
Beitrag von: Uwe am 28. Mai 2009, 16:37:00
Danke Horst nun habe ich auch wieder was gelernt. Aber sage mal, du bist ja von Fach, in der Rinde von Nadelgehölz ist doch Gerbsäure enthalten, oder nicht? Kann man denn Rindenmulch eigentlich für die Beete benutzen?

Gruß Uwe
Titel: Rindenmulch von Nadelhölzern
Beitrag von: Horst am 29. Mai 2009, 07:27:00
Hallo;
Rindenmulch von Nadelhölzern kann verschiedene Inhaltsstoffe haben wie Harze und Öle,
auch Gerbstoffe.
Beim Verrotten verbraucht Rindenmulch Stickstoff:
Bei Bedarf Hornspäne beimischen, damit der Mulch nicht Stickstoff dem Boden entzieht.
Trotzdem kann Rindenmulch empfindliche Pflanzen schädigen. Deshalb kein Rindenmulch auf Gemüsebeete, unter Beerenstäucher möglichst
auch nicht. Gemüse aus Beeten mit Rindenmulch esse ich nicht. Unter Beerenstäucher würde ich ausnahmsweise etwas Blaukorn dazu mischen.

Horst