So sieht es ein Fachberater!

Begonnen von lutz, 06. Juli 2010, 15:34:58

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lutz

...unter dieser Überschrift fragt ein Frank-Leo Hirschel im Gartenfreund (LSK):
"Sind wir Kleingärtner wie in den Doku-Soaps?"
Er fragt's, um es dann im Brustton tiefster Überzeugung zu bejahen. "Ich bin" so er wörtlich "einfach davon überzeugt, dass vieles tatsächlich so ist, wie es in den Sendungen dargestellt wird."

Bei all dem vergisst er nur, dass die sogenannten Doku-Soaps allzuoft pures Fake sind. Nichts da mit Doku(-mentation)! Es gibt keine Doku-Soap, die nicht inszeniert ist. Das ist Fakt! Man schreibt eine eher miese Story, schickt ein Kamerateam in die fertige Kulisse und zahlt den Idioten dort viel zu wenig Knete, weil die eh null Ahnung von angemessenen Gagen haben. "Die Supernanny"-Domina, so las ich neulich, zahlt z.B. nur 200 Euro für 'nen  Drehtag, was für TV-Verhältnisse eher Peanuts sind...
Es geht erwiesenermaßen bei den meisten Doku-Soaps nur noch um von Agenturen gecastete Typen, denen ein Problem auf den Leib geschneidert wird oder die ein so großes Geltungsbedürfnis haben, dass sie sich für jedes Geld und jede Aufmerksamkeit nach und nach in den verschiedensten Sendungen des Unterschichten-TV zum Affen machen. Wird bei Kleingarten-Soaps nicht anders sein! Eben Maschendrahtzaun...

Nun, mein lieber Gartenfreund Hirschel, ich glaube dir unbesehen, dass du so bist, wie von dir beschrieben. Lese ich doch in deinem Artikel; "...ist ein beliebtes Gewächs im Gemüseanbau wie Topinambur zu entfernen."
Da hast du wohl die Rahmenkleingartenordnung des Landesverbandes Sachsen der Kleingärtner e.V. gelesen und daselbst den bösen Topinambur gefunden?

Ja, wenn du geschrieben hättest, dass das Franzosenkraut in den Gemüsebeeten nichts zu suchen hat, dann hätte ich dir den Fachberater noch abgenommen. Doch das...
Echt jetzt? Neophyten raus aus den Kleingärten? Hackt endlich eure Forsythie klein! und; Round-Up auf die Kartoffelrosen!

IRRE!

Dann schreibt er weiter: "Im Bedarfsfalle liegt es einfach an der Klasse eines Vorsitzenden und des Vereinsfachberaters, wie er den Gartenfreunden vermittelt, was sich hinter den einzelnen Regelungen verbirgt und was es für Folgen haben kann, wenn bestimmte Regelungen nicht eingehalten werden."
Das muss jetzt nicht kommentiert werden. Bleibt die Frage: Was verbirgt sich hinter dieser Regelung?
Doch die Antwort er bleibt schuldig um das Thema zu wechseln und wie folgt fortzufahren: "Gerade das mussten in jüngster Zeit Vereine in Dresden schmerzlich erfahren. Hier reichen eben auf Dauer der erhobene Zeigefinger und der Wink mit dem Gesetzbuch nicht aus. Manchmal muss man mit mehr Nachdruck Veränderungen durchsetzten."

Mein Gott, Frank-Leo! Darum den Topinambur mit Nachdruck entfernen?
Ist die Fachberaterausbildung in Pillnitz so weit vergekommen? (Kann ich mir eigentlich gar nicht vorstellen, hatte z.B. die Herren Großmann und Kerpa in ganz anderer Erinnerung.)

Ein wenig mehr Ehrlichkeit wäre nicht verkehrt. Wenn die Kleingärtner aufs BKleinG scheißen, seit Jahren in den "Gärten" wohnen mit Waschmaschine, Dusche und allem Schnickschnack in Lauben, die diesen Namen schon lange nicht mehr verdienen, meinethalben. Wäre doch dann die erste Bürgerpflicht von Seiten der Verbände, den Vereinen zu sagen; Nichts mehr mit Verein und Gemeinnützigkeit. Ab zu den Freizeitgärtnern! Husch-husch!

Und ob das in jedem Fall so schlimm wäre? Ich bin mir nicht sicher! Ein guter Bekannter hat seit (Wende-)Jahren einen sog. Freizeitgarten an einem der Teiche um Moritzburg. Die Dresdner wissen schon... allen anderen hilft Gggl Earth! Der  kost