• Gartentechnik
  • Grillen

Der richtige Grill: Gas-, Strom- oder Kohlegrill

Schlagworte zu diesem Artikel:
  • Grill
  • Grillen
  • Gasgrill
  • Stromgrill
  • Kohlegrill
  • Kohle
  • Ku­gel­grill
  • Camping-Gasgrill
  • Elektrogrill
  • Tischgrill
  • Qualm
  • Smoker
  • Holzkohlegrill

Von glühenden Kohlen, heißer Luft und aromatischem Rauch


Mit Kohle grillenFoto: Alexander Raths/Fotolia.com Offenes Feuer und rauchige Aromen: Mit Kohle grillen die Deutschen immer noch am liebsten.


Im Frühjahr steigt mit den Temperaturen auch die Lust aufs Outdoor-Kochen. Wer sich einen neuen Grill zulegen möchte, sollte sich aber erst einmal die Frage stellen: Welcher passt zu mir? Und wie archaisch soll es anmuten, das Freiluftbrutzeln? Es gibt zwei Grundformen des Garens:
Beim direkten Grillen werden Würstchen, Steaks und auch Gemüsespieße unmittelbar über der Hitzequelle platziert. Kurz Gebratenes wird bei hohen Temperaturen (ca. 250 °C) und ständigem Sichtkontakt gegart.

KohlegrillFoto: www.weber.comWird das Grillgut dagegen neben der Glut platziert, spricht man vom indirekten Grillen. Abtropfendes Fett fällt in eine Schale – so kann es nicht verbrennen und ge­sund­heits­schäd­li­che Rußpartikel bilden. Die notwendige Hitze zum Garen (140 bis 180 °C) bildet sich unter einem Deckel (z.B. beim Ku­gel­grill). Die Temperatur wird dabei über Lüftungsschlitze reguliert.


Praktische Gesichtspunkte

Strom steht im Kleingarten als Energiequelle für den Grill oft nicht zur Verfügung – dann kommen Gas oder Kohle zum Einsatz. Neben der Energiequelle sind bei der Wahl des Mo­dells auch Größe und Gewicht entscheidende Kriterien. Mitt­ler­wei­le gibt es Geräte für alle Energiearten in allen Größen, z.B. vom kleinen Camping-Gasgrill mit handlicher Gaskartusche bis hin zu großen, mit Gasflaschen betriebenen Geräten. Letz­te­re können eine Menge Gäs­te versorgen, beanspruchen – in Laube, Garage oder Kel­ler – aber viel Stauraum.


Gas, Strom oder Kohle?

Mit dem Gasgrill können Sie alle Vorzüge des Gaskochens bequem in den Garten verlagern. Schonendes, indirektes Garen und auch Grillpausen sind möglich. Gas reagiert prompt und hat – gefolgt vom Elektrogrill – beim Grilltempo die Nase vorn. Muss man die Grills erst noch aufbauen, dürften Gas- und Elektrogrill beim Zeitaufwand gleichauf liegen.

Ein strombetriebener Tischgrill arbeitet schnell und eignet sich hervorragend für kleine Grillgut-Mengen: Stecker rein, Schalter an, Wasser in die Verdampferpfanne – los geht’s. Mit ihm können Sie jedoch nur direkt grillen. Nicht selten ergänzt er einen Kohlegrill bei Einsätzen, in denen qualmfrei oder „schnell mal eben“ Wurst und Co. zubereitet werden sollen.

Den Kohlegrill gibt es in allen Größen, Preislagen und nach verschiedenen Wirkprinzipien arbeitend. Immer aber braucht er einen zeitlichen Vorlauf: Unter 30 Minuten ist wohl keine Kohleladung – auch nicht im Anzündkamin – durchgeglüht. Beim Tempo liegt der Kohlegrill daher abgeschlagen auf dem letzten Platz.

Vorsicht, Qualm!

AnzündkaminFoto: www.weber.com In einem Anzündkamin glüht die Kohle schnel­ler durch. Sind die Briketts mit einer weißen Ascheschicht bedeckt, kommen sie vorsichtig in den Grill. Wenn es qualmt, ist unsere Gesundheit in Gefahr. Das gilt auch beim Grillen. Gerade bei sehr kleinen Kohlegrills tropft häufig Fett auf die glühende Kohle und hinterlässt bei seiner Verbrennung Rußpartikel auf dem Fleisch, die als krebserregend gelten. Auch der Qualm, der beim Begießen mit Bier o.Ä. entsteht, enthält gesundheitsschädigende Partikel.

Dennoch liegt der Kohlegrill in der Gunst der Deut­schen weit vorne. Das hat mit dem speziellen rau­chi­gen Geschmack des Grillgutes zu tun. Nicht zuletzt der Wunsch, beides unter einen Hut zu bringen – leckere Raucharomen und rußpartikelfreies Grillgut – führte zur Entwicklung von Kugelgrill und Smoker.

Der passende Grill

Überlegen Sie, wie viele Menschen beim Grillen satt werden möchten. Welche Energiequelle wollen Sie nutzen? Wie viel Zeit möchten Sie sich nehmen? Und nicht zuletzt: Was darf das Gerät kosten?

Smoker – die richtig guten Modelle – sind kostspielig (über 1000 Euro) und wiegen weit über 100 kg. Kugelgrills gibt es ab rund 50 Euro. Mit einem Pizzastein ausgerüstet, lässt sich ihr Heizraum auch zum Backen nutzen. Normale Holzkohlegrills gibt es schon unter 10 Euro als einfache Kohlepfanne mit Grillrost.

Zurzeit haben Kugelgrills (Grill mit Deckel) die Nase vorn, egal ob mit Kohle oder Gas betrieben. Sie können sowohl zum direkten als auch zum indirekten Grillen genutzt werden. Nicht zuletzt für das Gemüsegrillen sind Sie bestens geeignet.

Gitta Stahl