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Die beste Werbung für neue Kleingärtner sind Sie!


Landesgartenschau EutinFoto: Kleinworth


Können Sie sich noch an die Zeit erinnern, als Sie Ihren Kleingarten gesucht haben? Haben auch Sie sich nach einer Anlage in der Nähe Ihrer Wohnung um­geschaut? Sind Sie neugierig am Schaukasten stehen geblieben und haben nach freien Gärten gesucht? Sind Sie ins Gespräch gekommen mit denen, die in ihrem Garten waren und die heute Ihre Nachbarn sind?

Heute sind Sie es, die anderen Menschen helfen können, ihren Garten zu finden. Es gibt doch nichts Schöneres, als wenn sich Gartenfreunde gegenseitig helfen, Gartenfreunde zu werden. Mir ist es auch so ergangen – vor über 35 Jahren. Meine Kollegin Renate erzählte mir von ihrem Gar­ten. Sie sagte, wie toll es sei, im Frühjahr eigenen Spargel zu stechen, die Kirschen im Sommer und den „Kaiser-Wilhelm-Apfel“ im Herbst zu ernten. Dass sie ihren Garten aufgeben musste, fiel ihr sehr schwer. Sie wünschte sich jeman­den, der ihn liebevoll weiterpflegt.

Sie weckte mein Interesse. Ich weiß nicht, ob ich alleine auf den Gedanken gekommen wäre. Wusste ich damals, dass man Kleingärten pachten kann und an wen ich mich dafür wenden muss? So wie mir ging es auch anderen in unserer Kolonie. Als Vorsitzender erlebte ich immer wieder, dass neue Interessenten sagten: „Auf die Idee, Kleingärtner zu werden, haben mich gute Freunde gebracht.“


Freie Kleingärten warten

In jeder Anlage gibt es regelmäßig Pächterwechsel. Selbst in Städten wie Berlin mit langen War­te­lis­ten haben neue Pächter eine Chance. Wir alle können un­seren Vorstand bei der Suche nach neuen Pächtern unterstützen. Nutzen wir Gelegenheiten im Betrieb oder im Büro, in der Nach­bar­schaft, beim Treffen mit Freunden oder Verwandten. Sprechen wir darüber, dass wir eines der schönsten Hobbys ausüben können.

Erzählen wir, dass die Chance, selbst einen Garten zu pachten, gar nicht so gering ist. Natürlich müssen wir auch erwähnen, dass wir Mitglied in einem Verein sind. War Ihnen das von vornherein klar? Vielleicht nicht. Aber haben Sie nicht auch inzwischen die Vorteile erkannt?

Wir haben es in der Hand, gemeinsam unser Vereins­leben und unsere Anlage zu gestalten. Wir müssen nicht zuschauen, wie andere über unser Umfeld bestimmen. Wir können mit anpacken. Ich habe das damals erlebt, als wir für unsere Kinder einen Spielplatz angelegt und das Vereinshaus umgebaut haben. Wir haben uns bei der Gemeinschaftsarbeit kennengelernt und gesehen, was unsere Gartennachbarn be­sonders gut können. Wir haben alles fast immer einstimmig beschlossen. Und viele haben dann mit angepackt. Auch das müssen wir erzählen, wenn Interessenten an unserem Zaun stehen. Das gehört einfach zu uns Kleingärtnern dazu.


Jeder ist ein Werbeträger

Wir können uns auch gemeinsam auf den Weg machen und für Mitglieder werben. Viele Vereine aus anderen Bereichen tun das. Warum nicht auch wir? Wenn ich den „Gartenfreund“ lese, dann fallen mir immer die vielen Veranstaltungen auf, die Land auf, Land ab, über das Jahr hinweg durchgeführt werden. Da wird von Umzügen in der Stadt berichtet, an denen Vereine teilnehmen. In vielen Anlagen wird der Tag des Gartens gefeiert, traditionell am zweiten Sonntag im Juni. Wir lesen von offenen Pforten und Einladungen zu Kinder- und Sommerfesten.

Wir treffen Vereine auf Ausstellungen, auf Gartenschauen und bei vielen anderen Gelegenheiten. Manchmal ist die Schreberjugend dabei, bastelt mit Kindern Grasköpfe oder schminkt die Gesichter der jungen Gartenfreunde. Sind Sie auch mit dabei? Dann stecken Sie doch ein paar Informationen in eine Tüte und geben sie diese den Besuchern mit. Der Bundesverband Deutscher Gartenfreunde (BDG) hat tolle Mitgliederinformationen, die Ihr Verein bestellen kann oder auf www.kleingarten-bund.de (Service > Downloads > Poster/ Faltblaetter) runterladen kann. Und vielleicht hat auch Ihr Verein oder Bezirksverband einen Flyer, mit dem sie sich vorstellen. So einen Flyer können Sie bestimmt auch bei sich im Betrieb auslegen.

Manchmal ist es schwer für Interessenten, den ersten Schritt zu machen. Nicht jeder traut sich zu fragen. Sie können helfen. Denn Sie kennen die Ansprechpartner in Ihrem Verein, die für die Aufnahme neuer Mitglieder zuständig sind. Deren Aufgabe ist es dann, den Neuen die Spielregeln zu erläutern.


Richtig informieren

Mir war das immer sehr wichtig. Ich habe keinen Bewerber kennengelernt, der als Erstes betonte, er kenne das Bundeskleingartengesetz und die Gartenordnung des Vereins. Ich habe kein neues Mitglied gehen lassen, ohne ihm vor der Unterschrift das Kleingedruckte im Pachtvertrag zu erläutern. Wir müssen mit offenen Karten spielen. Schließlich wollen wir lange Gartenfreunde sein, manchmal ein Leben lang.

Ich muss mich darüber informieren, was der neue Pächter in seinem Garten machen möchte. Hat er viel oder wenig Zeit? Bringt er eine Familie mit? Gibt es besondere Vorlieben zum Beispiel beim naturnahen Gärtnern? Hat er überhaupt Erfahrungen, weiß er, wie die Saat oder die Pflanzen in den Boden kommen?

Wir haben in unserem Bezirksverband Lüneburg für die neuen Mitglieder ein Merkblatt erstellt, in dem wir alles Wichtige übersichtlich erläutern. Das bildet eine gute Grundlage für das Gespräch. Sind der Aufnahmeantrag in den Verein und eventuell auch schon der Pachtvertrag unterschrieben, dann kommen alle Unterlagen in eine Mappe für den Schreib­tisch zu Hause.

Zwischendurch haben wir uns natürlich den Garten, der gepachtet werden soll, gründlich an­ge­se­hen. Wir haben die Wertermittlung durchgesprochen und den Zustand der Laube inspiziert. Dann haben wir nach den Nachbarn Ausschau gehalten und erste Kontakte hergestellt. Oft kam dann ein Hallo: „Da sind Sie ja wieder, schön, dass es mit dem Garten geklappt hat.“


Geburtstag des Bundes­landes Schleswig-HolsteinFoto: Kleinworth Veranstaltungen – wie die Landesgartenschau Eutin (Bild oben) oder der 70. Geburtstag des Bundes­landes Schleswig-Holstein – sind eine gute Möglichkeit, neue Mit­glieder zu gewinnen.


Helfen Sie in der ersten Zeit

An diesem Punkt können auch Sie wieder aktiv werden. Ein Vorsitzender erzählte mir, dass es in seinem Verein Paten gäbe. Jedes neue Mitglied bekommt für die ersten Monate einen erfahrenen Gartenfreund an seine Seite. Dieser hilft bei den ersten Anbauversuchen, führt den Neuen in den Verein ein und klärt auch über bestimmte Pflichten auf, wie die Einhaltung von Ruhezeiten oder das Sauberhalten des Weges vor dem Garten.

Sicherlich haben Sie aber auch ein paar Erdbeerpflanzen übrig, wenn Ihre jungen Ableger ge­wur­zelt haben. Stauden lassen sich gut teilen, und bei der Aussaat von Salat sind es immer zu viele Pflanzen für den Eigenbedarf. Mit nachbarschaftlicher Hilfe erleichtern wir den Einstieg in die neue Freizeitbeschäftigung. Bei der nächsten Jahreshauptversammlung oder beim Sommerfest sitzen Sie dann Seite an Seite. Sie kennen sich ja bereits. Auch das ist für neue Mitglieder wichtig.

Wir sind als Gartenfreunde eine starke Gemeinschaft. Uns verbindet ein gemeinsames Hobby und unser Verein. Beides ist untrennbar. Beides ist gleich wichtig. Wir müssen das bei der Werbung um neue Mitglieder deutlich machen. Unsere Kleingärten gibt es, weil sie in einer Anlage liegen, die wir gemeinsam gestalten und pflegen. Wir verwalten uns selbst, auch dafür brauchen wir unseren Vorstand.

Einen Garten zu pachten, nur um für sich zu sein, ist mit dem Kleingartenwesen nicht vereinbar. Manchem Interessenten mag das weniger gefallen. Wir haben es aber selbst in der Hand, unser Vereinsleben so zu gestalten, dass Gartenpacht und Mitgliedschaft für uns alle von großem Vorteil sind. Auch daran können Sie aktiv mitwirken – zum Wohle Ihres Vereins und der Interessenten, die Sie vielleicht demnächst überzeugen, wie toll das Kleingärtnern ist.

Joachim Roemer
Präsident des Landesverbands
Niedersächsischer Gartenfreunde

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Online-Seminar - Permakultur im Kleingarten

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Für Gartenfachberater, Vereinsvorstände und alle, die es genauer wissen wollen: „Der Fachberater“ informiert Sie vier Mal im Jahr über gartenfachliche und verbandspolitische Themen des Klein­gar­ten­wesens. Die Ver­bands­zeit­schrift des Bun­des­ver­ban­des Deutscher Gartenfreunde widmet sich zudem Ausgabe für Ausgabe verschiedenen Schwer­punkt­the­men.

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