• Gartenpraxis
  • Pflanzenschutz
  • Schädlinge

Schädlinge an Zimmerpflanzen

Schlagworte zu diesem Artikel:
  • Schädlinge
  • Zimmerpflanzen
  • Schildläuse
  • Deckelschildlaus
  • Napfschildlaus
  • Honigtau
  • Rußtaupilze
  • Rapsöl
  • Pyrethrine
  • Imidacloprid

SchildläuseFoto: Hoyer Ungeliebte "Gäste": Schildläuse An Zimmerpflanzen bereiten nur wenige, dafür aber be­son­ders hartnäckige Schädlinge Probleme. Jetzt im Winter­halb­jahr, wenn die meis­ten Gartenarbeiten ruhen, ist genügend Zeit, die Zimmerpflanzen in der Wohnung einmal genauer auf Befall zu untersuchen.

Vor allem Grünpflanzen leiden immer wieder unter Schild­läu­sen. Ein Befall wird häufig erst erkannt, wenn die Tiere schon in großen Mengen vorhanden sind. Wichtig für eine wir­kungs­volle Bekämpfung ist aber der frühzeitige Einsatz von Pflan­zen­schutz­mitteln, bevor es zu einer Massenbesiedlung von Trieben und Blättern kommt.

An Zimmerpflanzen können verschiedene Schildlausarten auftreten, die sich durch Größe und Gestalt unterscheiden, aber alle durch ihre Saugtätigkeit schädigen. Vor allem sind zwei Gruppen von Schildläusen zu finden: die Deckel- und die Napfschildläuse.

Bei der ersten Gruppe sitzen die Weibchen unter einem meist braunen, schuppenförmigen, flachen Schild, der sich mit einer Nadel problemlos von dem Schädling abheben lässt. Bei den Napf­schild­läu­sen ist die Rückenhaut der weiblichen Tiere verhärtet und bildet einen oftmals halbkugeligen Schild, der nicht auf die beschriebene Art ablösbar ist.

Schildläuse legen ihre Eier unter dem Schild ab, wo sie auch nach dem Tode des Muttertieres vor Fress­feinden geschützt sind. Aus ihnen schlüpfen die jungen Larven. Diese sind mit bloßem Auge nicht zu erkennen. Sie haben Beine und können sich aktiv auf den Pflanzen und von Pflanze zu Pflanze verbreiten.

Im Laufe der Larvenentwicklung setzen sich die Schildläuse an Blättern, Trieben oder in Blatt­achseln fest, ihre Beine bilden sich zurück, und die schildartige Form entwi­ckelt sich. Mit ihrem langen Saug­rüssel stechen die Schädlinge das Pflanzengewebe an und entziehen ihm den Saft, den sie für ihre Er­nährung brauchen.

Die männlichen Schildläuse, die recht selten auftreten, sind beweg­liche Insekten mit Beinen und Flügeln. Für die Vermehrung sind sie in vielen Fällen nicht notwendig, da die Eier vieler Schild­laus­arten sich auch ohne Befruchtung weiterentwickeln können.

Schildläuse schädigen die Pflanzen auf zwei Arten: Zum einen können durch die Saugtätigkeit so genannte Speichelgifte in die Pflanze gelangen, die zu Verkrüppelungen oder Triebstauchungen führen können. Zum anderen scheiden viele Schildlausarten, vor allem die Napfschildläuse, zuckerhaltigen Honigtau aus, der einen klebrigen Belag auf den Blättern bildet und selbst Fens­terbank oder Fußboden verschmutzt.

Auf diesem Honigtau siedeln sich sehr bald Rußtaupilze an, die für einen schwarz-grauen Belag sorgen, der sich auch durch Abduschen der Pflanzen nicht richtig entfernen lässt. Dieser Rußtau schädigt die Pflanze zwar nicht direkt, sieht aber gerade bei dekorativen Pflanzen sehr unschön aus. Außerdem wird die Assimilationsleistung der Blätter reduziert.

Werden Schildläuse an den Pflanzen gefunden, können verschiedene Präparate zum Einsatz kommen. Hinter der Vielzahl der im Handel angebotenen Mittel verbergen sich genau genommen zwei verschiedene Wirkstoffe, die als Pflanzen­schutz­mittel­kon­zen­trat und als anwendungs­fer­ti­ges Präparat angeboten werden.

  1. Mittel mit den Wirkstoffen Rapsöl + Pyrethrine:
    - Pflanzenschutzmittelkonzentrate zum Verdünnen: „Spruzit Schädlingsfrei“ (Neudorff), „Schädlingsfrei Eftol“ (Spiess-Urania), „Schädlingsfrei Parexan Plus“ (Celaflor), „COMPO Schädlings-frei plus“ (Compo).
    - Anwendungsfertige Mittel zum Sprühen: „Raptol Schädlingsspray“, „Spruzit AF Schädlingsfrei“ (beide Neudorff) und „Pflanzenspray Hortex N“ (Celaflor).
  2. Mittel mit dem Wirkstoff Imidacloprid
    - Pflanzenschutzmittelkonzentrat zum Verdünnen: „Provado 5 WG“ (Bayer).
    - Anwendungsfertige Mittel zum Sprühen: „Lizetan Plus Zierpflanzenspray“ und „Provado Gartenspray“ (beide Bayer).
    - Anwendungsfertige Mittel in Form eines Düngerstäbchens oder Düngergranulates zum Streuen: „Lizetan-Combistäbchen“ und „Lizetan-Combigranulat“ (beide Bayer).

Die rapsölhaltigen Produkte können bei empfindlichen Pflanzen, vor allem bei wiederholter Anwendung, zu Verbrennungen füh­ren.

Bei den Produkten „Lizetan-Combistäbchen“ und „Lizetan-Combigranulat“ wird der Wirkstoff über die Wurzeln aufgenommen und über die Leitungsbahnen der Pflanze bis in die Blätter weiter­geleitet. Bei Kakteen und anderen sukkulenten Pflanzen erfolgt dieser Stofftransport nur sehr langsam. Die Wirkung der Mittel ist daher in diesem Fall nicht ausreichend. Hier sollte besser „Provado 5 WG“ oder „Lizetan Plus Zierpflanzenspray“ zum Einsatz kommen.

Christoph Hoyer

Bitte beachten Sie vor dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln die aktuelle Zulassungssituation.

Online-Seminar - Permakultur im Kleingarten

Permakultur im Kleingarten

Was Permakultur ist – und was nicht, das erklärt Landschaftsgärtner und Diplom-Permakultur-Gestalter Volker Kranz. Sie lernen Design-Prinzipien kennen, nach denen Sie Ihren Kleingarten ökologisch gestalten können und erfahren am Beispiel des neuen Kleingartengebietes in Berlin-Britz, wie ein Waldgarten funktioniert.

Mehr Informationen 

Unsere Gartenschätze

Im Fokus: Gartenschätze

Sie sind auf der Suche nach Besonderheiten für Ihren Garten? Dann schauen Sie sich doch mal unsere Gartenschätze an. Neben interessanten Infos zu den einzelnen Pflanzen, finden Sie hier auch passende Bezugsquellen.

mehr…

Der Blühkalender der Stauden

Der Blühkalender der Stauden

Unser Blühkalender hilft Ihnen dabei, Stauden mit unterschiedlichen Blütezeiten zu pflanzen – das freut das Auge und bietet vielen Insekten das ganze Gartenjahr Nahrung.

mehr…

Was liegt an im Obstgarten?

Obstgarten April

Hier finden Sie unsere aktuellen Gartentipps für den April.
mehr…

Was liegt an im Gemüsegarten?

Gemüsegarten April

Hier finden Sie unsere aktuellen Gartentipps für den April.
mehr…

Was liegt an im Ziergarten?

Ziergarten April

Hier finden Sie unsere aktuellen Gartentipps für den April.
mehr…


Der Gemüse-Saisonkalender

Gemüse-Saisonkalender

Wann kann ich meine Bohnen aussäen, wann kommt das Kohlrabi-Saatgut ins Frühbeet
und ab wann beginnt
die Ernte von Feldsalat? Mit dem Gemüse-Sai­son­ka­len­der wissen Sie auf einem Blick, wann Sie welches Gemüse aussäen, vereinzeln oder ernten können.

mehr…

Blühkalender Sommerblumen

Mit ein- und zweijährigen Sommerblumen können Sie für ein wahres Blütenmeer im Garten sorgen. Unser Aussaat- und Blühkalender hilft Ihnen dabei, die Blumen so auszuwählen, dass Sie das gesamte Gartenjahr Wildbienen und Co. Nahrung bieten können.

mehr…

Starter-Paket: FISKARS SingleStep Heckenschere HS 22 & Hurra-Buch für Gartenneulinge

Starter-Paket FiskarsEgal ob für sich selbst oder als Geschenk für Garten-Anfänger. Die Kombination aus dem Buch „Hurra! Ich habe einen Kleingarten“ und der Heckenschere HS 22 von Fiskars ist perfekt für einen erfolgreichen Start im eigenen Garten.

mehr…

Wildbienenarten im Porträt

Wildbienenarten im Porträt Vom Frühling bis zum Herbst können Sie Wildbienen in Ihrem Garten beobachten. Oft sehen sich die Arten allerdings ziemlich ähnlich und das Bestimmen gestaltet sich schwierig. Daher haben wir für Sie eine Auswahl häufiger Arten zusammengestellt.

mehr…