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Haselnuss – herzgesunde Nervennahrung
Foto: Buchter-Weisbrodt Die Haselnuss gilt als die älteste bei uns beheimatete Obstart. Der Name „Haselzeit“ für die entwicklungsgeschichtlich höchste Kulturstufe der Steinzeit zeugt davon, dass diese Frucht eines der wichtigsten Nahrungsmittel war. Botanisch gesehen ist die Haselnuss neben Walnuss und Marone eine der wenigen echten Nüsse. Mandel und Kokosnuss zählen zu den Steinfrüchten – ältere Fachliteratur rechnet auch die Walnuss zu den Steinfrüchten. Allen gemeinsam sind die überaus wertvollen Inhaltsstoffe.
Anbau im Garten
Haselnüsse wachsen strauchartig und verjüngen sich aus der Basis durch Stockausschlag. Es lässt sich aber auch ein Stamm erziehen, auf eigener Wurzel oder auf Baumhasel veredelt. Haselnüsse wollen tiefgründigen Boden und aufgrund der frühen Blüte im Februar eine geschützte Lage. Die Krone sollte locker sein, sonst setzen kaum Früchte an.
Keine Sorte ist selbstfruchtbar, es müssen also mindestens zwei Haselnusssträucher nah beieinander stehen. Derzeit gibt es zahlreiche Sortentests, erhältlich sind aber unverändert die alten Standardsorten. Zu den ertragreichsten zählt ‘Webbs Preisnuss’, die gut schmeckt und einheitlich Mitte bis Ende September reift. Optisch ansprechend ist die ‘Rote Lambertnuss’ mit ihrem mandelartigen Aroma.
Gesunde Energie
Foto: Buchter-Weisbrodt Früher galten Haselnüsse als gute Energiespender, heute wird der hohe Nährwert eher gefürchtet. Je nach Sorte enthalten 100 g Haselnüsse 600 bis über 700 kcal (2500 bis 3000 kJ). Ursache ist der Fettgehalt von gut 60 %.
Drei Viertel der Fettsäuren sind einfach ungesättigt, weitere 20 % mehrfach ungesättigt. Dieser sehr hohe Anteil an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren beeinflusst die Blutfettwerte positiv. Zahlreiche Studien belegen, dass regelmäßiger Nussverzehr den Cholesterinspiegel deutlich senkt und damit das Risiko für arteriosklerotische Erkrankungen mindert. Der hohe Gehalt an Vitamin E und Karotinoiden unterstützt die positive Wirkung im Hinblick auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Schmackhaftes Nervenfutter
Die Haselnuss liefert hohe Mengen an B-Vitaminen, die eine zentrale Rolle für das Nervensystem spielen. Für tatkräftige Zuversicht, Stressfestigkeit und gute Konzentration sind ausreichend B-Vitamine unerlässlich. Das in Haselnüssen mit 0,04 mg/100 g reichlich vorhandene Biotin sorgt zudem für kräftiges Haar und eine gesunde Haut.
Nüsse gelten also zurecht als ideales Nervenfutter, das die Konzentration erhöht, die Leistungsfähigkeit steigert, die Lebensfreude vertieft, Niedergeschlagenheit entgegenwirkt, die Nerven stärkt und gegen degenerative Gehirnerkrankungen wie Alzheimer vorbeugt.
Wirksam gegen Grippe
Foto: Buchter-Weisbrodt Die Blütenkätzchen der Haselnuss wirken schweißtreibend und sind daher Bestandteil von Grippetee-Mischungen, beispielsweise 1 EL Holunderblüten und 1 EL Haselkätzchen mit 500 ml kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Naturnahe Tiermediziner mischen Haselkätzchen unter das Futter hustender und lungenkranker Tiere.
Dr. Helga Buchter-Weisbrodt