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Reifestadien von Äpfeln bestimmen Lagerfähigkeit
Foto: Buchter-Weisbrodt Ein Apfel, knackfrisch und vollreif vom Baum, ist schon ein unvergleichlicher Genuss. Lagern lassen sich solche vollreifen Äpfel aber nicht mehr lange. Je nachdem, was Apfelfreunde mit ihrem Obst vorhaben, sollten sie früher oder später oder in mehreren Durchgängen ernten.
Bei der Bestimmung des Reifegrades ist die Farbe des Apfelkerns ein wenig verlässliches Indiz. Dem Erwerbsgartenbau stehen mittlerweile ausgefeilte Testmethoden zur Verfügung, bei denen Stärkegehalt, Fruchtfleischfestigkeit, Zucker- und Fruchtsäureanteil ermittelt werden. Für den Gartenfreund gibt es dafür die Lugol’sche Lösung in der Apotheke zu kaufen, die – nach Anwendung – anhand einer Farbschablone Auskunft über das Stärke-Zucker-Verhältnis im Apfel gibt.
Laut EG-Vermarktungsnorm gibt es acht Reifestadien:
Unreif ist ein Apfel, solange er den Prozess des Nachreifens noch nicht eigenständig, also fern vom Baum, vollziehen kann.
Pflückreif für die Langzeitlagerung ist ein Apfel, sobald er diesen Prozess des Nachreifens baumfern selbst vollziehen kann. Er ist stabil und lagerfähig, konnte aber noch nicht viele Aroma- und Inhaltsstoffe ausbilden.
Pflückreif für den Versand ist ein Apfel mit festem Fruchtfleisch, der innerhalb der nächsten Wochen zum Endverbraucher geht.
Pflückreif für die Direktvermarktung sind Äpfel mit viel Geschmack und vielen Inhalts- und Aromastoffen, die nur noch einen kurzen Weg zum Kunden haben.
Baumreif verfügt der Apfel über die optimale Inhaltsstoff-Zusammensetzung, ist aber druckempfindlich und nicht mehr lange lagerfähig.
Genussreif sind Äpfel, wenn sie auch ihr volles Aroma ausgebildet haben, bei Lagersorten oft Wochen nach der Baumreife.
Notreif werden Früchte aufgrund von Schädlingsbefall oder ungünstigen Umwelteinflüssen.
Überreif sind glanzlose, schrumpelige, überlagerte, fad schmeckende Früchte.
gs