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Neue Sorten: robustes und resistentes Gemüse
Foto: Blu-Blumen
Schneefälle im Frühjahr, Sommertemperaturen im Herbst, sintflutartige Regenfälle oder lange Dürreperioden – immer mehr Wetterextreme machen unseren Pflanzen zu schaffen, genau wie viele altbekannte und neue Pflanzenkrankheiten oder Schädlingsbefall – begünstigt durch ansteigende Temperaturen und/oder den freiwilligen Verzicht auf Pflanzenschutzmittel.
Die Pflanzenzüchter haben darauf reagiert: Sie bieten immer mehr Sorten an, die sich durch Robustheit und Resistenzen gegen bestimmte Pflanzenkrankheiten auszeichnen.
Wir haben für Sie eine Auswahl neuer Gemüsesorten zusammengestellt, die besonders widerstandsfähig gegen Wettereinflüsse oder auch Krankheiten sind. Die Beschreibungen stützen sich dabei auf Informationen der Hersteller. Sollten Sie Interesse an einer bestimmten Sorte haben, beachten Sie, dass einige nur im Frühjahr erhältlich sind und ein paar der hier genannten Anbieter erst ab einem Mindestbestellwert (meist 20 bis 25 Euro) liefern.
Tomaten aus Frankreich
Foto: Graines Voltz Unter der neuen Marke „La sélection du Chef“ bietet der französische Saatgutanbieter Graines Voltz Sorten an, die sich nicht nur durch Vitalität und Robustheit, sondern auch durch einen besonders guten Geschmack auszeichnen. Sehr vielfältig ist dabei das neun Sorten umfassende Tomatensortiment – von der länglichen Kirschtomate ‘Trilly’ F1 über die starkwüchsige Ochsenherz-Tomate ‘Fleurette’ F1 bis zur schmackhaften ‘Garance’ F1.
Eine Besonderheit ist die rot-grün gestreifte ‘Cookie’ F1, die sehr robust und durch das ausgewogene Verhältnis von Süße und Säure auch sehr lecker ist.
Aussaat/Auspflanzung: „La sélection du Chef“ ist nicht als Saatgut zu bekommen. Jungpflanzen - über OBI-Gartencenter zu erhalten - können nach dem letzten Frost ab Mitte Mai in Freiland gepflanzt werden, etwas früher ins Gewächshaus.
Tipp: Tomaten mögen lockere, humusreiche Böden und brauchen viel Sonne und Wärme. In Deutschland ist der Anbau ohne Regenschutz schwer. Am besten ist der Anbau in einem Gewächshaus oder auch im Topf unter einem Vordach.
Weitere Infos: www.la-selection-du-chef.de
Kürbis für die Mikrowelle
(Bild siehe oben) Einen Kürbis, der nicht nur äußerst robust ist, sondern sich auch noch schnell in der Mikrowelle zubereiten lässt, hat die Gärtnerei Blu-Blumen neu im Sortiment. Der Mikrowellenkürbis ‘Lil Pump-Kemon’ lässt sich in nur fünf Minuten in der Mikrowelle garen, vorher muss er nur halbiert und entkernt werden. Der Kürbis ist gar, wenn man das nussig schmeckende Fruchtfleisch leicht herauslöffeln kann. Die Frucht wird bis zu 15 cm groß und wiegt maximal 1 kg. Die einjährige, frühe, kompakt wachsende Sorte hat einen hohen Ertrag und kann schon nach 80 Tagen geerntet werden.
Aussaat: Spätestens Ende April, Vorkultur empfehlenswert.
Tipp: Die Pflanze bevorzugt einen sonnigen Standort und einen nährstoffreichen, möglichst humosen Boden. Sie hat einen hohen Wasserbedarf, Staunässe sollten Sie jedoch unbedingt vermeiden. Der Kürbis benötigt ca. 4 m² Platz zum Wachsen. Wenn zu wenig Raum vorhanden ist, lassen Sie den Kürbis an einem Rankgerüst oder Zaun hochwachsen.
Weitere Infos: Tel. 0 52 48/60 90 26
www.blu-blumen.de
Widerstandsfähige Kartoffel
Foto: Solana
Neu im Sortiment von Bioland Hof Jeebel Biogartenversand ist die Kartoffelsorte ‘Campina’, eine frühe, festkochende und glattschalige Kartoffel, die auch durch ihren Geschmack überzeugt. Dabei besticht sie nicht nur durch hohe Erträge, sondern vor allem durch ihre sehr gute Widerstandsfähigkeit: Die Kartoffel hat u.a. eine hohe Resistenz gegen Rhizoctonia, Eisenfleckigkeit, Silberschorf und den Y-Virus.
Pflanzung: Anfang bis Mitte April kann sie auf leichten Böden gepflanzt werden, Anfang April bei nicht vorgekeimten Kartoffeln, Mitte April bei vorgekeimten Knollen. Auf schweren Böden wird nach Abtrocknung des Bodens Ende April bis Anfang Mai gepflanzt. Hier ist es besonders wichtig, vorgekeimte Kartoffeln zu verwenden.
Tipp: Kartoffeln gehören zu den Starkzehrern, sie vertragen daher eine kräftige Düngung, die idealerweise bereits im Herbst in organischer Form ausgebracht wird. Frischen Mist verträgt die Pflanze aber nicht. Im Frühjahr können Sie Stickstoff in Form von Hornspänen ausbringen. Bedenken Sie aber, dass hohe Stickstoffgaben zwar gute Erträge bewirken, der Geschmack aber darunter leidet.
Weitere Infos: Tel. 03 90 37/7 81
www.biogartenversand.de
„Minigemüse“ für Zwischendurch
Foto: Volmary GmbH „Snackgemüse“ zum Naschen gibt es in der Kiepenkerl® Profi Line von Volmary. Die kleinen, schmackhaften Gemüsefrüchte sollen als Muntermacher für zwischendurch oder Beilage zum Essen verwendet werden, egal ob Mini-Gurke, kleine Kirschtomate oder Zuckermelone. Neben den veredelten „Tiger-Tomaten“ zeichnet sich dabei die Snack-Paprika ‘Lubega®’ durch besondere Robustheit aus. Die orange, gelben oder roten Früchte sind dabei als Ganzes essbar, denn der Samen sitzt überwiegend nur am Fruchtansatz.
Aussaat: Aussaat im Frühbeet oder Gewächshaus ab März. Das Auspflanzen auf ein Gemüsebeet sollte erst ab Mai, nach dem letzten Frost, erfolgen.
Tipp: Paprika braucht einen windgeschützten, warmen Standort mit gut gedüngter Erde. Als Sommergemüse ist er ideal fürs Frühbeet. Grundsätzlich lassen sich alle Mini-Snackgemüse aber auch in Töpfen oder Kästen anziehen.
Weitere Infos: Tel. 0 26 61/94 05 87
www.volmary.com
Knackig süße Zuckermelone
Foto: Bakker Holland Neu im Programm von Bakker Holland ist die Zuckermelone ‘Piel de Sapo’, die ebenfalls als besonders robust gilt. Der Geschmack des weißen Fruchtfleischs kommt dem einer Honigmelone nahe. Die Melone ist leicht zu kultivieren – ob auf dem Gemüsebeet oder im Gewächshaus. Die Früchte werden bis zu 4 kg schwer und sind gut gekühlt bis zu drei Monate haltbar. Der spanische Name lautet übersetzt „Krötenhaut“, weil ihre Schale wie die Haut einer Kröte aussieht. Das hat aber keinen Einfluss auf den süßen Geschmack der Frucht.
Aussaat: April bis Mai, unter Glas.
Tipp: Zuckermelonenpflanzen haben männliche und weibliche Blüten. Um die Wahrscheinlichkeit der Bestäubung zu fördern, empfiehlt es sich, mindestens zwei oder drei Pflanzen gleichzeitig heranzuziehen. Bienen und Hummeln erledigen das Übrige.
Weitere Infos: Tel. 0 41 02/49 91 11
www.bakker-holland.de
Resistenter Rotkohl
Foto: Gärtner Pötschke
Mit dem Rotkohl ‘Lodero’ F1 bietet Gärtner Pötschke einen Kohl an, der gegen Kohlhernie resistent ist. ‘Lodero’ braucht wenig Platz, wird aber trotzdem bis zu 2,5 kg schwer. Geeignet ist er gleichermaßen zum Frischverbrauch und zur Lagerung.
Aussaat: April bis Juni.
Tipp: Mit Kohlhernie befallene Pflanzen erkennen Sie an knollenartigen, knotig verdickten Gallen an den Wurzeln. Diese Gallen führen zur Zerstörung der Leitgefäße, und es kommt zu Störungen in der Nährstoff- und Wasseraufnahme (Welke der Blätter). Die Pflanze ist schließlich so geschwächt, dass sie unter dem Einfluss von weiteren Stressfaktoren, wie hohe Verdunstung oder höhere Temperaturen, absterben kann. Der Erreger bleibt bis zu 20 Jahre im Boden.
Weitere Infos: Tel. 0 18 05/86 11 00 (14 ct/pro Min., max. 42 ct/Min. aus dem Mobilfunknetz)
www.poetschke.de
Neuer „Pirat“
Foto: Bingenheimer Saatgut AG
Die Bingenheimer Saatgut AG hat einen neuen Kopfsalat im Sortiment, der gegen Mehltau resistent ist. Noch in der Sortenprüfung hat er den sperrigen Namen ‘KS-SAK-MB-PIR’. Der schnell wachsende, schossfeste Salat ist für den ganzjährigen Anbau geeignet und stammt aus ökologischer Produktion. Durch seine frühe Reifezeit, ähnlich wie bei der berühmten Vorgängersorte ‘Pirat’, hat er den Vorteil, dass er dem Mehltau „vorwegwächst“. Übrigens: Interessant für Gartenfreunde dürfte auch der Brokkoli ‘KS-TH-BRO-CNAT 01’ sein, der erste samenfeste Brokkoli von Bingenheimer.
Aussaat: Ab Ende März.
Tipp: Grundsätzlich ist bei Kopfsalaten eine Vorkultur zu empfehlen. Die Samen sollten Sie nur mit einer dünnen Schicht Erde überdecken, denn Salat ist ein Lichtkeimer. Bei günstigen Bedingungen sprießen die Keimlinge nach ein paar Tagen. Stehen die angezogenen Jungpflanzen dann zu dicht nebeneinander, sollten Sie die Pflanzen mit einem Pikierstab auseinandersetzen.
Weitere Infos: Tel. 0 60 35/1 89 90
www.bingenheimersaatgut.de
Üppige Zucchini
Foto: Sperli GmbH Auch beim Saatzuchtbetrieb Sperli hat man dem Mehltau den Kampf angesagt. Mit der neuen Zucchinisorte ‘Leila’ ist ein F1-Hybrid im Programm, der sich durch kompakten Wuchs und üppigen, gleichmäßigen Fruchtansatz auszeichnet. Er entwickelt dunkelgrüne Früchte, die ab einer Länge von 15 cm geerntet werden sollten.
Aussaat: April im Gewächshaus, Mai bis Juni in Freiland-Kultur.
Tipp: Zucchini haben einen hohen Wasserbedarf. Eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit sorgt für eine gute Fruchtbildung. Damit heranwachsende Früchte nicht faulen, können Sie diese mit Stroh unterlegen. Zucchini sollten Sie nicht zu groß werden lassen, sonst verlieren sie an Geschmack.
Weitere Infos: Tel. 0 26 61/9 40 52 83
www.sperli.de
sök