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Lebensmittel mit Stevia im Test

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  • Stevia
Stiftung Warentest untersucht Produktneuheiten


SteviaFoto: Fotolia/PhotoSG

Lebensmittel mit Stevia sind für Figurbewusste eine Alternative: Auch wenn diese Produkte meist nicht ganz zuckerfrei sind, können bis zur Hälfte der Kalorien eingespart werden. Das hat eine Untersuchung von Stiftung Warentest gezeigt. Die Lebensmittel­prü­fer hatten 16 Produktneuheiten mit Stevia unter die Lupe genommen und teilweise auch mit dem Original verglichen. Beispiele sind Schokolade, Limonade, Eistee, Konfitüre, Joghurt und Tafelsüße. Geruch, Geschmack, die süßenden Zutaten und die Kennzeichnung standen auf dem Prüfstand.

Stevia ist rund 300 Mal süßer als üblicher Haushaltszucker, dabei praktisch kalorienfrei, verursacht kein Karies und ist natürlichen Ursprungs. Doch die Blätter sind in der EU weiterhin nicht zum Verzehr zugelassen. Stattdessen werden aus ihnen in einem mehrstufigen chemischen Verfahren die süßenden Inhaltsstoffe gewonnen. Diese sogenannten Steviolglycoside dürfen seit Ende 2011 in bestimmten Lebensmitteln als Zusatzstoff (E 960) verwendet werden. Mit einem „natürlichen Genuss“, wie es manche Produkte versprechen, hat das nicht mehr viel zu tun. Zudem fehlt auf dem Etikett häufig der Hinweis, dass den Produkten nicht „Stevia“ oder „Steviaextrakt“, sondern „Ste­vi­ol­gly­co­si­de“ zugesetzt worden sind.

Stevia-Lebensmittel haben eine große kalorienfreie Süßkraft, sind koch- und backfest und senken den Zuckerkonsum. Im Test enthielten sie im Vergleich zum Originalprodukt ein Viertel bis die Hälfte weniger Kalorien. Im Geschmack sind die Produktneuheiten allerdings ge­wöh­nungs­be­dürf­tig. Mit Stevia gesüßte Lebensmittel schmecken nicht so intensiv süß und zum Teil weniger a­ro­ma­tisch. Häufig hinterlassen sie einen leicht bitteren Nachgeschmack und ein stumpfes Gefühl auf der Zunge.

Wie viel Süße aus Stevia in einem Produkt steckt, ist unter­schied­lich. So enthält Tafelsüße zu 100 % Steviolglycoside, während es bei Limonade 40 % und bei Konfitüre sowie Fruchtaufstrich we­ni­ger als 10 % sind. Das liegt daran, dass Hersteller auch andere Zucker und Süßstoffe wie Fruktose und Glukosesirup verwenden. Der Kristallzucker wird nicht komplett ersetzt, da ausschließlich mit Steviolglycosiden gesüßte Produkte meist nicht schmecken würden. Außerdem dürfen nur be­grenz­te Mengen Stevia verwendet werden. Die Tageshöchstdosis von 4 Milligramm Ste­vi­ol­gly­ko­si­den pro Kilogramm Körpergewicht wird bei einem normalen Verzehr aber bei weitem nicht er­reicht.

Heike Kreutz
www.aid.de

Weitere Informationen:
www.aid.de/verbraucher/stevioglycoside.php