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Gartenteiche: Der Natur auf der Spur!

Schlagworte zu diesem Artikel:
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Anlage von Gartenteichen nach dem Vorbild von natürlichen Gewässern

GartenteichFoto: Hagen Ob mit Kieseln, Feldsteinen, Amphoren und Wasserspeier dekoriert oder... Was auch immer Ihr Garten schon jetzt zu bieten hat – eine attraktiv ge­stal­te­te Wasserfläche weckt in jedem Fall das Interesse des Betrachters. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um ein na­tür­lich aussehendes Biotop oder um ein gemauertes Becken mit Wasserspielen handelt, denn über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten.

Wichtig ist allein, dass Sie sich vor Bau­be­ginn möglichst umfassend in­for­mie­ren. Je genauer Sie das Projekt planen, desto besser sind Sie vor Über­ra­schun­gen geschützt, die manchmal erst Jahre nach der Fertigstellung auftreten kön­nen.

Gerade kleinere Teiche, die nicht größer als zehn Quadratmeter sind, stellen die höchsten An­for­de­run­gen an den Gestalter. Denn zum einen ist das so genannte biologische Gleichgewicht bei grö­ße­ren Gewässern stabiler, und zum anderen ist es oftmals nicht ganz einfach, alle Ideen und Vor­stel­lun­gen auf wenig Raum zu verwirklichen. Nichtsdestotrotz können auch solch kleine Anlagen de­ko­ra­tiv wirken und gut funktionieren, wenn die wichtigsten Grundsätze beachtet werden.


Vorbild Natur

Gestaltung eines GartenteichsFoto: Hagen ... naturnah belassen - bei der Gestaltung eines Gartenteichs kann jeder seinen Ideen freien Lauf lassen. Hilfe erhalten Sie dabei durch die Be­trach­tung eines natürlich entstandenen Gewässers. Mit etwas Hin­ter­grund­wis­sen können Sie dort schnell erkennen, aus welchen Gründen sich gerade an jener Stelle ein Teich gebildet hat und warum dieser über einen sehr langen Zeitraum problemlos be­steht.

Die auffälligsten Unterschiede zwi­schen einem „künstlichen“ und einem natürlich entstandenen Gartenteich sind die Größe und die Gewässertiefe. Während die Fläche nur untergeordnete Be­deu­tung hat, hat eine ausreichende Tiefe großen Einfluss auf das Funk­tio­nie­ren des Lebensraumes, weil dadurch im Sommer einer zu starken Erwärmung des Wassers vorgebeugt und im Winter ein komplettes Durchfrieren verhindert wird.

Die Pflanzenvielfalt wird maßgelblich von der Struktur des Biotops bestimmt. So finden Sie vom Uferrand bis zum Teichgrund unterschiedlich tiefe Bereiche, die den verschiedenen Ansprüchen der Wasserpflanzen genügen und ideale Wachstumsbedingungen bieten. Ein reichhaltiger Pflan­zen­be­wuchs ist in der Regel die Folge.

Darüber hinaus gehört zu einem natürlichen Gewässer meist durch die Verbindung zu einem Bach oder zum Grundwasser ein Zu- und Ablauf. Der so erzielte „sanfte“ Wasseraustausch verhindert unter anderem die Anreicherung von Schmutz und Nährstoffen. Schließlich sorgen Lage, Form und die umgebende Vegetation dafür, dass sich das Biotop harmonisch in das Gesamtbild der Land­schaft einfügt und vor ganztägiger Sonneneinstrahlung geschützt ist.

All diese Faktoren lassen sich nur in den seltensten Fällen „eins zu eins“ in unseren Gärten um­set­zen. Mit der richtigen Standort- und Pflanzenwahl, mit technischen Geräten wie Filter und Pumpen und mit regelmäßiger Pflege können Sie jedoch nicht vorhandene natürliche Gegebenheiten sehr gut ausgleichen; die Betonung liegt hier allerdings auf Ausgleich, denn ein zu hoher Fischbesatz ist beispielsweise nicht mit den üblichen Gartenteichfiltern zu korrigieren.

Peter Berwanger