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Gartenzäune - Tipps für Planung, Kauf und Pflege
Foto: botanikfoto/Hauser Schutz vor ungebetenen Gästen, Abgrenzung des Grundstücks, Gestalten von Beeten: Gartenzäune erfüllen viele Zwecke. Ob groß oder klein, ob klassischer oder moderner Look, ob aus Holz oder Metall, das Angebot in Baumärkten und im Fachhandel ist vielseitig – und entsprechend gut will der eigene Zaun geplant werden.
Bevor Sie sich für das erstbeste Modell entscheiden, sollten Sie zunächst einige grundsätzliche Fragen klären. Welche Höhe soll der neue Zaun haben? Welche Zaunart gefällt mir? Welches Material kommt in Betracht? Eines sollten Sie auf jeden Fall beachten: Ganz gleich ob Holz oder Metall, Pflege benötigt jedes Material, das Wind und Wetter ausgesetzt ist und das auf Dauer gut aussehen soll.
Bevor Sie die eigene Parzelle nach Belieben mit Begrenzungszäunen umgeben, schauen Sie auf jeden Fall in die Gartenordnung Ihres Vereins, was dort vorgegeben ist. Ist das geklärt, geht es zunächst an die Auswahl des Materials. Hierbei gilt: Holzzäune liegen in der Gunst der Bundesbürger unverändert an erster Stelle. Ganz gleich ob Jägerzaun, Lattenzaun oder Holzgeflecht: Das Holz soll auf jeden Fall witterungsbeständig sein. Wer bei der Langlebigkeit auf Nummer sicher gehen will, wählt Hölzer, die kesseldruckimprägniert sind (entsorgungspflichtig). Betonanker, Bolzen-Einschraubanker oder Einschlaghülsen sorgen für einen sicheren Halt.
Zäune mit individuellem Design als Blickfang
Foto: Weidenprofi Das Baumaterial aus der Natur erweist sich bei der Gartengestaltung als ungemein vielseitig. Ob klassisch traditionell, mediterran angehaucht oder puristisch – verschiedene Ausführungen und Farben von Zäunen verleihen eine individuelle Optik. Dabei erfüllen die Zäune nicht nur einfach ihren Zweck, sie werden selbst zum Blickfang. „Besonders beliebt sind in dieser Saison zum Beispiel Weidenzäune mit einem soliden Rahmen aus Fichtenholz. Das naturverbundene Design bringt Wohnlichkeit und Gemütlichkeit in den Garten“, sagt Frank Felix Scheffer von dein-gartentraum.de
Der Experte empfiehlt, ausschließlich Hölzer aus nachhaltiger, kontrollierter Forstwirtschaft zu nutzen. Die Qualität macht sich nicht nur durch eine hohe Robustheit und eine lange Haltbarkeit bezahlt, sondern erfüllt auch hohe ökologische Ansprüche. Zu den besonders robusten und beliebten Sorten zählen etwa Lärche und Kiefer.
Holzzäune schützen und pflegen
Foto: djd/dein-gartentraum.de
Holz ist ein natürliches Material und benötigt regelmäßig Pflege. Eine Imprägnierung schützt den Gartenzaun vor Witterungseinflüssen und hält ihn optisch gut in Form. Die erste Behandlung erfolgt in der Regel schon vor dem Kauf, sodass man sich zunächst nicht um die Pflege sorgen muss. Da allerdings sowohl eine Lasur als auch eine Imprägnierung das Holz nicht ewig schützt, empfiehlt es sich, den Zaun nach spätestens zwei Jahren nachzubehandeln.
Nur, was soll es sein, eine Holzfarbe oder eine Lasur? Vielen sind die entscheidenden Unterschiede nicht bewusst: Holzfarben sind offenporige und damit feuchtigkeitsregulierende Beschichtungen, die einen deckenden Anstrichfilm bilden. Bei hellen Farbtönen auf holzinhaltsstoffreichen Hölzern, wie z.B. Eiche, Framire und Red Cedar, sollten Sie aber zunächst einen Voranstrich vornehmen, z.B. mit einem Isoliergrund, um spätere Verfärbungen zu vermeiden.
Da die UV-Schutzwirkung im Wesentlichen von der Menge der Farbpigmente abhängt, ist sie bei Farbe grundsätzlich höher und dauerhafter. Mit „Bondex farblos für außen“ und den darin enthaltenen UV-Blockern gibt es aber auch eine Alternative für farblose Holzoberflächen, und das TÜV-geprüft.
Holzlasuren sind transparente Beschichtungen, denen unlösliche Pigmente zugesetzt worden sind. Farblose Lasuren betonen die natürliche Eigenfarbe des Holzes. Transparent pigmentierte beeinflussen dagegen den Holzfarbton ganz nach Wunsch. Zu unterscheiden sind Dünnschicht- und Dickschichtlasuren. Für Sichtschutzelemente, Zaunanlagen und Balkongeländer werden insbesondere Dünnschichtlasuren empfohlen, da sie einen guten Oberflächenschutz liefern.
Eine hochwertige Alternative sind auch Öl-Anstriche in einem satten Holzton, z.B. von Auro. Bevor das Öl aufgetragen wird, sollten die Holzflächen von groben Verschmutzungen befreit und gegebenenfalls leicht angeschliffen werden. Anschließend die Pflegeöle mit einem Pinsel oder flusenfreien Tuch auftragen. Die Pigmentierung des Öls schützt das Holz vor dem Ausbleichen durch UV-Strahlung. Alle Öle sind atmungsaktiv und blättern nicht ab. Feuchtigkeitsschwankungen werden reguliert und die Wetterbeständigkeit verbessert.
Neuer Anstrich mit Feinsprühgerät
Zum Auftragen des Holzschutzes sind handliche Feinsprühgeräte gut geeignet, da Sie damit auch schwer zugängliche Ecken und Kanten an den Zäunen gut erreichen. Im ersten Schritt wird der Arbeitsbereich gut abgedeckt. Bei bereits lackierten Holzteilen werden alte, lose Lackschichten mit dem Spachtel entfernt, danach wird die Oberfläche angeschliffen. Nach einer gründlichen Entstaubung geht es mit dem Auftragen des Holzschutzes los.
Dafür wird der Farbbehälter des Feinsprühsystems mit Lack, Lasur, Beize, Öl oder Holzschutzmittel zu etwa drei Vierteln gefüllt. Bei Lack kann eine vorherige Verdünnung nach Herstellerangaben nötig sein. Auf jeden Fall geeignet sind Produkte mit dem roten „Perfect Spray“-Zeichen auf der Verpackung. Achtung bei lösemittelhaltigen Lacken: Sie sollten nicht direkt auf einen wasserbasier&sh;ten Lack aufgetragen werden. Bei einer kleinen Sprühprobe können die Form des Sprühstrahls sowie die Sprühstärke angepasst werden.
Auch Metallzäune brauchen Pflege
Foto: Fotolia/olesiabilkei
Eine Alternative zu Holz ist ein solider Metallzaun. Auch dieses Material wird in vielen Formen und Größen angeboten – und auch hier geht es nicht ohne regelmäßige Pflege. Korrosionsschutzbeschichtungen bewirken einen dauerhaften Schutz, da das Metall nicht mit Feuchtigkeit und Luftsauerstoff reagieren kann und somit länger haltbar bleibt. Viele Lacknuancen, darunter auch matte Farben oder glänzende Trendlacke, sorgen zusätzlich für eine gelungene Optik des behandelten Objektes. Wasser ist nicht die alleinige Ursache für Rost. Nach Angaben des Deutschen Lackinstituts müssen weitere Komponenten einwirken, vor allem Sauerstoff. Aber auch Streusalz, Bakterien und natürlich vorkommende Säuren können Schäden verursachen. Außerdem tragen extreme Temperaturen und Spannung im Material dazu bei, dass ein Werkstoff an Wertigkeit verliert. Die Folge sind Oberflächenschäden bis hin zu Rissen, Löchern oder sogar kompletten Brüchen.
Oliver Schönfeld (djd)
Bezugsquellen
Gartenzaun
HaGa-Welt
Tel. 0 50 69/34 06 62
www.haga-kunststoffzaun.de
Osmo Holz und Color
Tel. 0 25 81/9 22-1 00
www.osmo.de
Weidenprofi
Tel. 08 21/5 08 88 14
www.weidenprofi.de
www.feliwa.de
Pflegemittel und Zubehör
Auro Pflanzenchemie AG
Tel. 05 31/2 81 41-0
www.auro.de
biopin
Tel. 0 44 61/75 75-0
www.biopin.de
Deutsches Lackinstitut
Tel. 0 69/25 56 14 12
www.lacke-und-farben.de
PPG Coatings Deutschland (Bondex)
Tel. 0 21 66/96 46
www.bondex.de
J. Wagner
Tel. 0 75 44/5 05-0
www.wagner-group.com