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Kleingewächshäuser: Worauf es bei der Auswahl ankommt

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Worauf es bei der Auswahl ankommtFoto: Breder Meist wächst mit dem Kulturerfolg durch ein Gewächshaus auch die Leidenschaft am Gärtnern, sodass Sie ein nicht zu kleines Haus wählen sollten Gewächshäuser bringen unbestritten einen deutlichen Vorteil beim Anbau von Gemüse im Hausgarten. Der sogenannte „Gewächshauseffekt“ sorgt für eine höhere Erwärmung im Vergleich zum Freiland.

Zudem hält die Bedachung Regen von den Pflanzen fern, wodurch die Pflanzen meist besser vor pilzlichen Erkrankun­gen geschützt sind und sich schnel­ler entwickeln können. Außerdem wird das Gartenjahr gegenüber dem Freiland deutlich verlängert.

Welche Nutzung ist vorgesehen?

Worauf es bei der Auswahl ankommtFoto: Jaksch Hochklappbare Seitenwände - eine ideale Sommerlösung mit zusätzlicher Nutzfläche Vor dem Kauf sollten Sie sich unbedingt überlegen, wie Sie das  Gewächshaus nutzen wollen, da sich daraus wichtige Konsequen­zen für Material und technische Einrichtungen ergeben. So ist z.B. für die ganzjährige Nutzung mit Orchideen oder tropischen Pflanzen eine höherwertige Ausstattung nötig als für den Anbau von Gemüse. Aufgrund der vielfältigen Alternativen beschränken sich die nachfolgenden Ausführungen ausschließlich auf Gewächshäuser für den Anbau von Gemüse.

Welche Größe ist sinnvoll?

Aus Kostengründen an der Grundfläche von Gewächshäusern zu spa­ren, ist ein weitverbreiteter Fehler. Meist wächst mit dem Kulturerfolg durch ein Gewächshaus schnell auch die Leidenschaft am Gärtnern, sodass ein zu kleines Haus schnell zum begrenzenden Faktor wird. Die Mindestgröße sollte 10 m², besser 12 m² Grundfläche betragen (z.B. 2,5–3,0 x 4,0 m).

Firsthöhen von mindestens 2,0 m, besser 2,5 m, sorgen für einen ausreichend großen Luftraum und somit für gleichmäßigere Temperaturverhältnisse. Zu niedrige Steh­wandhöhen beeinträchtigen die Ertragsfähigkeit von hochwachsen­den Sommer­kulturen und erhöhen das Risiko, dass die Triebspitzen ein­brennen. Stehwandhöhen unter 1,50 m sind daher eher nachteilig.


Lüften wichtiger als heizen

Lüften wichtiger als heizenFoto: Jaksch Bei Glaseindeckung unterscheidet man Blankglas (Wand-) und genörpeltes Klarglas (Dachfläche). Dachfenster bieten effektive Lüftungsmöglichkeiten. Lüftungsöffnungen haben die wich­tige Aufgabe, die hohen Temperaturen in der sommerlichen Hauptnutzungszeit zu begrenzen. Werte über 25 °C wirken in den meisten Fällen nachteilig auf Ertrag und Wachstum.

Die Lüftungsfläche sollte mindestens 20 %, besser 30–40 % der Gewächshausgrundfläche betragen. Ideal wäre z.B. eine Aufteilung in zwei bis vier Dachfenster, vier bis zwei Seitenfenster und die Türöffnung mit geteilter Türe (obere und untere Hälfte). Das wird so aber kaum angeboten.

Es empfiehlt sich daher, über die standardmäßigen Angebote hinaus zusätzliche Lüftungsfenster einzuplanen. Ein Teil der Fenster, z.B. auf der windabgewandten Ostseite, sollte zudem mit automatischen Fensterhebern ver­sehen werden. Mit ihnen lassen sich extreme Temperaturwerte verringern, auch wenn Sie einige Zeit abwesend sind.


Konstruktion und Eindeckung

Konstruktion und EindeckungFoto: Jaksch Stegdoppelplatten aus 20 mm starkem Acrylglas haben einen geringen Wärmedurchgang Entscheiden Sie sich für möglichst wartungsfreie und dauerhaft stabile Werkstoffe. Holz, verzinkter Stahl oder Aluminium kommen da­für infrage.

Als Standard hat sich hierbei in letzter Zeit die Aluminiumkonstruktion bewährt. Sie ist leicht im Gewicht, leicht zu verarbeiten und ermöglicht eine einfache, kittlose Eindeckung.

Meistens wird auch ein Fun­dament im Lieferumfang angeboten. Hier lohnt es sich, genau hinzusehen, weil bei manchen Anbietern der Preis für das Fundament im Gesamtpreis enthalten ist, bei anderen als zusätzliche Kostenposition geführt wird. Bei einem Preis-Leistungsvergleich sollten Sie das unbedingt beachten.

Für die Eindeckung des Gewächshauses eignen sich Glas, Kunststoff (Stegdoppelplatten) und Polyethylen(PE)-Folie. Die Materialien unterscheiden sich in ihrer Eignung (Lichtdurchlässigkeit, Gewicht, Wärmedurchgang, Hagelfestigkeit, Bearbeitung) und natürlich auch im Preis.

Konstruktion und EindeckungFoto: Jaksch Die Fundamentrahmen werden durch Platten punktuell stabilisiert Aus gärtnerischer Sicht sind aber alle gleichermaßen einsetzbar, wenn Sie bei der Kulturführung die speziellen Eigenschaften der Materialien berücksichtigen. Stegdoppelplatten gibt es in Dicken von 4 mm bis 20 mm. Parallel zur Isolationswirkung erhöht sich aber auch der Preis je Quadratmeter.


Preise

Es ist unbedingt zu empfehlen, Angebote einzuholen und Kataloge oder Informationsmaterial zu sichten, wenn Sie Enttäuschungen vermeiden möchten. Nach dem Motto „Qualität verlangt ihren Preis“ kann der Kaufpreis bei einer Grundfläche von etwa 10 m² je nach Ausführung von Konstruktion und Eindeckung zwischen 400,– und 4000,– Euro liegen.

Dabei gilt es grundsätzlich zu bedenken, dass die Nutzungsdauer eines Gewächshauses 20 bis 30 Jahre betragen kann. Ein hoher Kaufpreis verliert dann, auf die Nutzungsdauer umgerechnet, etwas von seinem Schrecken.

Extras

Achten Sie unbedingt darauf, dass Ihnen beim Kauf für das Produkt ausreichende Qualitätsgarantien geboten werden. Die Garantie für die Konstruktion schwankt zwischen zehn und 20 Jahren, für die Eindeckung sollte die Garantie mindestens zehn Jahre betragen.

Achten Sie zudem auf ausreichend breite Türen. Es werden teils Schiebetüren, teils Flügeltüren angeboten, eventuell unterteilt in Halbsegmente, was die optimale Belüftung der Häuser unterstützen kann. Prüfen Sie außerdem die nötige Schneelaststabilität und vermeintlich unwichtige Details wie Regenrinnen und Ablauf.

Thomas Jaksch

 

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