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Kräutervielfalt: Duftparadiese im Garten schaffen
Foto: Stein Bei der großen Auswahl im Kräutersortiment fällt es manchem schwer, alle gewünschten Pflanzen im Garten oder auf der Terrasse „unterzubringen“. Die strenge Ordnung alter Kräutergärten im Kloster lässt sich nur schwer nachahmen, allenfalls in Bauerngärten, wo sich innerhalb der Umrandung mit Buchsbaum (Buxus) eine bunte Vielfalt entwickeln darf.
Wer Spaß an kleinen und formalen Gärten hat, kann einige Kräuter selbst als Umrandung nutzen: Zwergbasilikum, Kresse, Majoran, Rotes Basilikum, Currykraut, Rosmarin und Heiligenkraut machen sich recht gut und bleiben niedrig.
Duftende und hübsche Kräuter sind echte Aromastars und stecken voller Vitamine und heilkräftiger Wirkstoffe. Ein Kräuterbeet, von Steinen oder imprägnierten Holzbohlen eingegrenzt und mit Trittsteinen zum leichteren Bearbeiten und Ernten, erfordert wenig Platz und kann fast immer dem Gartenstil problemlos angepasst werden.
Im Gemüsegarten oder auf der Rabatte sollten Sie auf nicht zu stark gedüngten Boden achten, auf einen Standort in voller Sonne den ganzen Tag über und auf einen ausreichenden Pflanzenabstand. Die meisten Kräuter neigen als wüchsige Wildpflanzen zum Wuchern, wenn sie die Chance erhalten.
Vor allem bei Pfefferminze ist Vorsicht geboten. Es empfiehlt sich, sie in einen durchlöcherten Eimer zu pflanzen, um ihre Ausbreitung zu begrenzen.
Die Kräuterspirale: viele Pflanzen auf wenig Platz
Foto: Stein Überraschend gut passt die beliebte Kräuterschnecke, auch Kräuterspirale genannt, sowohl in Naturgärten als auch in moderne und formale Gärten. Sie besteht aus einer spiralförmig ansteigenden Trockenmauer, die aus Steinen errichtet wird. Dazwischen kann man unterschiedliche Erde einfüllen, je nach Bedarf.
Der große Vorteil einer solchen Konstruktion: Auf wenig Fläche finden viele Kräuter Platz. Auf die jeweiligen Ansprüche an Licht und Schatten, feuchte oder trockene Lagen kann der Gärtner bestens eingehen.
Die Spirale muss an sonniger Stelle stehen, um auch wärmeliebenden Pflanzen gerecht zu werden. Um die Spirale herum sollten Sie jedes Jahr den Boden bearbeiten, hier finden die einjährigen Kräuter Platz.
Volle Sonne benötigen Bohnenkraut, Basilikum, Majoran, Portulak oder Kamille. Etwas halbschattig und damit feuchter können Dill, Borretsch, Kresse, Koriander, Salatrauke, Kerbel und Petersilie stehen. Brunnenkresse benötigt einen Platz im Schatten, der immer feucht ist, zum Beispiel in einem kleinen Folienteich.
Zwischen den Steinen gedeihen die pflegeleichten Stauden: an sonniger Stelle Bergbohnenkraut, Thymian, Ysop, Lavendel, Salbei, Oregano, Wermut und Weinraute. Etwas halbschattig können Estragon, Fenchel, Liebstöckel, Schnittlauch, Schnittknoblauch, Eibisch, Zitronenmelisse und Winterheckzwiebeln stehen. Feuchtigkeit und Schatten lieben Angelika, Baldrian, Pfefferminze, Sauerampfer, Süßdolde und Waldmeister.
Kräuter sind schöne Stauden
Foto: Stein Viele Kräuter lassen sich so gut in Staudenrabatten, Steingärten und Rabatten integrieren, dass sie überall ein Gewinn sind. Lavendel passt gut zu Rosen. Auch Wermut mit seinem silbriggrauen Laub lockert Rosen und Staudenpflanzungen in kräftigen Farben auf. Angelika, auch Engelwurz genannt, ist mit ihren Blütenbällen eine imposante Erscheinung in schattigen Staudenpflanzungen.
Bergbohnenkraut und Thymian passen bestens in jeden Steingarten, ebenfalls der Salbei. Feldthymian (Quendel) bedeckt Steine und Wegränder. Und die blaugrau beblätterte Weinraute zaubert eine sonnige Stimmung an Rabatten und in Steingärten. Der Eibisch eignet sich mit seinen rosa Blüten als Hintergrundstaude und für Mauern.
Balkon und Terrasse als Duftparadies
Foto: Stein In großen Töpfen, Balkonkästen oder Schalen sowie im Kräuterturm entsteht im Handumdrehen aus gekauften oder selbst ausgesäten Kräutern ein Duft- und Aromaparadies. Ein sonniger Platz, wenig Dünger, jedoch eine regelmäßige Pflege – mehr fordern die genügsamen Kräuter nicht.
Ein Platz an der Sonne
Foto: Stein Die Mehrzahl unserer Würzkräuter stammt aus warmen, sonnigen Ländern. Sie sind an steinige, trockene, kalkhaltige Böden gewöhnt und bedürfen eines luftigen, sonnigen Standortes im Garten.
Der Boden sollte eher mager als zu fett sein. Den meisten Gewürzpflanzen schadet es, wenn sie reichlich Wasser und Dünger bekommen; sie wachsen dann zu schnell, entwickeln üppiges Blattwerk und schmecken fade – bei Basilikum z.B. zeigt sich das sehr extrem.
Die Inhaltsstoffe der Kräuter entwickeln sich am reichhaltigsten in voller Sonne bei luftigem Standort. Sie erhalten dort ihr würziges Aroma und verströmen ihren charakteristischen Duft.
Vor einer weiß getünchten Südmauer z.B., die die Sonne reflektiert, herrschen ständig höhere Temperaturen als im übrigen Garten. Geschützte Winkel, Innenhöfe, dichte Zäune, Hecken, alles, was den Wind bremst und ein sonniges Kleinklima schafft, ist von Vorteil.
Nachteilig wirken sich schwere, lehmige Böden aus, und wenn sie noch Nässe stauen, sind sie gänzlich ungeeignet. In solchen Fällen kultivieren Sie die Kräuter besser in einem Hochbeet oder in Töpfen oder mischen die Erde mit Sand und Kompost. Bei schwierigen Böden hilft auch eine Drainageschicht aus Sand und Kies, um den Wasserablauf zu sichern.
Steinige, sandige Böden, die von Natur aus mager sind, eignen sich gut für Würzkräuter. Mit Kompost und etwas Tonmehl verbessert, sorgen diese Böden für günstige Wachstumsbedingungen. Allgemein ist ein gepflegter, lockerer, humoser Boden auch für Kräuter eine ideale Lebensgrundlage.
Brigitte Stein