- Gartengestaltung
Licht- und Sichtschutz für den Garten
Sonnenschirme, Markisen und Sichtschutzwände
Foto: Heinrich Zangenberg GmbH & Co.KG
Ein Blick aus dem Wohnzimmerfenster des Neubaus macht deutlich: Im ersten Sommer sitzt die Familie im Garten auf dem Präsentierteller. Bis frisch gepflanzte Bäume und Sträucher groß genug sind, ist in neu angelegten Grünflächen der Licht- und Sichtschutz ein wichtiges Thema. Aber nicht nur dort, auch in einem bestehenden Garten können durch Fällarbeiten oder Krankheiten von Pflanzen Lücken entstehen, die aus schattigen Plätzen plötzlich heiße Sonneninseln machen oder zu viel Durchblick gewähren.
Die meisten Gärten sollen ein bisschen was von einem Nest haben. Schließlich möchte man es sich nach der Arbeit im Freien ungestört gemütlich machen. Um sich vor neugierigen Blicken zu schützen, muss ein Sichtschutz her. Und je nach Ausrichtung von Balkon, Terrasse oder dem Sitzplatz im Garten leisten Markisen, Sonnenschirme, -segel und Co. gute Dienste vor einer allzu intensiven Sonneneinstrahlung. In beiden Bereichen ist die Auswahl sehr groß.
Sichtschutzzäune in großer Materialauswahl
Foto: epr/Tetzner & Jentzsch Neben schlichten Lamellen-Holzelementen können Sichtschutz-Zaunprofile auch aus vielen anderen Materialien bestehen. Zum Einsatz kommen etwa Bambus, Schilfrohr, geflochtene Weidenruten, Beton, Kunststoff oder pflegeleichte Verbundwerkstoffe.
Je dichter die Zaunprofile sind, umso mehr bewahren sie zwar vor ungewollten Einblicken, geben aber gleichzeitig auch dem Wind eine große Angriffsfläche. Die Verbindungen der Elemente müssen deshalb entsprechend stabil ausgeführt werden.
Das Gleiche gilt für die Verankerung der Pfosten. Reichen für einen leichten Bambuszaun in den Boden getriebene Erdspieße, werden für schwerere Sichtschutz-Zaunprofile zum Teil Betonfundamente zur Fixierung benötigt. Bei allen Varianten bleiben nach der Montage neugierige Blicke direkt außen vor. Zusätzlich lassen sie sich noch beranken.
Einjährige Ranker oder fertige Hecken, ratzfatz
Foto: Verlag W. Wächter/gs Besonders harmonisch fügt sich ein lebendiger Sichtschutz in den Garten ein, z.B. aus einjährigen Kletterpflanzen. Diese werden dann an einem Spalier, Gitter oder Seilsystem hochgeleitet. Gut geeignet hierfür sind vor allem Rank-, Schling- oder Kletterpflanzen mit großen Blättern, schönen Blüten oder Fruchtständen wie etwa Duftwicken, Feuerbohnen, Kapuzinerkresse, Prunkwinden, Schwarzäugige Susanne oder Zierkürbisse.
Diese Pflanzen müssen jedes Jahr aufs Neue ausgesät oder gekauft werden, was der Experimentierfreude und Abwechslung entgegenkommt. Ein paar Wochen dauert es allerdings dann schon, bis sich die Aussaat zu einem blühenden Sichtschutz entwickelt hat. Doch die Wartezeit lohnt sich.
Es geht aber auch schneller und langfristiger. Möglich machen dies etwa Heckenpflanzen „am laufenden Meter“. Sie eignen sich zur „Sofortbegrünung“, weil sie schon in entsprechenden Größen zu haben sind. Erhältlich sind solche vorgefertigten Heckenmodule in unterschiedlichen Wuchshöhen von 100 bis 220 cm.
Damit entsteht innerhalb kürzester Zeit eine dauerhaft grüne „Wand“ aus Feuerdorn, sommergrünen Buchen, Hainbuchen oder dekorativen immergrünen Efeusorten. Auch mit frischen Weidenruten kann man einen lebenden Zaun gestalten, der im ersten Jahr begrünt.
Foto: epr/Mobilane
Zum Spalierbaum erzogene Obst- oder andere Gehölze können zu einem mitunter leckeren Sichtschutz werden. Dieser sollte am besten recht nah am Sitzplatz gepflanzt werden.
Gabionen – mehr als nur Steine
Foto: Themenbild
Im Trend liegen seit einigen Jahren Gabionen. Dabei handelt es sich um robuste Drahtkörbe, die mit Steinen befüllt werden. Auch sie versperren sofort den Einblick auf die Terrasse oder auf einen anderen Sitzplatz im Garten. Die mit Steinen befüllten Drahtkörbe können anschließend auch noch bepflanzt werden.
In der Mauerkrone sowie an den Seitenwänden kann man so den Gabionen Leben einhauchen. Zur Begrünung der Gabionen eignen sich insbesondere genügsame Wildkräuter, Steingartenpflanzen, Sedum-Arten sowie verschiedene Kletterpflanzen.
Große Auswahl an Elementen für den Sonnenschutz
Bei der Entscheidung für die Art der Verschattung darf man nicht vergessen, dass sich nicht alle Lösungen überall anwenden lassen. So kann in einem großen Hausgarten ohne Weiteres ein riesiger Markt- oder Ampelschirm aufgestellt werden, nicht aber in einem kleinen Reihenhausgarten. Dort können kleinere Markisen, Sonnenschirme oder -segel für Schatten sorgen.
Foto: epr/Gale
Bei der Auswahl des Sonnenschirms sollte auch auf den möglichen Neigungswinkel geachtet werden. Auch Seilspann-Sonnensegel können sich als hilfreich erweisen. Das Segel wird mit Ösen über Drahtseile geführt und kann bei Bedarf geöffnet oder geschlossen werden. So lässt es sich an den Sonnenstand anpassen.
Sonnensegel sind sehr flexibel, wenn sie mit Abspannseilen, Ösen, Aufstellstangen und Heringen befestigt werden. Sie können im Hausgarten ebenso für Schatten sorgen wie beim Camping oder am Strand.
Markisen – Schräglage schützt vor Sonne und Regen
Foto: epr/markilux Markisen müssen nicht unbedingt fest an einer Wand montiert werden. Während sich für den Balkon oder die Terrasse Klemm-Markisen eignen, können im Garten frei stehende Doppelarm- oder auch Seilspann-Markisen die optimale Lösung sein.
Besonders günstig sind auch Faltpavillons. Sie sind oftmals mit Seitenwänden erhältlich und schützen somit nicht nur vor Sonne, sondern auch vor Wind und Regen. Unvergleichlich natürlich wirken aus Weidenruten geflochtene Pavillons.
Das Tuch von Sonnenschirm, Markise und Co. sollte mit einem UV-Schutz ausgerüstet sein, damit die Haut im Schatten nicht doch verbrennt. Pflegeleicht ist der Stoff, wenn er mit einer Wetterschutzausrüstung bzw. einer Regenschutzhaube versehen ist und/oder zum Waschen abgenommen werden kann.
Die schräge Lage vieler Markisen schützt nicht nur besser vor gleißenden Sonnenstrahlen, auch der Regen läuft dadurch besser ab. Dazu sollte das Tuch aber aus einem speziellen wasserabweisenden Material bestehen.
Pergolen – Lichtschutz unterm Blätterdach
Natürlich schön sind auch Pergolen aus Holz. Ihnen fehlt jedoch die Verschattung. Mit der entsprechenden Begrünung aber kann man sich darunter wie im Schlaraffenland fühlen, wenn einem im Herbst die Tafeltrauben regelrecht in den Mund wachsen. Aber auch schon vorher schützen die großen Weinblätter angenehm vor zu viel Sonne.
Anstatt mit Weinreben lassen sich Pergolen auch mit anderen Pflanzen begrünen. Hierfür können ein- oder auch mehrjährige Schling-, Rank- oder Kletterpflanzen infrage kommen, wie z.B. Wilder Hopfen (Humulus) oder Blauregen (Wisteria). Es ist wunderschön, unter einem schattig kühlen Blätterdach zu sitzen. Dafür nimmt man auch gerne in Kauf, dass der Tisch darunter öfter abgewischt werden muss.
Christine Schonschek