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Der passende Rasen – Gräser und Mischungen
Foto: pete pahham/Fotolia Fast jeder Gartenbesitzer träumt von einem tiefgrünen und gleichmäßigen Rasen. Dieser kann unterschiedlich genutzt werden, z.B. als reiner Zierrasen, zum Erholen oder für Kinder zum Spielen. Daher empfiehlt es sich, eine für den vorgesehenen Zweck geeignete Saatgutmischung auszuwählen.
Die richtige Sorte macht ’s
Der Gartenfachhandel hält viele Saatgutmischungen bereit.
Die im Handel angebotenen Rasensamen sind stets bedarfsgerechte Mischungen einzelner Gräserarten und -sorten. Für den Zierrasen werden bevorzugt feinblättrige Arten wie das Flechtstraußgras (Agrostis stolonifera), das Rote Straußgras (Agrostis capillaris) und der Rot-Schwingel (Festuca rubra subsp. rubra) eingesetzt.
Besonders für den strapazierfähigen Rasen geeignet sind das Deutsche Weidelgras (Lolium perenne) und das Einjährige Rispengras (Poa pratensis), auch Wiesen-Rispe genannt. Die jeweils verwendeten Gräser sind auf der Verpackung aufgedruckt. So kann der Gartenliebhaber die Mischung nachvollziehen.
Wie bei kaum einem anderen Produkt kann bei Rasensamen vom Preis auf die Qualität geschlossen werden. Hochwertige Saatgutmischungen zeichnen sich durch gute Schnittverträglichkeit und geringe Zuwachsrate aus. Der Rasen besitzt bereits bei geringer Höhe eine gleichmäßige Fläche, und die Schnittgutmenge hält sich in Grenzen. Weitere Zeichen für eine gute Qualität sind hohe Keimfähigkeit, hohe Rasendichte und Konkurrenzstärke.
Je kompakter der Rasen wächst, desto weniger können sich Moos und Beikräuter ansiedeln. Bei Rasensamen sollte deshalb stets auf Markenqualität zurückgegriffen werden. Gewisse Sicherheit für gute Qualität ist der Hinweis auf Regel-Saatgutmischungen (RSM) auf der Verpackung. Hier werden Gräser auf ihre Eignung getestet und nur die besten Sorten verwendet. Bekannte Mischungen, wie z.B. „Berliner Tiergarten“, dagegen keimen relativ rasch, unterliegen in den genannten Qualitätsmerkmalen jedoch deutlich spezialisierteren Produkten.
Welche Mischung ist die richtige?
Bevor Sie einen Rasen anlegen, sollten Sie sich fragen, welche Funktion der Rasen später hat und wie die Standortbedingungen sind. Im Fachhandel, in Gartencentern oder in landwirtschaftlichen Lagerhäusern werden für jeden Einsatz Saatgutmischungen angeboten:
Zierrasen: Für Liebhaber einer gepflegten Vorzeigegrünfläche empfiehlt sich Zierrasen. Er zeichnet sich durch gleichmäßigen, teppichartigen Wuchs aus. Leichter Schatten und kurzzeitige Trockenperioden werden vertragen. Trittfestigkeit und Belastbarkeit der Rasenflächen halten sich jedoch deutlich in Grenzen.
Strapazierrasen/Spiel- und Sportrasen: Diese Saatgutmischungen zeichnen ihre hohe Belastbarkeit und Regenerationsfähigkeit aus. Dient der Rasen als Spielfläche für Kinder, für gelegentliche Gartenpartys oder tollen Haustiere häufig auf dem Rasen, sind sie die geeignete Wahl.
Schattenrasen: Befindet sich die Rasenfläche zu weiten Teilen im Schatten und Halbschatten, oder werfen Bäume Schatten auf die Rasenfläche, lohnt es sich, auf Schattenrasen zurückzugreifen. Die verwendeten Gräser sind besonders schattenverträglich und wenig krankheitsanfällig.
Typisch für beschattete Rasenflächen ist das verstärkte Auftreten von Moos. Wächst der Rasen jedoch sehr dicht und sind die Schattengräser sehr konkurrenzstark, wird das Moos weitgehend zurückgedrängt.
Nachsaatrasen: Sind kleine Lücken im Rasen vorhanden oder ist an verschiedenen Stellen der Rasen nur mäßig dicht, können Sie ohne aufwändige Bodenvorbereitung Nachsaatrasen ausbringen. Sobald die Lücken größer sind, z.B. wenn ein Strauch entfernt wurde, ist es ratsam, Zier-, Schatten- oder Strapazierrasen auszusäen.
Der Weg zum Traumrasen
Foto: Breder Der günstigste Zeitraum, um Rasen einzusäen, ist im Mai bzw. im August und September. Dann bieten die Böden den Keimlingen genügend Wärme. Von Aussaaten im Juni/Juli ist abzuraten, da Hitze- und Trockenperioden zu erwarten sind, die die Keimlinge schädigen. Um spätere Unebenheiten zu vermeiden, sollten Sie die Fläche wenige Wochen vor der Aussaat einen Spaten tief umgraben. Entfernen Sie auch Wurzelstücke und Steine. Leichten, sandigen Böden können Sie reifen Grüngutkompost beimischen, um den Nährstoffgehalt zu verbessern.
Bei schweren, lehmigen Böden empfiehlt es sich, Sand einzumischen, um den Boden durchlässiger für Luft und Wasser zu machen. Indem Sie die Fläche direkt vor der Aussaat mit einem Rechen ebnen und anschließend mit einer Walze oder Fußbrettern leicht verdichten, stellen Sie den Bodenschluss sicher.
Die Aussaat mit einem Streuwagen gewährleistet eine gleichmäßige Ausbringung und verhindert eine Überdosierung. Eine Saatgutmenge von 20 bis 25 g/m² ist ausreichend. Höhere Dosierungen behindern die einzelnen Gräser in der Entwicklung und fördern Pilzkrankheiten.
Parallel ausgebrachter Rasenstarterdünger versorgt die jungen Pflanzen schon zu Beginn mit den notwendigen Nährstoffen. Anschließend ziehen Sie die Fläche mit einem Rechen leicht ab. Um Abschwemmungen zu vermeiden, entfällt abschließendes Walzen oder Festtreten.
In den folgenden vier Wochen müssen Sie die Fläche bei trockener Witterung viermal täglich für ca. zehn Minuten beregnen. Sobald die Gräser 8–10 cm hoch sind, kann der erste Schnitt erfolgen – jedoch bitte nicht tiefer als 5 cm.
Damit der Rasen über Jahre den Ansprüchen genügt, sollten Sie ihn regelmäßig schneiden, düngen und einmal im Jahr vertikutieren. Nur so können sich die Gräser gegen Moos und Beikräuter durchsetzen und bleiben gesund und kräftig grün.
Andreas Zitzmann
Die wichtigsten Gräserarten
Rotes Straußgras (Agrostis capillaris): feinblättrig, schnittfest, mäßiger Nährstoff- und Wasserbedarf; für Zier- und Gebrauchsrasen
Flechtstraußgras (Agrostis stolonifera): feinblättrig, absolut tiefenschnittverträglich, höherer Nährstoff- und Wasserbedarf; für Zierrasen
Echter Schaf-Schwingel (Festuca ovina): langsam wachsend, geringer Nährstoff- und Wasserbedarf; für Schattenrasen
Rot-Schwingel (Festuca rubra subsp. rubra): dichtwüchsig, sehr gut schnittverträglich, geringe Ansprüche an Nährstoff- und Wasserversorgung, frost- und dürrebeständig; für Strapazier- und Zierrasen
Deutsches Weidelgras (Lolium perenne): schnelle Keimung, stark belastbar, bestes Regenerationsvermögen, nährstoff- und lichthungrig; für Strapazierrasen
Einjähriges Rispengras, Wiesen-Rispe (Poa pratensis): dicht wachsend, strapazierfähig, hohes Erneuerungsvermögen, benötigt viel Licht und Nährstoffe; für Strapazierrasen
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