- Gartenpraxis
- Gartengestaltung
- Wege Mauern und Begrenzungen
Von Steinmauern und Mauersteinen
Foto: Neder Steine im Garten haben ganz ohne Frage einen besonderen Reiz. Vor allem Natursteine vermitteln Lebendigkeit, Individualität und Ursprünglichkeit – Attribute, die in unseren häufig genormten Gärten etwas verloren gegan:gen sind. Die Möglichkeiten für die Verwendung von Trockenmauern sind auch im Kleingarten durchaus vielfältig.
Trockenmauern können dabei ganz verschiedene Gesichter haben, von der klassischen Stütze zur Überwindung von Höhenunterschieden am Hang über den frei stehenden Wall bis hin zur Steinmauer als Einfassung eines Sitzplatzes, eines Gemüsehochbeetes oder eines Areals für Moorbeetpflanzen.
Jede Region hat ihre Steine
Foto: Neder Was aber ist zu beachten beim Bau einer Trockenmauer? Sie soll ja möglichst ohne künstliche Bindemittel wie Mörtel oder Zement auskommen und nur durch geschicktes Aufschichten des vorhandenen Steinmaterials sich selbst und notfalls auch die Anhöhe dahinter halten.
Die Auswahl an Materialien ist mittlerweile immens, sollte sich aber aus ökologischen Gründen nach der Verfügbarkeit richten. Ideal ist also Steinmaterial aus der jeweiligen Region. Hier entfallen lange Transportwege, das Material nimmt den Charakter der Gegend auf und passt zur örtlichen Pflanzen- und Tierwelt. Zu Regionen mit Kiesböden passen z.B. gerundete Findlinge oder Lesesteine, zu den steinreichen Böden des Jura der Plattenkalk oder zu Sandböden der Sandstein.
Schnurgerüste helfen beim Bau
Foto: Neder Auch wenn es beim Bau nicht auf den letzten Zentimeter ankommt, erleichtert das Erstellen eines Schnurgerüstes bei einer gerade verlaufenden Mauer die Arbeiten. Die zu erreichende Höhe und ggf. die Lage zum Hang werden dadurch leicht ersichtlich. Latten, Nägel und eine Maurerschnur reichen aus.
Um ein Absacken im Laufe der Jahre zu verhindern, ist ein Fundament aus einem Schottergemisch der Körnung 0/32 oder 0/56 sinnvoll. Da labiler Oberboden im Laufe der Jahre oft in Bewegung gerät, muss das Fundament auf gewachsenem Unterboden stehen. Die Stärke des Schottergemisches beträgt ca. 30–40 cm. Es wird mit einem Handstampfer oder einer kleinen Rüttelplatte verdichtet. Da die Mauer elastisch ist, muss das Fundament nicht frostfrei gegründet sein.
Auf die Fuge kommt es an
Als Faustregel gilt, dass die Dicke der Mauer und damit auch die Fundamentbreite in etwa 1/3 ihrer Höhe betragen soll. Um der Mauer eine gute Stabilität zu geben, muss beim Einbau dafür gesorgt werden, dass jeder Stein möglichst satt aufliegt. Kreuzfugen sollten nicht entstehen, Stoßfugen können mit Fugensubstrat verfüllt werden.
Im FACHBERATER lesen Sie mehr zum Thema Steingarten
Wer mehr wissen will zum Thema Trockenmauern und Co., ihren Pflanzengemeinschaften und den richtigen Bodengemischen, erfährt das im nächsten FACHBERATER, der am 20. November erscheint. Die Verbandszeitschrift des Bundesverbandes deutscher Gartenfreunde (BDG) befasst sich mit Vereinsmanagement, doch in jeder Ausgabe gibt es auch ein großes gartenfachliches Thema. Diesmal dreht sich dort alles um Steingärten und Trockenmauern.
Der FACHBEREATER erscheint viermal jährlich und kann von jedem Gartenfreund für 12 Euro im Jahr (4 Hefte, inkl. Versand) abonniert werden (auch als Geschenkabo möglich). Er liegt aber auch in jedem Verein vor und kann dort eingesehen werden. (Mehr Informationen lesen Sie hier.)
gs
Thomas Neder