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Gemüsegarten Juli
Foto: Emre Akkoyun/Adobe Stock
Kichererbsen – Gemüse der Zukunft?
Durch die zunehmend trockener werdenden Sommer macht man sich auch im Kleingarten intensiv auf die Suche nach neuen Gemüsearten. Hart im Nehmen ist z.B. die Kichererbse und damit vielleicht ein Kandidat für den Gemüsegarten der Zukunft. Die Kichererbse ist relativ dürrefest und kommt auch mit kargen Böden gut klar. Was sie allerdings überhaupt nicht mag, sind schwere Lehm- und Tonböden. Säen Sie Kichererbsen erst nach den Eisheiligen aus, sobald die Bodentemperatur etwa 10 °C erreicht hat. Eine bekannte Sorte ist z.B. die helle Züchtung ‘Kabul’, die auch in den Mittelmeerländern angebaut wird. Ausgesät wird in Reihen mit einem Abstand von etwa 35 cm. Die Saattiefe beträgt ca. 5–8 cm. In der Reihe beträgt der Abstand ca. 6–10 cm. Je nach Sorte erreicht die Kichererbse etwa 60–70 cm Höhe. Ernten können Sie ungefähr ab August.
Thomas Neder
Foto: NederDankbarer Mangold
Die Kultur von Mangold gelingt leicht, liefert fortlaufende Ernten, und auch optisch haben die Blätter, wenn Sie auf die Sortenwahl achten, einiges zu bieten. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Stiel- und Blattmangold. Während Blattmangold dem Spinat sehr ähnelt, besitzt der Stielmangold deutlich ausgeprägte Blattrippen. Besonders Sorten mit roten oder gelben Blattrippen sind sehr dekorativ. Problematisch kann nur eine zu kalte Jungpflanzenanzucht im Frühjahr werden. Ist das Gemüse längere Zeit Temperaturen unter 5 °C ausgesetzt, kann es zu „Schossern“ kommen. Um eine fortlaufende Ernte zu ermöglichen, ernten Sie Stielmangold immer von außen nach innen, sodass die jungen Triebe innen nachwachsen können.
Thomas Neder
Foto: aboikis/Adobe Stock
Gurken frühzeitig ernten: Gurken schmecken am besten als junge Frucht, wenn der Querschnitt noch dreieckig und die Schale noch leicht faltig ist. Dann sind sie knackig und aromatisch. Überreife Früchte, die lange an der Pflanze bleiben, hemmen hingegen den weiteren Fruchtansatz und sind weich und wenig aromatisch.
Fruchtgemüse reichlich gießen: Für einen guten Fruchtansatz und eine reiche Ernte brauchen Tomaten, Paprika, Gurke und Co. stets genügend Wasser. Gießen Sie besser alle paar Tage reichlich und durchdringend, als jeden Tag einen kleinen Schluck. Wichtig ist, dass das Wasser in 10–20 cm Bodentiefe bei den Wurzeln ankommt. Als Verdunstungsschutz können Sie zudem die Bodenoberfläche mit Stroh, Rasenschnitt oder anderen Pflanzenresten mulchen.
Freiraum für Kürbis und Co.: Süßkartoffeln, Kürbis und Melonen legen im Hochsommer im Wachstum noch mal richtig zu. Damit die Pflanzen genug Platz zum Wachsen haben, viele Blätter entwickeln und reich tragen, sollten Sie die Triebe ab und zu in die gewünschte Richtung lenken. So können Sie etwa auch ein abgeerntetes Nachbarbeet in Beschlag nehmen.
Marianne Scheu-Helgert
Foto: chulja/Adobe Stock
Gemüse ausreichend gießen: Lassen Sie Tomaten, Paprika, Auberginen und andere Fruchtgemüse jetzt nicht welken. Besonders zur Zeit des Fruchtansatzes sind die meisten Gemüse sehr empfindlich. Ein schlechter Ertrag lässt sich meist durch nachlässiges Gießen erklären. Achten Sie jedoch darauf, lieber seltener, aber dafür kräftiger, statt täglich ein bisschen zu wässern.
Endivien ohne aufwendiges Bleichen: Endivien sind klassische Herbstgemüse, da sie zu den sogenannten Langtagpflanzen gehören und durch lange Sommertage zum Blühen angeregt würden. Daher ist es besser, die Pflanzen erst jetzt zu säen bzw. zu pflanzen. Das recht umständliche Bleichen durch ein Zusammenbinden oder Abdecken mit dunklen Töpfen müssen Sie bei neueren Sorten wie ‘Bubikopf 2’ oder ‘Eminence’ nicht mehr unbedingt vornehmen, da bei ihnen die Blätter dichter stehen und so die Herzen von alleine hell, zart und mild bleiben.
Schmackhafte Zucchiniblüten: Wussten Sie, dass nicht nur die Früchte, sondern auch die Blüten der Zucchini essbar sind? Ernten können Sie, kurz bevor sich die Blüten öffnen. Zur weiteren Verarbeitung müssen Sie die Blüte danach zunächst an einer Seite aufschneiden und den watteartigen Stempel entfernen. Anschließend können Sie die Blüten nach Belieben füllen oder in Teig ausbacken.
gvi
Foto: Ruckszio/Adobe Stock Butterkohl bietet lange Erntezeit: Butterkohl (Brassica oleracea var. costata), eine Variante des Wirsings, bildet im Gegensatz zu Weiß- oder Rotkohl keine festen Köpfe aus. Ihn können Sie daher wie Pflücksalat vom Sommer bis zum Herbst Blatt für Blatt ernten. Butterkohl ist zudem vergleichsweise mild, denn er enthält deutlich weniger Senföle als andere Kohlarten.
Schwebender Kräutergarten: Falls im Garten kein Platz mehr ist, können Sie Kräuter auch in Ampeltöpfen oder anderen Gefäßen aufhängen. Kein Muss, aber besonders geeignet sind Arten mit überhängenden Trieben, z.B. Thymian-Arten (Thymus), Kriechender Salbei (Salvia nevadensis), Kriechender Rosmarin (Rosmarinus officinalis ‘Prostratus’) oder die Indianische Minze (Micromeria douglasii). Den meisten dieser Arten kommt ein Platz in der Ampel sogar gerade recht. Denn sie vertragen Trockenheit und Sonne und brauchen wenig Pflege.
Kompostgabe beim Fruchtwechsel: Sobald eine Kultur abgeerntet ist und Platz für die Folgekultur macht, können Sie den Boden verbessern, z.B. mit reifem Kompost. Dieser versorgt den Boden mit frischem Humus und Nährstoffen. Arbeiten Sie ihn einfach in den Boden ein, wenn Sie das Beet abernten. Verzichten Sie bei Mittel- und Schwachzehrern dann aber auf eine weitere Düngung, denn der Kompost bietet in der Regel ausreichend Nährstoffe für die gesamte Kulturdauer.
gvi
„Spinat“ auch im Sommer: Spinat mag keine sommerlichen Temperaturen. Wollen Sie dennoch nicht darauf verzichten, sollten Sie den hitzeverträglichen Neuseeländer Spinat (Tetragonia tetragonioides) wählen. Ernten Sie immer nur die jungen Triebspitzen, denn so liefern die Pflanzen bis zum Frost immer neuen Nachschub. Bei der Verarbeitung fällt Neuseeländer Spinat weniger zusammen und bleibt bissfester, Sie können mit ihm jedoch alle gängigen Spinat-Rezepte zubereiten.
Foto: Flora Press/Ute Klaphake
Bei Tomaten auf Bestäubung achten: Tomaten sind auf die Vibrationsbestäubung spezialisiert.
Das bedeutet, dass z.B. von Hummeln ausgelöste Vibrationen oder ein leichter Windhauch dafür sorgen, dass die männlichen Pollen auf die weiblichen Narben rieseln. Beim Gewächshausanbau sollten Sie daher auf ausreichende Belüftung achten, hauptsächlich, um die Luftfeuchtigkeit zu regeln. Denn ist es zu feucht, lösen sich die Pollen nicht gut.
Gemüsebeete regelmäßig hacken: Im Sommer sollten Sie Ihre Gemüsebeete regelmäßig hacken. Dadurch bekämpfen Sie nicht nur Unkraut, sondern schützen den Boden auch vor dem Austrocknen. Denn mit der Hacke zerstören Sie die feinen Wasserkanäle (Kapillare) in der obersten Bodenschicht und reduzieren die Verdunstung. Am günstigsten ist es, wenn Sie direkt nach ergiebigen Regenfällen hacken.
Foto: mauritius images/Bert de Ruiter/Alamy
Weiße Blumenkohlköpfe: (gvi) Damit die Köpfe vom Blumenkohl schön weiß bleiben, müssen Sie die Randblätter nach innen knicken, sobald die Köpfe etwa faustgroß sind. Durch die Sonne würden sie sonst gelblich-grau werden. Bei andersfarbigen Sorten ist diese Maßnahme nicht nötig.
Fenchel aussäen: (gvi) Als Langtagspflanze beginnt Fenchel zu schossen bzw. zu blühen, sobald die Tage länger werden, er bildet dann keine Knolle aus. Um das Schossen zu verhindern, können Sie entweder schossfeste Sorten wählen oder erst jetzt mit der Aussaat beginnen. Damit die Pflanzen bis November erntereif werden, ist allerdings viel Wärme nötig. Wenn Sie also in eher rauen Klimalagen wohnen, sollten Sie auf die schossfesten Sorten zurückgreifen, die bereits ab März vorgezogen werden.
Rote Bete für Ungeduldige: Bis die Knollen der Roten Bete voll ausgewachsen sind, dauert es einige Monate. Wenn Sie die Knollen als Wintervorrat einlagern wollen, sollten Sie diese Zeit auch investieren. Für den Frischverzehr können Sie aber bereits die jungen Knollen, sogenannte „Baby Beets“, ernten. Übrigens lassen sich davon auch die jungen Blätter und Blattstiele verwerten.
Foto: mauritius images/imageBROKER/Gary K Smith/FLPA
Endivien ohne Bleichen: Endivien zählen zu den sogenannten Langtagpflanzen, durch lange Sommertage wird also die Blütenbildung eingeleitet. Daher ist es besser, die Pflanzen erst jetzt zu säen bzw. zu pflanzen. Als Pflanzenabstand sind in der Regel 30 x 30 cm zu empfehlen. Das Bleichen müssen Sie bei neueren Sorten übrigens nicht mehr unbedingt vornehmen. Denn bei ‘Bubikopf 2’ oder ‘Eminence’ liegen die Blätter dichter, wodurch die Herzen von alleine hell, zart und mild bleiben.
Alternative zur Petersilie: Sicher kennen Sie folgendes Problem: Die Petersilie ist ausgesät, man wartet hoffnungsvoll, aber leider keimt nichts – das ist typisch für Petersilie. Eine Alternative ist da der mehrjährige und winterharte Schottische Liebstöckel (Ligusticum scoticum). Gerade die neueren Züchtungen haben einen noch petersilienähnlicheren Geschmack. Der Standort sollte sonnig auf einem tiefgründigen Boden sein.
Foto: Flora Press/The Garden Collection/Jane Sebire
Auberginen entspitzen
(gvi) Sobald bei Auberginen die ersten Fruchtansätze erkennbar sind, sollten Sie die Spitze des Mitteltriebs entfernen. Gleiches machen Sie anschließend auch mit den Seitentrieben, allerdings etwa zwei bis drei Blätter oberhalb einer Frucht. So können sich die Früchte optimal entwickeln und ausreifen. Zu viele Seitentriebe wirken sich ebenfalls negativ auf die Fruchtqualität aus, lassen Sie deshalb maximal fünf Triebe an jeder Pflanze stehen.
Letzte Aussaat für Buschbohnen
(gvi) Der letzte Aussaattermin für Buschbohnen ist Mitte dieses Monats, damit sind sie eine ideale Folgekultur für Frühkartoffeln oder Kohlrabi. Säen Sie die Bohnen in 3 bis 5 cm tiefe Rillen aus und bedecken Sie die Samen anschließend dünn mit Erde. Sobald die Bohnen keimen, können Sie die Rillen komplett schließen. Tipp: Da Buschbohnen nur ein flaches Wurzelwerk ausbilden, sollten Sie sie ab dem Blühbeginn regelmäßig wässern, andernfalls bringen sie nur einen geringen Ertrag.
Schnittlauch nicht blühen lassen
(gvi) Sollten Sie Schnittlauch zur Blüte kommen lassen, werden die Halme hart und können nicht mehr verwendet werden. Daher ist es ratsam, die Pflanze regelmäßig etwa zwei Fingerbreit über dem Boden abzuschneiden. Denn so treibt Schnittlauch laufend frische und zarte Halme aus.
Foto: Die Grüne Kamera
Tomaten regelmäßig ausgeizen
(gvi) Damit Ihre Tomatenpflanzen viele Früchte tragen, müssen Sie die Seitentriebe regelmäßig ausgeizen, denn diese Triebe kosten die Pflanze nur unnötig Kraft. Bei veredelten Tomaten ist es möglich, einen Seitentrieb als zweiten Haupttrieb zu ziehen. Alle weiteren Seitentriebe sollten Sie aber auch ausgeizen.
Leittriebe kappen
(msh) Salatgurken im Gewächshaus sollen mit einem Trieb bis zum Dach wachsen, dann wird die Spitze abgebrochen, und dafür werden zwei Seitentriebe von oben nach unten gezogen. Einlegegurken müssen alle drei Tage beerntet werden, um die wertvollen kleinen Größen zu erhalten.
Liebesgrüße gehen unter die Kürbishaut
(gvi) Eine nette und witzige Idee ist das Verzieren von Kürbissen mit Versen oder Mustern. Wenn Sie einen Teil Ihrer Kürbisfrüchte im Herbst verschenken, werden sich die Abnehmer bestimmt über diese Besonderheit freuen. Sie benötigen dazu lediglich ein spitzes Messer oder etwas Ähnliches, mit dem Sie die Oberhaut des Kürbis einritzen. Gehen Sie dabei behutsam vor, denn wenn das Fruchtfleisch verletzt wird, beginnen die Früchte zu faulen. Mit dem Wachstum dehnen sich die Einritzungen aus und werden bis zum Herbst deutlich sichtbar.
Jezt noch Herbstgemüse säen und pflanzen
(bs/msh) Zum Monatsbeginn können noch Endivien, Zuckerhut, Herbst-Radicchio (‘Palla rossa’-Typen), Kopf-, Pflück- und Eissalate, Pak Choy, Chinakohl, Endivien, Kohlrabi, Buschbohnen (frühe Sorten), Erbsen, Rettiche und Petersiliegesät werden. Für Setzlinge von Kohlrüben, Zuckerhut und Grünkohl ist jetzt Pflanzzeit.
(bs) Auch für die Herbsternte können Sie farbige Gemüsesorten wählen und jetzt aussäen: bis zum 10. des Monats blauen Brokkoli ‘Graffitti’ oder blaue Buschbohnen ‘Purple Teepee’. Zu den etwas herb schmeckenden, aber optisch sehr schönen Radicchios zählt die Sorte ‘Variegata di Castelfranco’, ein Herbstsalat, den man wegen des exotischen Aussehens auch „Orchideensalat“ nennt.
Als Schönheiten können auch ganz gewöhnliche Kohlarten gelten, wie Grünkohl oder Palmkohl, die jetzt ausgesät und gepflanzt werden. Toskanischer Palmkohl (Sorte ‘Nero precoce di Toscana’) ist eine italienische Spezialität mit dekorativen und schmackhaften blaugrünen, gedrehten Blättern. Zierende rote Blätter hat die Grünkohl-Sorte ‘Redbor’ F1. Allerdings färben sich die Blätter beim Kochen grünbraun, wie bei herkömmlichen Grünkohlsorten.
Foto: Joachim B. Albers – Fotolia
Mit Salaten Lücken füllen
(bs) Leckerer Lückenfüller im Gemüsebeet ist die Babysalat-Mischung ‘Veronas Mini-Mini’ (Sperli). Wenn die zarten Blätter etwa 20 cm hoch sind, werden sie abgeschnitten. Bleiben dabei die Herzen der Pflanzen stehen, wächst innerhalb von 2–3 Wochen die nächste Ernte heran. Ideal für den kleinen Haushalt ist auch der Romanasalat ‘Counter’ (Sperli) mit kleinen festen Köpfen und knackigen Herzen. Klasse statt Masse zeigen auch die robusten „Salanova-Salate“ ‘Archimedes’ (grün) und ‘Gauguin’ (rotblättrig, beide von Kiepenkerl).
Foto: Themenbild
Blattdüngung für Gurken
(bs) Gurken brauchen jetzt viel Dünger. Sonst schaffen sie es nicht, die zahlreichen Früchte, die sich in den Seitenachseln bilden, reifen zu lassen. Blattdüngung (organisch oder mineralisch), höhere Temperaturen und eventuell ein Auslichtungsschnitt sorgen in der Regel schnell wieder für optimale Bedingungen.
Fruchtgemüse-Blüten brauchen Vibration
(bs) Tomaten im Gewächshaus setzen bei zu hoher Luftfeuchtigkeit weniger Früchte an. Sie sind Selbstbestäuber, und der Pollen fällt nur bei trockener Witterung auf die Narbe herunter. Ist es zu feucht, verklebt der Pollen, Bestäubung und Ertrag bleiben aus. Daher sollte das Gewächshaus stets ausreichend gelüftet werden. Sicherheitshalber kann man die Pflanzen während der Mittagsstunden schütteln, damit der Pollen auf die Narbe fällt. Ähnlich reagieren auch Auberginen, Melonen und Paprika.
Endivien nicht vorziehen
(bs) Bis zum 20. Juli ist noch Aussaatzeit für Endivien, den leckeren Herbstsalat. Wegen ihrer dünnen Pfahlwurzeln lassen sich Endivien nicht gut verpflanzen. Man sät daher direkt auf abgeerntete Beete in Reihen von 40 cm Abstand und vereinzelt nach dem Auflaufen auf 30 cm Abstand. Bewährt hat sich auch die Anzucht von Setzlingen mit Ballen, die noch bis Anfang August gepflanzt werden können.
Ausreichend wässern
(bs) Lassen Sie Paprika, Auberginen, Stangenbohnen und Buschbohnen bei hohen Temperaturen nicht welken, denn zur Zeit des Fruchtansatzes sind die meisten Gemüse sehr empfindlich. Schlechter Ertrag erklärt sich oft durch nachlässiges Gießen. Oberflächliches Herumplätschern fördert höchstens die Entwicklung von Krankheiten und die Ausbreitung von Schnecken. Das Wasser muss bis zu den Wurzeln gelangen. 10 l Wasser auf 1 m² dringen jedoch nur 12–15 cm tief in trockenen Boden. Gießen Sie gründlich und gezielt in Pflanzennähe.
"Wassergemüse" nimmt Gießschäden krumm
(bs/msh) Der Boden wird gelockert und vor allen Dingen bei Trockenheit gewässert, denn ein guter Ertrag ist von regelmäßigen Wassergaben abhängig. Unregelmäßiges Wässern führt bei Tomaten zum Platzen und bei Gurken zu verkrüppelten Früchten. Setzt jedoch eine Nässeperiode ein, dann danken es besonders Tomaten, wenn Sie die Pflanzen mit einem Überbau aus Folie gegen Braunfäule schützen.
Bohnen zur Blütezeit gut wässern
(bs) Busch- und Stangenbohnen sind robust und versorgen sich weitgehend selbst mit Stickstoff aus der Luft. Nur zur Blütezeit sollte man aufpassen: Sobald die Knospen sichtbar werden, dürfen die Pflanzen nicht mehr unter Trockenheit leiden. Auch eine leichte Düngung verhilft zu mehr Ertrag. Fehlt es den Pflanzen an Feuchtigkeit oder Dünger, bleiben die Hülsen kurz und verkrümmen.
Hacken spart Wasser
(msh) Doch auch die Pflege darf nicht zu kurz kommen. Der Boden wird gelockert und vor allen Dingen bei Trockenheit gewässert, denn ein guter Ertrag ist von regelmäßigen Wassergaben abhängig, besonders bei Gurken und Tomaten.
Foto: Stein
Resistente Zuckerschoten
(bs) Erst seit Kurzem gibt es mit den Sorten ‘Zuccola’, ‘Delikata’ und ‘Crispi’ Zuckererbsen, die Sie mitten im Sommer säen können. Dank ihrer Resistenz gegen die Mehltaukrankheit reifen die leckeren, süßen Schoten noch bis September/Oktober und bringen zu ungewöhnlicher Jahreszeit hohen Ertrag.
Da sie zarte, weiche Schalen ohne das übliche zähe Pergamin haben, können Sie sie schon zeitig ernten und ohne viel Putzen im Ganzen roh als Salat oder in Butter gedünstet genießen.
Erbsen ernten
Erbsen ernten Sie am besten, sobald die Körner ihre Endgröße erreicht haben, aber noch weich sind. Tiefkühlerbsen werden mit Mähdresch-Geräten geerntet, und dazu müssen die Körner etwas fester sein – wirklich zarte Erbsen kommen also nur aus dem eigenen Garten! Zum Ende der Erbsenernte lassen Sie die zu hart gewordenen Hülsen an den Pflanzen hängen und ausreifen –
sie dienen dann der Gewinnung von Saatgut für das nächste Jahr.
Kräuter konservieren
(bs) Kräuter schmecken zwar frisch geerntet am besten. Aber auch durch Einfrieren oder Trocknen der Blätter wird der Geschmack erhalten und Vorrat geschaffen. Morgens gegen 11.00 Uhr, wenn der Tau verdunstet ist, die Pflanzen aber noch nicht unter Mittagshitze leiden, ist der beste Erntezeitpunkt.
Kurz vor der Blüte verfügen Kräuter über die meisten Inhaltsstoffe. Eine ideale Methode ist das Einfrieren in Eiswürfel, besonders für Basilikum, Zitronenmelisse, Oregano und Rosmarin, die beim Trocknen leicht ihr Aroma verlieren.
(gvi) Jetzt, in den warmen Monaten, sind viele Küchenkräuter besonders aromatisch und reif für die Ernte. Was Sie nicht frisch verarbeiten können, kann getrocknet oder in Essig bzw. Öl eingelegt werden. Besonders praktisch ist es auch, die Kräuter fein zu hacken und anschließend mit etwas Wasser in Eiswürfelbehältern einzufrieren. So erhalten Sie kleine Kräuterwürfel, die sich schnell verarbeiten lassen.
Fruchtgemüse häufiger ernten
Im Juli beginnt die Saison der Fruchtgemüse. Einlegegurken sollten Sie möglichst oft durchpflücken, um immer kleine, ca. 6 cm lange Gürkchen (sogenannte Cornichons) zu bekommen. Zucchini setzen am besten an, wenn die Früchte schon mit 15 cm Länge laufend geerntet werden. Gerade Bohnen, Zucchini und Paprika müssen laufend abgeerntet werden, damit sie weiterhin neue Früchte ansetzen.
Bei Tomaten gibt es mittlerweile Sorten, die sich zwei bis drei Wochen an der Pflanze halten. Ein Hinweis ist das Stichwort „Tross-“ oder „Strauchtomate“, bei denen ein ganzer Fruchtstand ge erntet werden kann. (Strauchtomaten nicht mit Buschtomaten verwechseln, Letztere zeichnen sich durch einen begrenzten Wuchs aus).
(msh) Zucchini setzen jetzt laufend Früchte an, sie sollten spätestens mit 15 cm Länge geerntet werden.
Ernte der Fruchtgemüse
(msh) Im Juli beginnt die Ernte der Fruchtgemüse Gurken und Tomaten, später Paprika und Zucchini. Auberginen und Kürbisse lassen meistens noch etwas auf sich warten. Ganz wichtig ist die genaue Beobachtung der Kulturen: Stabtomaten müssen Sie laufend ausgeizen, damit die Pflanzen gut durchlüftet werden und sich größere Früchte bilden. Auf den Blattunterseiten von Gurken und Auberginen sitzen gerne Spinnmilben. Vor allem in Trockenperioden ist eine frühzeitige Bekämpfung von der Blattunterseite her ratsam – dazu gibt es auch für den Bioanbau zugelassene Insektizide (erkundigen Sie sich im gärtnerischen Fachhandel).
Foto: Stein
Zu schön zum Essen
(bs) Auch der Gemüsegarten kann dekorativ aussehen. Ein kleines Wasserbecken, an dessen Rand Brunnenkresse und Kräuter gedeihen, oder ein im Schachbrettmuster gepflanztes Salatbeet, z.B. mit der roten Sorte ‘Lollo rosso’ und dem gelbgrünen ‘Lollo bionda’, sind nur Denkanstöße für die eigene Phantasie.
Wie wäre es mit buntlaubigem Gemüse wie Mangold mit der roten Sorte ‘Vulkano’ oder der sehr dekorativen Sorte ‘Bright Lights’, bei der sich die Blattstiele in allen Regenbogenfarben präsentieren? Besonders dekorativ ist die Kombination mit feinlaubigen Möhren oder tiefgrünem Porree.
Foto: Stein
Nematoden: Jetzt analysieren, bald handeln
(bs) Wenn Lauch, Sellerie und Bohnen nur schwachen Ertrag bringen oder Karotten „beinig“ sind, ist das oft das Werk von Bodenälchen (Nematoden). Diese winzigen Fadenwürmer breiten sich bei nachlässiger Fruchtfolge in intensiv genutzten Gärten leicht aus und sind verantwortlich für Bodenmüdigkeit.
Nutzen Sie dann die Herbstmonate, um Ihren Gartenboden auf Bio-Art von häufig auftretenden Wurzelschädlingen zu befreien. Eine bewährte und wirksame Methode dagegen ist die Aussaat von Fangpflanzen als Gründüngung, z.B. Tagetes ‘Single Gold’ mit viel humusbildender Blattmasse und Samen-Mischungen wie „Bodenkur“, „Bodentherapie“ oder „Gartendoktor“.
Spinnenmilben im Gewächshaus
Im Gewächshaus treten in Trockenperioden oft Spinnmilben auf: Sie können die Spinnmilben bekämpfen, wenn Sie die Pflanzen frühzeitig mit einem zur Bekämpfung von Spinnmilben an
Tomaten zugelassenen Pflanzenschutzmittel (erkundigen Sie sich hierzu im gärtnerischen Fachhandel) zweimal im Wochenabstand vor allem auf den Blattunterseiten behandeln.
Mit angewelktem Rasenschnitt mulchen
(bs) Rasenschnittgut ergibt gutes Mulchmaterial für Gemüsebeete, es verhindert die Verdunstung und fördert das Bodenleben. Das Material wird 3–4 cm hoch (nicht dicker) aufgebracht. Auf den Kompost sollte man Rasenschnitt nur angewelkt geben, sonst fault er und bildet Klumpen, die nur langsam verrotten.
Bei Schneckenplage nicht mulchen
(bs) Wer stark mit Schnecken zu kämpfen hat, sollte die Gemüsebeete nur sehr dünn mulchen, damit die Schädlinge keinen Schutz finden. Noch besser ist es, nicht zu mulchen, dafür aber den Boden mit dem Kultivator durchzuhacken. Denn dabei gelangen die Schnecken und ihre Eier an die Oberfläche und werden zur Beute von Nützlingen.
Braunfäule vorbeugen
(msh) Tomaten werden regelmäßig ausgegeizt. Blätter, die den Boden berühren, und Blätter, die erste Blattflecken der Kraut- und Braunfäule zeigen, werden entfernt.
Düngen - aber richtig
(msh) Alle noch bis Herbst stehenden Kulturen erhalten jetzt eine „Kopfdüngung“ von 20 g/m2 eines mineralischen oder 50 g/m2 eines organischen Stickstoffdüngers. Zur Wirkung kommen die Dünger nur nach Einarbeitung und bei gleichmäßig feuchtem Boden.
Scheu-Helgert
Tomaten und Gurken ausgeizen
(msh) Tomaten sollten Sie weiterhin ausgeizen, und zwar immer möglichst frühzeitig, wenn die Seitentriebe noch klein und weich sind – dann lassen sie sich leicht mit der Hand entfernen. Moderne Sorten bilden oft lange Rispen. Wenn Sie gleichmäßige Tomaten „wie gekauft“ ernten wollen, können Sie die Rispen gleich nach der Blüte auf acht bis zwölf Fruchtansätze bei kleinfrüchtigen und vier bis sechs bei großfrüchtigen Sorten einkürzen.
Bei neueren Gurkenzüchtungen, bei denen die Früchte direkt am Haupttrieb entstehen, sollten Sie die Seitentriebe ebenfalls ausgeizen. Bei älteren Sorten kürzen Sie die Seitentriebe nur ein, und zwar jeweils direkt hinter der ersten Blüte. Gurkenfrüchte sollten Sie rechtzeitig ernten. Am besten schmecken sie, wenn der Querschnitt noch dreieckig ist und die Schale noch ganz leicht faltig. Überreife Früchte sind hingegen weich und wenig aromatisch und hemmen zudem den weiteren Fruchtansatz.
Frei werdende Beete neu bestücken
Im Freiland können Sie jetzt Erdbeeren, Erbsen, Frühkartoffeln und Frühmöhren „abräumen“. Die frei werdenden Flächen können Sie für Salate aller Art (bunte Salate, Endivien, Radicchio, Zuckerhut, Chinakohl), zum Monatsende auch für Spinat und Feldsalat sowie Herbst- und Winterrettiche und Mairüben nutzen. Auch neue Erdbeerbeete können Sie jetzt anlegen – auf Flächen, auf denen mindestens drei Jahre keine Erdbeerpflanzen standen.