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Gemüsegarten September
Foto: Neder
Zuckerhutsalat – klassischer Herbstsalat
Der kegelförmig wachsende Zuckerhutsalat zählt wie Endivie oder Radicchio zu den klassischen Herbstsalaten. Der Anbau erfolgt ab etwa Mitte Juli bis Anfang September. Am einfachsten ist es, wenn Sie jetzt noch auf gekaufte Jungpflanzen zurückgreifen. Der Abstand sollte ca. 35 x 35 cm betragen. Von der Pflanzung bis zur Ernte vergehen lediglich acht bis zehn Wochen. Sollten schon früh erste stärkere Fröste drohen, können Sie ein Vlies auflegen und damit die Erntezeit verlängern. Sie können die Pflanzen auch ab November ausgraben und, sofern vorhanden, im Frühbeet oder im feuchten Sand in kalten Kellern einschlagen. Es ist auch möglich, den Salat mit seinen Wurzeln kopfüber aufzuhängen oder mitsamt seinen Wurzeln in Papier eingewickelt und senkrecht in eine Obststeige zu stellen.
Thomas Neder
Foto: Neder
Leckerer Salat-Mix für die Winterernte
Ein Kleingewächshaus ist viel zu schade, um nach dem Ende der Tomaten-, Paprika- und Auberginenkultur ungenutzt bis zum Frühjahr zu warten. Bleiben die Temperaturen mild, können bis weit in den Winter hinein Klassiker wie Feldsalat und Spinat angebaut werden. Weniger bekannt sind Winterportulak, Scherkohl, Stielmus, Rauke und Asia-Salate. Zu den neuen „Wilden“ zählen Hirschhornwegerich und Barbarakraut. Auch die jungen Blätter der Roten Bete geben den Wintersalaten eine ganz besondere Note. Gegen Kälteeinbrüche und starke Sonneneinstrahlung verwenden Sie am besten ein wärmendes und zugleich schattierendes Gartenvlies. Geerntet und gegossen wird in den frostfreien Phasen. In der Regel braucht nach den Hauptkulturen nicht gedüngt zu werden. Die Reste verbliebener Nährstoffvorräte reichen aus.
Thomas Neder
Foto: Flora Press/BIOSPHOTO/Yann Avril
Kartoffeln einlagern: Möchten Sie Kartoffeln einlagern, kommt es neben der Sortenwahl auch auf den richtigen Erntezeitpunkt an. Warten Sie unbedingt, bis das Kraut ganz verwelkt ist und die Knollen voll ausgereift sind, nur so ist eine möglichst lange Lagerfähigkeit gegeben. Die Knollen haben dann eine ausreichend feste Schale gebildet und lassen sich gut vom Kraut lösen.
Jetzt Rhabarber pflanzen: Wenn Sie im kommenden Frühjahr leckeres Kompott oder Rhabarberkuchen zubereiten möchten, ist jetzt der beste Pflanzzeitpunkt für das Stangengemüse. Ideal ist ein halbschattiger bis sonniger Standort mit tiefgründigem und nährstoffreichem Boden. Heben Sie am besten ein etwa 70 cm tiefes Pflanzloch aus und füllen Sie es anschließend mit einem Mix aus Gartenerde, Kompost und Hornspänen.
Knoblauch stecken: Jetzt ist die optimale Pflanzzeit für Knoblauch. Ideal ist dafür ein sonniger und warmer Standort mit lockerem Boden. Je nachdem, ob Sie kleine Brutzwiebeln oder Zehen stecken, unterscheidet sich die Stecktiefe. Bei den kleinen Brutzwiebeln reichen ca. 2–3 cm, bei Zehen sollten es mindestens 6 cm sein. Und wenn es nicht immer der gängige weiße Knoblauch sein soll, versuchen Sie doch mal den milderen und rosafarbenen französischen Knoblauch.
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Foto: mauritius images/Onoky/Christophe LEHENAFF
Kerbel aussäen: Für Kerbel (Anthriscus cerefolium) ist jetzt eine Aussaat günstiger als im Sommer, da die Pflanzen auf zu hohe Temperaturen mit Schossen reagieren. Säen Sie am besten an einem sonnigen bis halbschattigen Standort direkt ins Beet. Da es sich um einen Lichtkeimer handelt, Samen nicht mit Erde bedecken, sondern nur leicht andrücken. Bereits nach sechs bis acht Wochen können Sie ernten.
Madenfreie Radieschen: Radieschen werden in den Sommermonaten häufig von Rettichfliegen befallen, deren Maden sich dann durch die Knollen fressen. Säen Sie jetzt im September aus, droht jedoch keine Gefahr mehr, da die Fliegen nicht mehr unterwegs sind. Da das Licht jeden Tag weniger wird, sollten Sie auf geeignete Herbstsorten achten und durch einen weiten Reihenabstand von 25 cm eine hohe Lichtausbeute gewährleisten.
Spinnmilben an Gurken: Gewächshausgurken tragen meist auch jetzt noch zahlreiche Früchte. Allerdings werden die Pflanzen zunehmend von Spinnmilben befallen, was sich negativ auf die Fruchtentwicklung auswirkt. Da die Tiere keine Feuchtigkeit mögen, sollten Sie die Blattunterseiten morgens und am frühen Abend regelmäßig mit Wasser besprühen. So wird der Befall für die letzten Erntewochen ausreichend reduziert, ohne dass Sie etwa Pflanzenschutzmittel einsetzen müssten.
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Foto: Flora Press/GWI
Rhabarber teilen: Wenn die Rhabarberstiele mit den Jahren immer dünner werden, ist es an der Zeit, die Pflanzen zu teilen. Der beste Zeitpunkt dafür ist, sobald die Blätter vergilben. Graben Sie die Pflanzen zunächst aus und teilen Sie sie anschließend mit dem Spaten so, dass die Stücke mindestens drei bis vier Knospen haben. Setzen Sie dann die Stücke in das mit Kompost vorbereitete Pflanzloch nur so tief, dass sie maximal 5 cm dick mit Erde bedeckt sind.
Kürbisse nachreifen lassen: Wenn Sie Kürbisse einlagern wollen, sollten sie spätestens gegen Monatsende ernten. Lassen Sie die Früchte bei gutem Wetter noch für ca. zwei Wochen in der Sonne nachreifen, bis der Stiel fest und trocken ist. Falls das Wetter nicht mitspielt, können Sie sie auch ins Gewächshaus oder die Laube legen – Hauptsache vor Regen geschützt. Danach sind die Kürbisse bereit fürs Winterlager, das möglichst dunkel, trocken und kühl sein sollte.
Weiterhin jäten: Auch wenn Sie nach und nach die Beete abernten, sollten Sie mit dem Jäten der Beikräuter nicht aufhören. Gern unterschätzt man den Vermehrungsdrang von Vogelmiere (Stellaria) oder Franzosenkraut (Galinsoga). Sie blühen auch im Herbst noch munter weiter und produzieren keimfähige Samen. Ein Franzosenkraut entwickelt z.B. bis zu 10.000 Samen, die zudem mehrere Jahre im Boden überdauern können.
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Foto: Flora Press/BIOSPHOTO/NouN
Weiches Bett für Kürbisse: Betten Sie reifende Kürbisse jetzt auf ein dickes Bett aus trockenem Stroh oder Jutesäcken. Denn so werden die Früchte vor zu viel Feuchtigkeit von unten, und damit auch Fäulnis, geschützt. Zudem bleiben sie sauber, und das Stroh passt sich der Kontur an und verhindert so, dass sich die schweren Früchte asymmetrisch verformen.
Endivien pflanzen: Noch können Sie kräftig entwickelte Endivien ins Beet pflanzen. Wenn der Herbst mild bleibt, bilden sich schöne Köpfe, die Sie dann ernten können. Kündigen sich dagegen früh erste stärkere Fröste an, sollten Sie die Pflanzen mit einem Frühbeetkasten abdecken. Vor leichteren Frösten schützt auch ein Vlies. Wenn Sie am liebsten gebleichte Endivien mögen, können Sie die Köpfe jetzt mit einem Band zusammenbinden. Achten Sie aber darauf, dass die Pflanzen im Inneren völlig abgetrocknet sind, sonst entsteht Fäulnis.
Knoblauch pflanzen: Der Frühherbst ist die ideale Pflanzzeit für Knoblauch. Versuchen Sie statt des üblichen weißen Knoblauchs einmal den zarten, milden und rosafarbenen französischen Knoblauch. Dieser benötig allerdings einen geschützten und wärmeren Platz, um sich optimal zu entwickeln.
Foto: Flora Press/Derek St. Romaine
Endivie kurz vor Ernte bleichen:
Zwar enthalten grüne Endivien mehr Vitamine als gebleichte, dennoch sind Letztere
sehr beliebt. Wenn Sie Endivien bleichen wollen, sollten Sie das nur bei trockenem Wetter und erst kurz vor der Ernte tun, denn sonst besteht Fäulnisgefahr. Zum Bleichen können Sie entweder einen Teller auf das Pfl anzenherz legen oder Sie binden die Köpfe zusammen.
Pflanzen und Säen:
Auch jetzt im September haben Sie noch die Möglichkeit für einige Aussaaten. So können Sie z.B. Rucola und verschiedene Sorten Senfkohl in Reihen aussäen. Die Ernte erfolgt je nach Witterung bis in den Winter. Dasselbe gilt für Winterspinat, der jetzt gesät und im November geerntet werden kann.
Knoblauch pflanzen:
Jetzt ist auch die günstigste Pfl anzzeit für Knoblauch. Stecken Sie die Zehen im Abstand von etwa
15 cm rund 3 cm tief in den Boden. Sollte im Gemüsegarten kein Platz sein, können Sie ihn auch auf Baumscheiben oder ins Rosenbeet stecken. Ein kleiner Tipp: Versuchen Sie statt des üblichen weißen Knoblauchs einmal den zarten, milden und ertragreichen Französischen Knoblauch (z.B. ‘Germidour’) mit rosafarbenen Zehen.
Foto: Flora Press/Ute Klaphake
Zuckermais richtig ernten:
(gvi) Gegrillter Zuckermais mit etwas Butter und Salz ist eine schmackhafte Leckerei. Damit das aber auch so ist, ist der richtige Erntezeitpunkt entscheidend. Dieser ist gekommen, wenn bei Druck auf die Körner der austretende Saft nicht mehr wässrig, sondern milchig weiß ist. Ernten Sie aber nur so viele Kolben, wie Sie auch direkt verbrauchen können. Denn Zuckermais schmeckt kurz nach der Ernte am besten, da mit jeder Stunde Lagerzeit mehr Zucker in Stärke umgewandelt wird.
Grünkohl düngen:
(gvi) Damit Grünkohl vor dem Winter noch reichlich Blattmasse bildet, sollten Sie ihn jetzt noch einmal ausreichend mit einem stickstoffbetonten Flüssigdünger versorgen und die Düngung ggf. ein- bis zweimal wiederholen. Ab ca. Mitte September sollten Sie aber nicht mehr düngen, da sonst die Winterhärte leidet.
Prinzessbohnen laufend ernten:
(gvi) Prinzessbohnen sollten Sie regelmäßig und frühzeitig ernten, etwa bei einer Länge von 8–10 cm. Gerade wenn es besonders warm ist, sollten Sie die Pflanzen alle zwei Tage durchpflücken. Warten Sie nämlich zu lange, werden die Bohnen härter und schmecken herber.
Foto: mauritius images/Zoonar GmbH/Alamy
Rosenkohl köpfen:
(gvi) Falls Ihre Rosenkohlpflanzen bis jetzt kaum oder nur sehr kleine Röschen angesetzt haben, sollten Sie die Triebspitze kappen, denn so geht die ganze Kraft in die Röschen. Besonders für früh reifende Sorten wie ‘Crispus’ F1 oder ‘Hossa’ ist diese Methode zu empfehlen. Spät reifende Sorten sollten Sie hingegen nicht stutzen, da die Pflanzen dadurch krankheits- bzw. frostanfälliger werden.
Winterlicher Vitaminlieferant:
(gvi) Noch bis Monatsende können Sie Löffelkraut (Cochlearia officinalis) aussäen. Besonders wohl fühlt sich die Pflanze an einem halbschattigen und feuchten Standort. Mit Vlies oder etwas Reisig geschützt, lassen sich die grünen, vitaminreichen Blätter sowohl im Garten als auch auf Balkon und Terrasse den ganzen Winter hindurch ernten.
Zucchini noch gut versorgen:
(gvi) Zucchini können noch bis zu den ersten Frösten reichlich neue Früchte bilden. Daher ist es wichtig, die Pflanzen nach wie vor mit ausreichend Wasser und Nährstoffen zu versorgen. Flüssigdünger oder Pflanzenjauche eignen sich am besten, aber auch Mulch aus halb verrottetem Kompost tut der Pflanze gut.
Foto: L.Bouvier/Fotolia.com
(gvi) Nachkulturen aussäen: Aussaaten für die Herbst- und Winterernte sollten Sie spätestens bis zur Monatsmitte in die Erde bringen. Geeignet sind beispielsweise Pflücksalat, Radieschen und Schnittsalat bzw. Spinat, Feldsalat, Portulak und Winterkresse für die Ernte im Winter und zeitigen Frühjahr.
(gvi) Dillsamen ernten: Dill lässt sich leicht aus Samen ziehen. Damit Sie im kommenden Frühjahr kein neues Saatgut kaufen müssen, können Sie es jetzt selbst ernten. Ob die Samen reif sind, erkennen Sie daran, dass sich die Körner gleichmäßig braun färben. Dann können Sie direkt von der Pflanze ernten oder die komplette Dolde abschneiden und trocknen.
(gvi) Spanische Artischocke: Eine Rarität im Gemüsegarten ist die Cardy (Cynara cardunculus), auch Spanische Artischocke genannt. Ihre Blüten sind kleiner als die der normalen Artischocke und haben keinen fleischigen Blütenboden. Deshalb werden auch nur die Blattstiele verwendet. Gegart haben sie einen leicht bitteren, nussigen Geschmack. Wenn Ihnen der bittere Geschmack missfällt, können Sie die Stiele auch bleichen. Dafür binden Sie die Pflanzen jetzt lose zusammen und umhüllen sie mit Jutesäcken oder Mulchfolie. Je nach Temperatur und Witterung können Sie nach zwei bis vier Wochen die gebleichten Triebe ernten.
Foto: Verlag W. Wächter/Viets
Der Weg zum langen Porreeschaft
(bs) Falls noch nicht geschehen, werden jetzt die Porreereihen angehäufelt. Dadurch wird der Anteil an weißem und damit zarterem Schaft erhöht und der Schaft insgesamt länger. Immer noch sind Schädlinge, wie z.B. Lauchmotten, aktiv. Decken Sie die Kultur mit einem engmaschigen Gemüsefliegen-Schutznetz ab. Auch alle Kohlarten sind unter dem dichten Netz vor den Angriffen gefräßiger Kohlweißlingsraupen sicher.
(bs) Auch Fenchel will angehäufelt werden, und Endivien, Cardy (Gemüseartischocke) und Bleichsellerie sollten Sie ebenfalls aktiv Licht entziehen, um optimales Gemüse mit feinem Geschmack zu ernten. Das Zusammenbinden oder der Lichtentzug durch Bleichhauben und schwarze Folie macht das Gemüse zarter, entzieht Bitterstoffe, verbessert den Geschmack. Besonders leicht gelingt das bei Endivien.
Schnittlauchersatz mit Winterheckzwiebeln
(bs) Winterheckzwiebeln (Allium fistulosum) dienen als würziger Schnittlauchersatz während des Winters und können noch im Freien oder im Gewächshaus in Töpfen oder Kisten ausgesät werden. Sie bilden keine richtige Zwiebel, nur Laub und sind besonders winterhart.
Frisches Vitamin C für den Winter
(bs) Löffelkraut (Cochlearia officinalis), auch Skorbutkraut genannt, ist ein wenig bekanntes, würzig schmeckendes Wintergemüse. Weil sich die Blätter ganzjährig ernten lassen, selbst im kalten Winter, wurde es früher als Winternahrung mit hohem Vitamin C-Gehalt sehr geschätzt. Der Geschmack ist kresseähnlich. Löffelkraut ist völlig winterhart und überdauert mehrere Jahre. Es ist eine Alternative zu Senfkeimlingen und Gartenkresse, kommt aber aus dem Freiland. Jetzt kann noch gesät werden im Abstand von ca. 15 cm, auch in Frühbeeten, unter Tunneln oder im Gewächshaus. Es kann dann noch ab Winter bis zur Blüte im Sommer geerntet werden.
Foto: Stein
Exotisch, lecker und hübsch
(bs) Eine willkommene Gelegenheit bietet sich noch für die knackigen, vitaminreichen und schmackhaften orientalischen Gemüse wie die aromatischen Salatchrysanthemen, mild schmeckenden Japansalat ‘Mizuna’ oder saftigen Senfkohl, z.B. den pikant schmeckenden Senfkohl ‘Red Giant’, der mit seinen rostrot schimmernden Blättern besonders dekorativ aussieht.
Alle Asia-Salate und Mischungen wachsen innerhalb von sechs bis acht Wochen heran. Sie vertragen etwas Frost und können in milden Wintern sogar aus dem Freiland und aus dem Frühbeet geerntet werden.
Gemüse weiterhin beernten und pflegen
(msh) Tomaten werden noch laufend ausgegeizt, um eine gute Durchlüftung des Pflanzenbestandes zu gewährleisten. Gurken und Zucchini sollten Sie laufend beernten, so bleiben die Pflanzen vitaler. Zur Monatsmitte müssen Sie Rosenkohl entspitzen. Kürbisse zur Lagerung nicht zu spät ernten, sie dürfen keinen Frost bekommen. Sollte das doch einmal passieren, müssen Sie solche Früchte bald verbrauchen.
Foto: Stein
Vorsicht bei der Kartoffelernte
Selbst geerntete Kartoffeln frisch aus dem Boden auf den Tisch zählen zu den schmackhaften Delikatessen. Die Reife kündigt sich durch gelb werdendes Laub an. Mit einer Grabegabel werden die Knollen herausgehoben, aufgesammelt und vom Laub und von anhaftender Erde befreit. Zum Einlagern eignen sich nur unbeschädigte und gesunde Knollen mit fester Schale. Sie lassen sich z.B. im Keller in einer Holzkiste kühl und dunkel lagern.
Duft und Risse verraten die Reife
(bs) Nur vollreife Melonen schmecken wirklich köstlich. Zuckermelonen der Sortengruppe ‘Cantaloup-Charantais’ zeigen ihre Reife durch herrlich aromatischen Duft deutlich an. Gleichzeitig wird der Fruchtansatz rissig. Damit sie nicht abfallen, fängt man die Früchte in Netzen auf.
Rosenkohl jetzt kappen
(bs) Rosenkohl setzt jetzt zum Endspurt an: Die leckeren Röschen bilden sich. Schneiden Sie die Spitzen ab, das hindert die Pflanzen am Weiterwachsen und lenkt die Kraft in die Knospenentwicklung. Sie bilden sich dadurch viel gleichmäßiger aus und reifen früher. Unterbleibt die Maßnahme, öffnen sich die unteren Röschen vorzeitig.
Foto: Stein
Flaschenkürbisse sonnig trocknen
(bs) Flaschenkürbisse (Lagenaria-Arten) sind jahrelang haltbar. Die Früchte trocknen am besten luftig an der Sonne. Lassen Sie die Früchte so lange vor Regen geschützt lagern, bis ihre Haut hart und braun geworden ist.
(bs) Speisekürbisse kann man im kühlen, frostfreien Keller bis März lagern. Auch dann noch ergeben sie schmackhaftes Gemüse, Suppen, Kuchen und süßsauer Eingemachtes. Man darf die Kürbisse nicht stapeln, denn bei Berührung faulen sie leicht.
Gartenkerbel bevorzugt den Herbst
(bs) Jetzt lohnt sich noch eine Aussaat von Gartenkerbel (Anthriscus cerefolium) im Freien oder im Gewächshaus. Die Langtagspflanze mit dem anisartigen Geschmack bringt bei Sommerhitze leicht gelbe Blätter und schosst bald, bildet also Blüten.
Viel besser wächst der Schwachzehrer bei kühleren 10–15 °C im Frühling oder im Herbst bei Aussaat bis Ende September. Sogar über Winter kann man aus dem frostfreien Gewächshaus die Stängel mit den hellgrünen, gefiederten Blättchen ernten.
Günstig sind Folgeaussaaten alle zwei bis drei Wochen, dünn verteilt an sonniger oder halbschattiger Stelle. Lassen Sie die Kulturen nicht austrocknen, dann können Sie schon nach sechs bis acht Wochen ernten. Der zarte, unaufdringliche, süßliche Geschmack ähnelt Fenchel und bringt eine interessante Geschmacksnote in Salate, Omelettes und Gemüsesäfte. Berühmt sind Kerbelsuppen.
Beetneubelegung: Feldsalat, Spinat und Rucola
(msh) Nach den mehr oder weniger heißen Sommermonaten werden die Tage wieder merklich kürzer. Freie Beete sollten unbedingt genutzt werden, infrage kommt die Aussaat von Feldsalat und Spinat. Vor allem für Aussaaten zum Monatsende, die im Kleingewächshaus oder Frühbeet überwintern sollen, eignen sich nur mehltaufeste Sorten (Rückseite der Samentütchen beachten). Gleiches gilt für Aussaaten im Freiland, die im Winter mit Vlies abgedeckt werden. Ist das Gewächshaus noch mit Tomaten belegt, wird in Multitopfplatten gesät, und zwar immer fünf bis sieben Körner je Töpfchen.
Interessante Nachkulturen sind auch Winterportulak oder Gartenkresse. Kresse benötigt allerdings feuchte Witterung, bei Trockenheit droht ihr Erdflohbefall.
(bs) Schnelle Ernten ergibt ein Saatband mit Rucola. Das Band wird in die Rille gedrückt, angegossen und mit der Erde bedeckt nochmals gründlich gewässert. So können Sie von Herbst bis Frühjahr ernten.
Foto: Das Gartenarchiv/H-J. Kahl
Scheerkohl wie Spinat zubereiten
(bs) Bremer Scheerkohl (oder Scherkohl) eignet sich für die Spät- und Winterkultur, denn die Pflanzen vertragen Frost. Sowohl im Herbst als auch im nächsten Frühling kann geerntet werden, bei Gewächshauskultur sogar den gesamten Winter hindurch. Die Blätter müssen jung geschnitten werden, sie schmecken nussig mild und werden wie Spinat zubereitet.
Viel Leckeres kommt noch vom Beet
(bs) Erntezeit ist jetzt für Zwiebeln, Porree, Spinat, alle Kohlgewächse und Salat. In den abgeernteten Beeten haben oft Schnecken ihre Eier abgelegt. Durch Auflockern des Bodens werden die Eier offen gelegt, und Vögel helfen, sie zu reduzieren. Kontrollieren Sie auch den Kompost auf Schnecken und sammeln Sie Eier und Tiere ab. Im Herbst schmückt sich der asiatische Chinalauch (Allium tuberosum), besser bekannt als Schnittknoblauch oder Knoblauch-Schnittlauch, mit zahlreichen weißen Blütenköpfchen. Die zarten Knospen gelten als Delikatesse.
Nicht nur Falter haben Nachtkerzen zum Fressen gern
(bs) Jetzt blüht noch Oenothera biennis, die Nachtkerze aus Nordamerika. Ab dem späten Nachmittag entströmt den mattgelben, schalenförmigen Blüten ein schwacher, aber betörender Duft, der Falter anlockt. Als Wildgemüse bereicherten ihre Wurzeln Großmutters Speisezettel, vor allem in den Herbst- und Wintermonaten.
Die zweijährige Pflanze entwickelt ab Juni die Jungpflanzen für das kommende Blütenjahr. Die fleischigen Wurzeln dieser Blattrosetten sind eine leckere Delikatesse. Man kann sie schälen wie Schwarzwurzeln, dünsten und mit einer weißen Soße angerichtet zu Fleischgerichten servieren. Mit Beginn des Wachstums im Frühjahr entwickelt sich der Blütentrieb, die fleischige Wurzel wird dann hart und ungenießbar.
Schneller Lückenfüller
(bs) Gartenkresse ist ein schnellwüchsiges Gemüse, das im Freien wächst und nicht nur in der Kresseschale im Zimmer. Die Kultur dauert nicht länger als zwei bis drei Wochen, kann also ständig und in Sätzen erfolgen, überall dort, wo sich am Beetrand oder in der Mischkultur ein freies Plätzchen ergibt.
Foto: Stein
Für geduldige Salatliebhaber ...
(bs) ... eignet sich der Feldsalat, der jetzt für die Ernte im Winter gesät wird, und zwar in gut verfestigtem, angedrücktem Boden in Reihen oder auch breitwürfig. Die Aussaat in Reihen hat den Vorteil, dass besser gehackt werden kann. Immer wieder kommt es vor, dass Feldsalat schlecht und lückig keimt. Die relativ groben Samen brauchen Anschluss an die Bodenfeuchte, denn die Keimzeit ist mit ca. drei Wochen lang. Man sollte sie daher nur wenig (ca. 1 cm) bedecken, aber immer schön feucht halten.
Zum Monatsbeginn lohnt sich noch die Pflanzung von Eichblattsalat. Er kann bereits drei bis vier Wochen später geschnitten werden. Dabei sollen sowohl die äußeren Blätter als auch der Herzbereich stehen bleiben. Schon nach kurzer Zeit erholen sich die Pflanzen von der „Rasur“ und können jeweils drei Wochen später nochmals beschnitten werden. Mithilfe eines Verfrühungsvlieses überstehen die Salatpflanzen einzelne erste Frostnächte.
Madenfreie Radieschen
(bs) Die Spätsaat von Radieschen löst das Madenproblem auf natürliche Weise, denn jetzt sind die Radies- oder Rettichfliegen nicht mehr unterwegs. Verwenden Sie nur schnellwüchsige Sorten, wie z.B. die Saatband-Kombination I (‘Rudi’, ‘Topsi’ und ‘Eiszapfen’) oder die halblangen, rotweißen ‘French Breakfast’.
Weil das Licht schon stark nachlässt, ist es vorteilhaft, im weiten Reihenabstand von 25 cm zu säen und gegebenenfalls auf 6–8 cm zu vereinzeln. Spätester Sätermin ist Ende September, leichte Fröste schaden nichts.
Foto: Die Grüne Kamera
Rhabarber teilen
(gvi) Neuen Rhabarber sollten Sie jetzt pflanzen, so hat er vor dem Wintereinbruch noch genügend Zeit einzuwurzeln. Auch ältere Rhabarberpflanzen können Sie nun teilen und neu einpflanzen. Damit Rhabarber über viele Jahre am selben Standort bleiben kann, sollten Sie den Boden vor dem Pflanzen mit Kompost verbessern. Auch regelmäßiges Mulchen mit Rasenschnitt fördert das Wachstum.
Wann ist der Kürbis reif?
(gvi) Kürbisse sind reif, wenn sie beim Daraufklopfen hohl klingen. Den Reifungsprozess können Sie unterstützen, indem Sie die Pflanzen nicht mehr gießen und die Wurzeln im Umkreis von 50 cm mit dem Spaten abstechen. Damit die Früchte auf der feuchten Erde nicht faulen, empfiehlt es sich, eine Unterlage aus Holz oder Styropor unter die Kürbisse zu legen.
(msh) Sind Kürbisse erntereif, zeigen sie braune Risse im Fruchtstiel und klingen beim vorsichtigen Anklopfen hohl. Meist ist auch schon ein Teil ihrer Blätter braun geworden. Muskatkürbisse ernten Sie am besten, wenn sie von Grün auf Hellbraun umfärben. Kürbisse, die lange halten sollen, dürfen aber keinesfalls Frost abbekommen – ernten Sie im Zweifelsfall also lieber eher! Danach lagern Sie die Kürbisse im Freien trocken unter einem Vordach.
Kohlbeete nicht mit Gelbsenf gründüngen
(gvi) Auf Beeten, die Sie im nächsten Jahr mit Kohl bepflanzen wollen, sollten Sie keinen Gelbsenf als Gründünger aussäen. Denn beide Pflanzen sind Kreuzblütler und entnehmen dem Boden die gleichen Nährstoffe, sie sind somit Nahrungskonkurrenten. Säen Sie dort besser Roggen oder Weizen an.
Kräuter ab nach drinnen
(gvi) Sobald sich die ersten kalten Nächte andeuten, sollten Sie kälteempfindliche Kräuter wie Rosmarin, Basilikum und Lorbeer auf die Fensterbank oder ins Winterquartier umsiedeln. Alle anderen Kräuter, die im Garten überwintern, können Sie bei tiefen Temperaturen mit etwas Reisig schützen, um sie sicher über den Winter zu bringen.
Wohin mit der Ernte?
(msh) Letzte Tomaten, Paprika in reicher Fülle, Kürbisse in allen Farben und Formen, Stangenbohnen, verschiedene Blattsalate und Kohl – so sieht es jetzt in gut genutzten Gemüsegärten aus. Doch wohin mit der Erntefülle? Kürbisse können Sie doppelt nutzen: Zuerst verwenden Sie sie als Dekoration und später verarbeiten Sie sie zu leckeren Gerichten.
Achten Sie darauf, dass Sie die Kürbisse vor den ersten Frösten hereinholen, sonst sind sie nicht mehr lagerfähig.
(msh) Bohnen, Paprika und Tomaten lassen sich mit Vlies vor dem ersten leichten Raureif schützen. Bevor es richtig friert, sollten Sie sie jedoch komplett ernten. Legen Sie das Gemüse nebeneinander in flache Steigen, die Tomaten am besten im ganzen Fruchtstand. Voll ausgewachsene grüne Exemplare können Sie frisch verwenden, z.B. für grünes Tomatenchutney, oder nachreifen lassen. Grüne Tomaten enthalten die giftige Verbindung Solanin, jedoch nimmt der Solanin-Gehalt bereits vor der Reife stark ab. Nicht ausgewachsene grüne Früchte geben Sie
jedoch gleich auf den Kompost.
(msh) Stangenbohnen sollten laufend beerntet werden. Wenn Sie nicht die gesamte Erntemenge sofort verbrauchen, können Sie Bohnen problemlos einfrieren. Vorher werden sie zwei bis drei
Minuten in sprudelnd kochendem Salzwasser blanchiert und danach kalt abgeschreckt. Wenn Sie bei der Ernte Bohnen übersehen haben und diese bereits zäh geworden sind und Kerne ausgebildet haben, können Sie sie hängen lassen, bis die Kerne gerade ausgewachsen sind. Sie lassen sich z.B. gut als Suppengemüse verwenden.
(msh) Endivien, Zuckerhut und Chinakohl sollten Sie vor den ersten Frösten mit Vlies abdecken – so können sie, genau wie Möhren und Wurzelpetersilie, in den meisten Jahren noch bis Ende
Oktober auf dem Beet bleiben. Danach geben Sie sie zur Lagerung ungewaschen in einen großen Folienbeutel. Rote Rüben sind etwas kälteempfi ndlicher.
(msh) Auf frei gewordenen Beeten können Sie Gartenkresse aussäen oder Winterzwiebeln stecken. Die Winterzwiebeln bilden noch im Herbst Wurzeln, überwintern und entwickeln sich bis April zu frühlingsfrischen Lauchzwiebeln oder bis Juni zu kleinen, runden Zwiebeln.
Noch sind aussaaten möglich
(msh) Oft bringen die ersten Septemberwochen wieder mehr Niederschläge. Endivien, Zuckerhut, Chinakohl, Mangold, Grünkohl und Sellerie, die im Juni/Juli gepflanzt wurden, wachsen dann nochmals kräftig. Doch auch Neupflanzungen sind im September noch gut möglich: Spinat und Feldsalat (jeweils aus der Voranzucht in Multitopfplatten), Gartensalate (Kopf- und Pflücksalate), Endivien und in milden Lagen sogar noch Zuckerhut und Radicchio.
Auch die Aussaat von Schnittsalat, Spinat, Feldsalat oder Winterpostelein gelingt im September problemlos. Damit steht ein breites Spektrum kältetoleranter Arten für einen grünen Gemüsegarten bis mindestens Weihnachten bereit. Die ersten kalten Herbstnächte sorgen oft für freie Plätze im Beet, wenn z.B. Freilandgurken, Zucchini oder Bohnen ihr Wachstum und damit auch den weiteren Fruchtansatz beenden und entfernt werden.
Foto: Scheu-Helgert
Spinnmilben an Gurken eindämmen
Gurkenpflanzen im Gewächshaus können Sie oft noch im September nutzen, wenn sie spät im Mai gepflanzt wurden. Zur Eindämmung von Spinnmilben sollten Sie die Blätter morgens und früh am Abend regelmäßig von der Blattunterseite her mit Wasser besprühen. Treten sehr viele Spinnmilben auf, können Sie die Blattunterseiten mit einem auch im Bio-Garten zugelassenen Präparat auf der Basis von Kaliseife spritzen. Bei stärkerem Befall sollten Sie die Behandlung nach einer Woche wiederholen, um auch die noch aus bereits gelegten Eiern geschlüpften Jungmilben zu erfassen.
Foto: Scheu-Helgert
Es gibt noch viel zu ernten
Mit der Erntezeit für die beliebten Fruchtgemüse ist spätestens nach der ersten Frostnacht, meist im Oktober, Schluss. Gurken und Freilandtomaten müssen wir ohnehin meistens schon im September abräumen, da das Laub oft schon vergilbt oder abgestorben ist. Wenn Sie ab Ende Juni immer wieder kleine Sätze Salat und Gemüse in zeitlichem Abstand ausgesät oder ausgepflanzt haben, dann können Sie jetzt noch Chinakohl, Pak Choi (Senfkohl), Endivien, Zuckerhut, Radicchio, Kopf- und Pflücksalate sowie Rettiche ernten – oft bis weit in den November hinein. August- und frühe Septemberaussaaten von Kresse, Salatrauke oder Radieschen gedeihen jetzt prächtig und können bald geerntet werden.
Außerdem steht natürlich auch die Ernte der Frühjahrsaussaaten und -pflanzungen von Möhren, Roter Bete, Wurzelpetersilie oder Sellerie an. Diese Kulturen bleiben so lange wie möglich im Boden. Leichten Raureif bis –1 °C überstehen sie ohne Schaden, für strengere Frostnächte sollten Sie jedoch eine Vliesabdeckung bereithalten.
Auf freien Flächen im Gemüsebeet können Sie jetzt noch Gartenkresse aussäen, am Monatsanfang auch noch Phazelie oder Winterroggen als Grüneinsaat. Für das Stecken von Knoblauch und Winterzwiebeln ist die Zeit ebenfalls noch günstig – Steckzwiebeln dafür können Sie jetzt im Gartenfachhandel kaufen. Schließlich ist auch das Aussäen von Feldsalat für die Frühjahrsernte noch Erfolg versprechend.
Wann Melonen reif sind
Der optimale Erntezeitpunkt von Melonen ist nicht ganz einfach zu ermitteln – folgende Anzeichen können Ihnen dabei helfen: Zuckermelonen sind erst dann reif, wenn sie am Stielansatz einen leicht verbräunten, korkfarbigen kleinen Einriss-Ring zeigen. Das Blütenende an der anderen Seite der Frucht weitet sich gleichzeitig ringartig etwas aus. Die äußerliche Grundfarbe der zumeist angebauten Cantaloupe-Zuckermelonen soll sich von grünlich in einen deutlichen Gelbton umgefärbt haben. Cantaloupe-Melonen haben im Inneren orangefarbenes Fruchtfleisch, sie sind etwas robuster als die gelbfleischigen Galia-Melonen.
Wenn Sie immer noch unsicher sind, gehen Sie am besten mit der Nase ganz dicht an die Frucht heran, um ihren Duft zu prüfen. Reife Früchte duften fein aromatisch, überreife verströmen einen eher unangenehm stechenden Geruch, und unreife zeigen noch keinen Duft.
Wassermelonen haben am Stielgrund jeder Frucht direkt im Blattknoten ein kleines, öhrchenförmiges, gut 2 cm langes, schmales Blättchen. An reifen Früchten verliert es sein Grün vollständig, es erscheint gelblich. Zudem muss der sogenannte „Bodenfleck“ – das ist die Auflagefläche der Frucht am Boden – sattgelb ausgefärbt sein. Das Schalenmuster aus hell- und dunkelgrünen Streifen sollte an dieser Auflagefläche nicht mehr erkennbar sein.
Ein Nachreifen der Früchte findet nicht statt, daher sollten Sie Melonen stets reif ernten. Wassermelonen halten nach der Ernte bei Zimmertemperatur gut eine Woche, vollreife Cantaloupe-Melonen nur wenige Tage. Angeschnittene Früchte lagern Sie am besten im Kühlschrank.