- Gartentechnik
Steinoberflächen und Holzoberflächen reinigen
Foto: Gloria
Wege und Terrassen sollten jederzeit gut begehbar und trittsicher sein. Grundvoraussetzung dafür ist eine regelmäßige Pflege, denn Algen und Moose erhöhen die Rutschgefahr beträchtlich und können auf Dauer die Materialien schädigen.
Ganz wichtig dabei: Möglichst umweltschonend vorgehen, Reinigungsmittel können ins Grundwasser und in den Boden gelangen – oder ins selbst angebaute Obst und Gemüse. Es gibt aber glücklicherweise Methoden, mit denen Sie Holz- und Steinoberflächen umweltschonend von Algen und Moosen befreien können. Wie Sie dabei vorgehen, hängt vor allem vom Material ab.
Hartholz oder Bambus
Viele Terrassenböden bestehen aus Hartholzdielen oder Bambus. Geriffelte Oberflächen sind besonders pflegebedürftig, da sich in den Fugen schnell Erde, Blütenstaub oder Blattreste ansammeln. Das führt nicht nur zu optischen Beeinträchtigungen, sondern steigert an schattigen Stellen auch die Gefahr der Moosbildung.
Am besten sollten Sie Holzböden zweimal jährlich reinigen und pflegen, suchen Sie sich dafür eine Schönwetterperiode aus. Den groben Schmutz fegen Sie zuerst einmal ab. Die umweltschonendste Methode, um Grünbelag zu entfernen, ist das Schrubben mit heißem Wasser. Dadurch werden Zellstrukturen und Eiweiße des organischen Materials zerstört. Auch Dampfreiniger sind eine gute Hilfe, der heiße Dampf vernichtet Samen und Sporen.
Hochdruckreiniger eignen sich nicht für Nadelhölzer und nur bedingt für Lärchenholz. Wenn Sie es dennoch versuchen möchten, reduzieren Sie den Druck und arbeiten Sie mit rotierenden Bürsten. Um sich die Arbeit zu erleichtern, setzen Sie spezielle Reinigungsprodukte für Holzoberflächen aus dem Fachhandel ein.
Seifenlauge oder Paste
Möchten Sie Holzdielen reinigen, dürfen keine herkömmlichen Putzmittel zum Einsatz kommen, da sie das Holz angreifen und ins Grundwasser gelangen. Eine einfache Seifenlauge (5 EL grüne Seife auf 10 l warmes Wasser) ist unbedenklich und wirkt effektiv gegen grünen Belag. Tragen Sie das Gemisch auf die Dielen auf, schrubben Sie gründlich und spülen Sie anschließend mit klarem Wasser ab. Sehr wirkungsvoll ist auch Soda, ein wiederentdecktes Hausmittel. Geben Sie einen Esslöffel Soda auf jeden Liter heißes Wasser. Mit der Waschlauge schrubben Sie dann so heiß wie möglich die Dielen. Wichtig: Vermeiden Sie dabei den direkten Kontakt mit der Lauge und tragen Sie Gummihandschuhe. Danach lassen Sie alles drei Stunden einwirken, bevor Sie auch hier wieder gründlich abspülen.
Foto: Osmo Ist das Holz der Terrasse dunkel und vergraut, kann eine selbst hergestellte Paste aus Soda und Speisestärke helfen. Drei Esslöffel Speisestärke in kaltem Wasser vermischen, separat 5 l warmes Wasser mit 100 g Soda und dem Stärke-Gemisch verrühren und zum Kochen bringen, damit ein Brei entsteht. Tragen Sie die Paste mit einem breiten, weichen Pinsel noch warm auf die Oberfläche auf und lassen sie fünf Stunden einwirken. Anschließend mit klarem Wasser abspülen, und die Holzdielen erstrahlen wieder hell. Doch Vorsicht: Soda kann Pflanzen schädigen und den pH-Wert des Bodens erhöhen, also nur in kleinen Mengen einsetzen.
Holzdielen müssen nach der Reinigung gründlich trocknen und dann mit einemÖl oder einer Lasur behandelt werden. Das schützt das Holz vor Feuchtigkeit, Pilzbefall, UV-Strahlung und wirkt der silbrig grauen Patina entgegen. Achten Sie auch hier auf umweltfreundliche Produkte, etwa wasserlöslicheÖle auf natürlicher Basis. Auf dem Markt gibt es dafür spezielleÖle, die das Holz pflegen und unempfindlicher machen.
Bei Holzterrassen, die richtig unansehnlich geworden sind, empfiehlt sich eine maschinelle Tiefenreinigung. Wenn Sie das mit einem Leihgerät nicht selbst machen möchten, können Sie dafür auch einen Handwerker beauftragen, und die Terrasse sieht nach wenigen Stunden wieder wie neu aus.
Verbundwerkstoffe
WPC- oder BPC-Kunststoffdielen sind Verbundwerkstoffe aus Holz oder Bambus und Kunststoff, die immer beliebter werden. Die farbigen Terrassendielen sind witterungsbeständig und bleiben lange schön. Ihr großer Vorteil: Sie lassen sich jederzeit feucht mit einem milden Reiniger säubern, bei starken Verschmutzungen kann bei hochwertigen WPC-Dielen auch der Hochdruckreiniger eingesetzt werden. Zudem ist bei Produkten mit Qualitätssiegel ein Befall mit Schimmel, Schädlingen oder Pilzen nahezu ausgeschlossen.
Terrasse oder Gehweg
Keramikplatten aus Feinsteinzeug sind als Belag für Terrassen weit verbreitet, da sie unempfindlich und schmutzabweisend sind. Zur regelmäßigen Reinigung reichen Wasser und pH-neutrale Seife. Am weitesten verbreitet sind jedoch Beton-steine oder -platten, seltener gibt es Naturstein-Wege aus Basalt oder Granit. Hier ist vor allem das Schrubben mit heißem Wasser oder der Einsatz von Wasserdampf zu empfehlen. Vermooste Flächen säubern Sie vorher mit Bürsten, Kratzern oder Schabern. Das funktioniert am besten nach einem Regenguss oder früh morgens, wenn das Moos feucht ist.
Foto: Kärcher
Grüne Stellen entstehen durch Algen und Moose. Wenn sich das Problem in Grenzen hält, kann es helfen, eine Seifen- oder Soda-Lauge aufzusprühen. Die Seife löst die Pflanzenteile nach einigen Stunden ab. Noch einfacher funktioniert das mit einem biologisch abbaubaren Reinigungsmittel, das zudem der Neubildung von Grünbelägen entgegenwirkt. Bitte setzten Sie diese Mittel aber nicht als Pflanzenschutzmittel ein.
Hochdruckreiniger sind auch bei Steinoberflächen nur bedingt zu empfehlen: Der rutschige Grünbelag lässt sich mit dem harten Strahl schnell entfernen, allerdings greift er die Oberflächen an. Dadurch dringt Feuchtigkeit ins Material, was die Wachstumsbedingungen für Moose und Algen verbessert. Die Grünbeläge wachsen schneller wieder nach.
Bürste oder Maschine
Müssen nur kleinere Flächen gereinigt werden, reicht eine harte Handbürste. Das ist anstrengend, hat aber den Vorteil, jede bearbeitete Stelle genau im Blick zu haben. Wenn Sie dafür nicht in die Hocke gehen möchten, finden Sie im Fachhandel unterschiedliche Bürsten mit wasserführenden Stielen.
Foto: Gardena
Noch einfacher wird es mit einer elektrischen Reinigungsbürste. Akku-betriebene Geräte mit Bürste oder rückwärts rotierender Bürstenwalze reinigen leichtgängig und dennoch gründlich. Die Geräte können Sie im Baumarkt ausleihen. Wenn Sie regelmäßig größere Flächen bearbeiten, denken Sieüber die Anschaffung einer geeigneten Akku-Bürste nach. So werden Ihre Flächen wieder umweltschonend sauber.
Claas Appold
Herstellerinformationen
Alfred Kärcher Vertriebs-GmbH
Postfach 800, 71361 Winnenden
www.kaercher.com/de
Bona Vertriebsgesellschaft mbH
Jahnstr. 12, 65594 Limburg/Lahn
www.bona.com
Bondex - PPG Coatings Deutschland GmbH
Feldstr. 5A, 44867 Bochum
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Hans-Lorenser-Str. 40, 89079 Ulm
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GLORIA HAUS-& GARTENGERÄTE GmbH
Därmannsbusch 7, 58456 Witten
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Osmo Holz und Color GmbH& Co. KG
Affhüppen Esch 12, D-48231 Warendorf
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MELLERUD CHEMIE GmbH
Bernhard-Röttgen-Waldweg 20, 41379 Brüggen / Niederrhein
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W. Neudorff GmbH KG
An der Mühle 3, 31860 Emmerthal
www.neudorff.de