- Gut zu wissen
Berührende Technik
Foto: LVG Heidelberg
Wenn Sie es nicht lassen können, Ihre Pflanzen immer wieder zu streicheln, könnte es sein, dass diese dadurch kleiner bleiben – um bis zu 30 %. Darauf deutet eine australische Studie an der Ackerschmalwand hin, die vor Kurzem veröffentlicht wurde.
Dass Pflanzen durch wiederholte Berührungs- bzw. Bewegungsreize ihre Gestalt ändern, ist jedoch nicht neu. Die Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau Heidelberg (LVG) testet in Zusammenarbeit mit der Uni Hohenheim schon seit einigen Jahren Verfahren, um dieses Phänomen praktisch zu nutzen. Die ersten Versuche, bei denen Lappen über die Blätter geführt wurden, endeten jedoch teilweise mit Blütenschäden. So entwickelten die beiden Institute ein Verfahren für Gewächshaus-Pflanzen, das mit Druckluft arbeitet. Dabei pustet eine Maschine, die auf Schienen über die Pflanztische fährt (Foto), die Bestände regelmäßig durch – mindestens 80-mal pro Tag.
Dieser Windreiz führt dazu, dass sowohl Zierpflanzen als auch Gemüsepflanzen deutlich kompakter wachsen. Das Verfahren wird bereits kommerziell in Gewächshäusern genutzt, um Futterpflanzen für Haustiere wie Kriechendes Schönpolster (Callisia repens) zu erzeugen. Auch Topfkräuter wie Dill oder Koriander bleiben auf diese Weise kurz – so sind sie standfest und lassen sich platzsparend verpacken und transportieren.
grr