- Gut zu wissen
„Blutende“ Bäume
Foto: Flora Press/Otmar Diez Nach einem Baumschnitt im Frühjahr oder bei Rindenverletzungen haben Sie vielleicht selbst schon beobachtet, wie aus der Wunde Flüssigkeit tropft oder fließt. Vor allem Birke, Walnuss, Ahorn und Weinrebe neigen zum „Bluten“.
Was da fließt, ist natürlich kein Blut, sondern Wasser mit gelöstem Zucker, Aminosäuren und Mineralstoffen. Das Phänomen tritt vor allem zwischen Winterende und Blattaustrieb auf, wenn der Baum die gespeicherten Reservestoffe zu den wachsenden Knospen und Trieben transportiert. Nach einigen Tagen oder Wochen versiegt der Saftfluss von selbst wieder, und die Wunde schließt sich.
Es gibt unterschiedliche Ansichten darüber, ob der Saftaustritt den Bäumen schadet. Einerseits verliert der Baum Wasser und Reservestoffe, andererseits könnte so das Eindringen von Pilzsporen oder Bakterien an der Schnittstelle verhindert werden. Bei einigen Arten wird das Bluten sogar kommerziell genutzt – z.B. zur Gewinnung von Ahornsirup beim Zucker-Ahorn (Acer saccharum) und auch von Birkenwasser bei der Hängebirke (Betula pendula, Bild).
grr