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Der Waschbär gefährdet hiesige Artenvielfalt

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Gefahren durch WaschbärenFoto: Dorian D. Dörge/Goethe-Universität Frankfurt

Waschbären sehen niedlich aus, doch hat ihre Verbreitung in Deutschland erhebliche Folgen für die Natur: Sie bedrohen in einigen Regionen die Bestände heimischer Amphibien- und Reptilienarten. Wissenschaftler hatten dies bereits vermutet, nun bestätigten sie es. Sie untersuchten dazu das Jagdverhalten von Waschbären in Naturschutzgebieten in Hessen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt und fanden heraus: Waschbären jagen auch gefährdete Tiere, Grasfrösche, Erdkröten und Gelbbauchunken sowie Ringelnattern und Äskulapnattern. Die Äskulapnatter gilt laut Roter Liste als stark gefährdet. Das macht den ursprünglich aus Nordamerika stammenden Waschbären zur „Problemart“. Zwar hilft das bestehende Naturschutzrecht, hiesige Arten zu schützen, doch kommt es an seine Grenzen, wenn z.B. ein invasives Raubtier die Populationen zusätzlich vermindert.

Invasive gebietsfremde Arten sind einer der fünf wichtigsten Treiber des Biodiversitätsverlustes. Vor allem durch Transport und Tourismus werden sie eingebracht, teils gewollt, teils unbeabsichtigt. Den wirtschaftlichen Schaden hat der Weltbiodiversitätsrat in seinem aktuellen Bericht auf mindestens 371 Milliarden Euro beziffert – pro Jahr.

rs