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Lichtverschmutzung verändert Blätter

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  • Lichtverschmutzung
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  • Licht
  • Photosynthese

LichtverschmutzungFoto: soleg/Adobe Stock

Straßenbäume müssen nicht nur Abgasen und Hinterlassenschaften von Hunden trotzen, sondern auch nächtlicher Dauerbe­leuch­tung. Eine Studie aus China zeigt nun, dass dieses künstliche Licht das Wachstum von Bäumen erheblich beeinflusst. Forscher untersuchten 5500 Blätter von Japanischen Schnurbäumen und Rot-Eschen und fanden heraus: Je stärker die nächtliche Be­leuchtung, desto härter und widerstandsfähiger waren die Blätter. Zudem fanden sie weniger Spuren von Insektenfraß.

Die Wissenschaftler vermuten, dass Bäume unter künstlichem Licht länger Photosynthese betreiben und mehr Ressourcen in strukturelle Verbindungen wie Fasern investieren, wodurch die Blätter für Insekten weniger schmackhaft werden. Was im ersten Moment vielleicht positiv klingen mag, könnte jedoch negative Folgen für das gesamte städtische Ökosystem haben. Denn weniger Insekten bedeuten weniger Nahrung für Vögel und andere Tiere, was zu einem Rückgang der Artenvielfalt führen kann. Zudem zersetzen sich härtere Blätter langsamer, was den Nährstoffkreislauf stört. Die Studie macht so deutlich, dass die Lichtverschmutzung in Städten nicht nur unser Leben, sondern auch das urbane Ökosystem erheblich beeinflusst.

gvi