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Rucola ohne Unkraut

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Unkrautfreier RucolaFoto: Themenbild Unkrautfreier Rucola (hier nur mit Dill-Jungpflanzen) wird auch im Kleingarten angestrebt Im Jahr 2009 machte der Würzsalat Rucola negative Schlagzeilen, als er im Han­del mit giftigem Kreuzkraut vermischt auftauchte. Um dem Unkraut ohne Chemie Herr zu werden, haben Forscher im Ver­suchsbetrieb Queckbrunnerhof des Dienst­leis­tungs­zen­trums Länd­licher Raum (DLR) Rheinpfalz in 2010 vor der Aussaat des Rucolas den Boden mit großen Dampf­ge­rä­ten be­ar­bei­tet, die die ersten 10 cm Bodenschicht für kurze Zeit auf 90 °C aufheizten.

Dabei starben in dieser Bodenschicht alle Lebewesen (inkl. boden­bürtige Schadorganismen), aber auch alle Samen ab. Nach dem Abkühlen stand ein fast steri­les Saatbett zur Verfügung, in dem der Rucola hervorragend gedieh, und zwar zu annähernd 100 % un­krautfrei und mit deutlichem Ertrags-Zugewinn. Vergleichsflächen, die mit für Rucola zugelassenen Pflanzenschutzmitteln behandelt wurden, zeigten Beikraut und zudem die durch die Chemikalien meist zu ver­zeich­nen­den schwachen Wachstumsdepressionen.

Um die guten Werte zu erzielen, durfte allerdings nicht gehackt werden, denn das hätte Samen aus tieferen Schichten wieder in die Keimzone befördert.

Das Dämpfen – so erfolgreich es ist – hat aber auch Nachteile im Erwerbsgemüseanbau. Der hohe Energieverbrauch und die notwen­dige Dämpf-Zeit machen das Verfahren teuer. Und so wird in diesem Jahr getestet, ob ein flacheres Dämpfen nicht auch schon den gewünschten Erfolg bringt.

gs

Quelle: Dr. Norbert Laun: „Dem Unkraut Dampf machen“, aus „Gemüse. Das Magazin für den professionellen Gemüsebau“, Februar 2011.