- Gut zu wissen
Sammelleidenschaft mit Folgen
Ein internationales Forscherteam hat kürzlich erneut davor gewarnt, dass die Anzahl gebietsfremder Arten, die sich in der Natur ausbreiten, kontinuierlich zunimmt. Ein bekannter Grund für die weltweite Verbreitung von Pflanzen und Tieren seit den 1950er Jahren ist die Globalisierung des Handels.
Foto: Aleksey Stemmer/Fotolia
Weitgehend unbekannt ist jedoch, dass viele invasive Pflanzenarten bereits im 18. und 19. Jahrhundert ihren Weg nach Europa antraten: Forschungsreisende brachten ihre Entdeckungen aus Asien und Amerika mit, die mit Begeisterung in Gärten und Parks gepflanzt wurden. So gelangte der aus China stammende Götterbaum (Ailanthus altissima) bereits um 1700 nach Europa. Der Japanische Flügelknöterich (Fallopia japonica), eine beliebte Zierpflanze im Viktorianischen Zeitalter, gewann 1847 in Utrecht sogar eine Goldmedaille als „interessanteste Pflanze des Jahres“. Und auch die Herkulesstaude (Heracleum mantegazzianum, Foto) war einst als Gartenpflanze heiß begehrt.
Im August 2016 trat die erste EU-Liste invasiver gebietsfremder Arten von unionsweiter Bedeutung, die sogenannte Unionsliste, in Kraft. Sie enthält 37 Tier- und Pflanzenarten, von denen bisher 24 auch in Deutschland wild lebend vorkommen. In diesem Sommer soll die Unionsliste nun um zwölf weitere Arten ergänzt werden, darunter auch zwei Zierpflanzen mit gärtnerischer Bedeutung: das Mammutblatt (Gunnera tinctoria) und das Afrikanische Lampenputzergras (Pennisetum setaceum).
grr