- Gut zu wissen
Wachsende Gefahr für Igel
Foto: picture alliance/dpa/Matthias Balk
Das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) sammelt seit September 2022 Funde von Igeln mit Schnittverletzungen, die eindeutig auf Mähroboter zurückzuführen sind. Mehrere hundert Fälle konnten seitdem dokumentiert werden. „Wir gehen zudem von einer sehr hohen Dunkelziffer aus, da viele Tiere erst gar nicht gefunden bzw. gemeldet werden“, so Dr. Anne Berger, die die Sammlung wissenschaftlich begleitet. „Zudem berichten die Igelstationen, dass seit diesem Frühjahr ein Anstieg der Fälle um 30 bis 50 % zu verzeichnen ist. Dies steht mutmaßlich mit den jährlich um 12 % steigenden Absatzzahlen von Mährobotern in Zusammenhang.“
An technischen Lösungen für ungefährlichere Mähroboter werde gearbeitet, man sei davon aber noch ein gutes Stück weit entfernt, so Berger. Zudem würden die Geräte oft nachts und unbeaufsichtigt eingesetzt. „Für Igel ist diese Konstellation fatal, denn sie suchen nachts nach Nahrung, flüchten nicht, sondern rollen sich zusammen und warten so Gefahren ab“, erklärt Berger.
Die Mähroboter nur von zwei Stunden nach Sonnenaufgang bis zwei Stunden vor Sonnenuntergang fahren zu lassen, würde die Mehrzahl der Igelunfälle vermeiden, aber nicht alle. Eine große Gefahr stellen zudem Rasentrimmer dar.
Quelle: Leibniz-IZW