- Natur des Jahres 2014
Natur des Jahres 2014 - Schmetterling des Jahres: der Wolfsmilchschwärmer
Zum Schmetterling des Jahres 2014 ist der Wolfsmilchschwärmer (Hyles euphorbiae) gekürt worden. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und die Naturschutzstiftung des nordrhein-westfälischen BUND-Landesverbandes wollen damit auf den starken Rückgang des Falters aufmerksam machen.
Foto: A. Liosi
In den 1960er Jahren kam der Wolfsmilchschwärmer hierzulande sehr viel häufiger vor. Besonders die auffällig gefärbten Raupen waren oft zu finden. Mittlerweile ist er aus vielen Regionen komplett verschwunden.
Ursache dafür ist der zunehmende Verlust nährstoffarmer, trockener und warmer Standorte, auf denen die Zypressen-Wolfsmilch, Nahrungspflanze der Wolfsmilchschwärmer-Raupen, in größeren Mengen wächst, beispielsweise Trockenrasen, Ruderalflächen, Kiesgruben, Binnendünen und sonnige Hänge, Feld- und Wegränder.
Wolfsmilchschwärmer haben eine Flügelspannweite von etwa 8 cm und gehören damit zu den größeren Nachtfaltern. Sie fliegen von Ende Mai bis Juli. In sehr warmen Gegenden bildet sich noch eine zweite Generation aus.
Foto: W. Schön
Mit Beginn der Dämmerung schwirren sie, ähnlich wie Kolibris, vor den Blüten und saugen den Nektar mit ihrem langen Saugrüssel aus. Die Vorderflügel der Schmetterlinge sind hellbraun mit dunkleren Bereichen. Mit den auffällig rot, schwarz und weiß gefärbten Hinterflügeln schrecken sie Fressfeinde ab.
Das Verbreitungsgebiet des Wolfsmilchschwärmers erstreckt sich von Nordafrika über weite Teile Europas und Asiens bis nach China. Er gilt entsprechend der Roten Liste in ganz Deutschland als gefährdet, in Nordrhein-Westfalen sogar als vom Aussterben bedroht. Ursachen dafür sind vor allem der Nährstoffeintrag aus Landwirtschaft, Industrie und Verkehr sowie Nutzungsaufgabe und die Aufforstung und damit Vernichtung seines Lebensraumes.
Foto: W. Schön
Die Weibchen der Wolfsmilchschwärmer legen die etwa 1 mm großen, blaugrün schimmernden und recht hartschaligen Eier in kleinen Gruppen an die Blätter der Zypressen-Wolfsmilch. Diese Pflanze enthält Giftstoffe, die Raupen sind dagegen jedoch immun.
Mit der leuchtend rot-schwarz-weißen Färbung weisen die älteren, bis zu 80 mm langen Raupen tagsüber ihre Fressfeinde auf den giftigen Magen- und Darminhalt hin und schützen sich so. Ihr orangerotes Analhorn mit seiner schwarzen Spitze ähnelt zudem einem Stachel.
Foto: W. Schön
Foto: W. Schön
Junge Raupen haben diese Warnfarbe nicht; sie sind grün gefärbt und nur nachtaktiv. Wolfsmilchschwärmer überwintern als Puppe zwischen Pflanzenteilen am Erdboden.
Quelle: www.bund-nrw-naturschutzstiftung.de
Weiterführende Informationen zu Schmetterlingen allgemein und zur Bestimmung von Schmetterlingen und Raupen finden Sie unter