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Das Behaarte Schaumkraut – ein lästiges Wild-(Un)kraut
Foto: Kreienbrinks „Schon seit vielen Jahren breitet sich in den Gärten ein eher unscheinbares Kraut aus, das nicht nur in Staudenbeeten oder Gehölzrabatten zu finden ist, sondern sich auch auf Wegen und in Pflasterfugen breit macht. Für diese Pflanze, die Rosetten bildet und kleine weiße Blüten hat, gibt es mehrere deutsche Namen, z.B. Viermänniges Schaumkraut. Am häufigsten wird die Pflanze jedoch als Behaartes Schaumkraut bezeichnet, obwohl kaum Härchen zu erkennen sind.
Auch findet man die Bezeichnung Springkraut, die zwar auf die Eigenschaft hinweist, dass die Samen aus den kleinen Schoten geschleudert werden, der Name ist aber schon für andere Arten vergeben, die den botanischen Gattungsnamen Impatiens tragen.
Cardamine hirsuta, so der wissenschaftliche Name des Behaarten Schaumkrautes, gehört zur Familie der Kohlgewächse (Brassicaceae) und ist eng mit dem bekannten Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis) verwandt.
Das Behaarte Schaumkraut hat sich in der Vergangenheit, so die Vermutungen, wohl über Baumschulware in die Gärten verbreitet. Heute gehört es z.B. zur typischen Unkrautflora auf getopften Gehölzen und Stauden, der so genannten Containerware, die derzeit Standard beim Pflanzenverkauf ist.
Cardamine hirsuta ist zwar ein lästiges Unkraut im Garten, das fast das ganze Jahr über große Mengen an Samen produziert und verschleudert, lässt sich aber durch Hacken und Jäten recht gut entfernen. Wer mag, kann dieses Unkraut auch zum Wildgemüse umfunktionieren. Die Blätter haben einen kresseähnlichen Geschmack und lassen sich im Salat verwenden. Ausrotten kann man das Kraut damit sicherlich nicht, aber das Jäten fällt so vielleicht etwas leichter.“
Christoph Hoyer