• Gartenpraxis
  • Pflanzenporträts
  • Neophyten

Neophyten im Porträt: die Ambrosie

Schlagworte zu diesem Artikel:
  • Beifussblättrige Ambrosie
  • Traubenkraut
  • Neophyt
  • invasiv
  • Ragweed
  • Ambrosie
  • Ambrosia artemisiifolia
  • Neophyten
  • Porträt
Merkmale und Biologie

Julius-Kühn Institut/StarfingerDas Beifußblättrige Traubenkraut (Ambrosia ar­te­mis­iifo­lia) hat viele Namen, es wird z.B. auch als Beifuß­blättrige Ambrosie oder Ragweed bezeichnet. Die einjährige Pflanze zählt zu den invasiven Ar­ten. Sie wächst ca. 50 cm bis 1,50 m hoch und ist meist bu­schig verzweigt. Ihre Blätter sind zweifach fiederteilig und beidseitig grün. Der Stängel ist abstehend be­haart.

Die Blütezeit erstreckt sich  von Mitte Juli bis Ende November. Die männli­chen Blüten befinden sich in dich­ten Trauben am Ende des Stängels und der Sei­ten­trie­be, die weibli­chen Blütenköpfchen sit-zen in Knäu­eln in Blattachseln und un­terhalb der männlichen Blü­ten­stän­de.

Die Blüten werden vom Wind bestäubt – eine einzelne Pflanze entlässt bis zu einer Milliarde Pol­len. Sie kann außerdem mehrere Tausend Samen produzieren. Die Samen sind an einem Kranz von Zacken gut zu erkennen.

Vorsicht: Die Pollen des Beifußblättrigen Traubenkrauts gelten als hoch allergen und können Heu­schnup­fen und Asthma verursachen. Auch kann es bei Berührung mit der Pflanze zu allergischen Hautreaktionen (Kontaktdermatitis) kommen.


Herkunft und Standort

Werner OlligDer Neophyt stammt aus Nordame­rika und wurde bereits im 19. Jahr­hundert bei uns ungewollt mit Ge­treide und Saatgut eingeschleppt. Bis Ende der 70er Jahre gab es nur wenige dauerhafte Vor­kom­men in Deutschland. In letzter Zeit wird jedoch eine Ausbreitung der Art bei uns beobachtet.

Die Pflanze kann viele verschiedene Standorte besiedeln. Dabei bevorzugt sie offene Bo­den­flä­chen, und sie benötigt volle Sonne zum Gedeihen. Sie wächst bei uns z.B. an Straßen- und Weg­rän­dern, in Blu­menrabatten, in Parks, an Bau­stellen, an und in Feldern, auf In­dus­triebrachen und in Hafenanlagen.

Problematische Auswirkungen

Wie Erfahrungen aus dem Ausland zeigen, wird die Landwirtschaft bei einer weiteren Ausbreitung der Art mit negativen Auswirkun­gen rechnen müssen. Auch die ge­sundheitlichen Gefahren werden zunehmen (siehe oben). Der Natur­schutz sieht zurzeit nur in wenigen Fällen Gefährdungen durch die Pflanze.

Bekämpfung

Auch bei dieser Art gilt es, die wei­tere Ausbreitung möglichst zu ver­hindern. Da der Samen oftmals über Vogelfuttermischungen verbreitet wird, sollten Sie im Garten rund ums Futterhäuschen nach Jungpflanzen Ausschau halten.

Diese lassen sich leicht mit der Wurzel herausreißen, sicherheitshalber trägt man dabei Handschu­he, um eine Kontaktdermatitis zu vermeiden. Ziel ist es, die Blüte und damit die weitere Ver­brei­tung über Samen zu verhindern.

Will man blühende Pflanzen entfernen, empfiehlt es sich, wegen des hoch allergenen Pollens zu­sätz­lich eine Feinstaubmaske zu tragen. Allergiker sollten die Arbeiten nicht selbst durchführen.

Die herausgerissenen Pflanzen entsorgen Sie am besten in einem Plastiksack in der Restmülltonne. Größere Bestände sollten Sie dem Grünflächenamt oder dem Pflanzenschutzamt melden.


Weitere Informationen unter

www.neobiota.de
www.ambrosiainfo.de
www.jki.bund.de


Lesen Sie hierzu auch:
Ambrosia jetzt rausreißen
Aktion zur Bekämpfung von Ambrosia
Viel Lärm ums Traubenkraut

Christiane Breder