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Elegant und pflegeleicht: Federgras „Engelshaar“
Foto: FFP Die weißen, federartigen Blütenrispen und die haarfeinen, überhängenden Grannen machen das Federgras (Stipa), auch Pfriemengras oder Büschelhaargras genannt, zu einem Blickfang in jedem Garten. Von den rund 20 verschiedenen Federgras-Arten sind zwei besonders hervorzuheben:
Das in Mitteleuropa heimische Echte Federgras (Stipa pennata), auch Flausch-Federgras oder Mädchenhaargras genannt, wächst wild auf Trockenmagerrasen, an sonnigen Böschungen und Waldrändern. Da es sehr selten geworden ist, steht es heute unter Naturschutz.
Als Zierpflanze im Garten wird oft das in Mexiko und Argentinien heimische „Engelshaar“-Federgras (Stipa tenuissima) kultiviert. Die Pflanzen bilden schlanke, bis zu 90 cm hohe Büschel oder „Horste“. Die nickenden Rispen sind schmal und weich und tragen etwa 5 cm lange Grannen. Sie leuchten bei Sonneneinstrahlung auffällig weiß, was in größeren Beständen in wehendem Wind das eindrucksvolle Bild eines wogenden Meeres vermittelt.
Die Körner des Federgrases haben übrigens eine besondere Verbreitungsmethode: Aufgrund hoher Spannung werden sie meterweit von der Pflanze fortgeschleudert und können sich dank ihrer spiralig gedrehten Grannen und des mitgenommenen Schwungs im Fell von Tieren oder in der menschlichen Kleidung festhaken.
Tipps zur Aussaat
Federgras kann relativ einfach durch Aussaat vermehrt werden. Dazu wird entweder direkt an Ort und Stelle ins Freiland oder aber in Saatschalen im Gewächshaus, Frühbeet oder auf der Fensterbank ausgesät. Am besten eignet sich dazu der Zeitraum von Februar bis Juni.
Das Saatgut wird nur dünn mit Erde bedeckt, angedrückt und gleichmäßig feucht gehalten. Bei 10–20 °C erfolgt die Keimung langsam und unregelmäßig innerhalb von acht Wochen. Nachdem der Samen aufgegangen ist, empfiehlt es sich, immer einige Jungpflanzen zu einem Büschel zusammenzupflanzen.
Winterhart und robust
Das Federgras ist eine mehrjährige Pflanze (Staude), die in Mitteleuropa völlig winterhart ist. Es liebt entsprechend seiner Herkunft vollsonnige Lagen mit durchlässigem, kalkhaltigem, nicht zu nährstoffreichem Boden. Obwohl es langsam wächst, bilden sich mit der Zeit kräftige Büsche (Horste). Federgräser sind ausgesprochen robust und pflegeleicht. Sie sind sehr trockenheitsverträglich und benötigen weder Bewässerung noch Düngung.
Besonders attraktiv wirken sie in Natur- oder Heidegärten, Wildstauden- und Steppenpflanzungen, in Steingärten oder eingestreut zwischen Stauden und anderen Gräsern. Die getrockneten Rispen bereichern mit ihren attraktiven, langen Grannen Trockensträuße und -gestecke. Damit sie lange halten, sollten Sie sie für den winterlichen Trockenstrauß schon vor dem ersten Frost schneiden.
FFP