• Gartenpraxis
  • Pflanzenporträts
  • Kräuter & Gewürze

Garten-Kresse - Spezialitäten überzeugen auch auf der Fensterbank

Schlagworte zu diesem Artikel:
  • Gartenkresse
  • Fensterbank
  • Kräuter
  • Kreuz­blütengewächse
  • Kohlpflanze
  • Anzucht
  • Vitamine
  • Gesundheit

Kressesorte ‘Presto’Foto: Flora Frey Die Kressesorte ‘Presto’ gehört zum Sortiment "FlorElite" von Flora Frey, Solingen, und ist im Gartenfachhandel, in Bau- und Drogeriemärkten oder direkt beim Anbieter erhältlich (Info: Tel. 02 12/25 70-0, www.florafreyshop.de) Die Garten-Kresse zählt zu den be­lieb­tes­ten Gewürz- und Spros­senkräutern in deutschen Küchen. Neben ihrem hohen gesundheit­lichen Wert spielt hierfür vor allem die schnelle Anzucht eine Rolle.

Die Garten-Kresse, wegen ihres scharf-pfeffrigen Geschmacks bisweilen auch „Pfefferkraut“ genannt, ist schon lange bekannt. Bereits von den alten Ägyp­tern, Griechen und Römern wurde sie als Gewürz- und Heilpflanze genutzt. Funde von Sa­men in Pharaonengräbern belegen dies. Auch in den Schriften Karls des Großen fand die Kresse Er­wäh­nung.

Die Kresse, botanisch Lepidium sa­ti­vum, zählt zur Familie der Kreuz­blütengewächse, ist also eine nahe Verwandte der Kohlpflanzen. Ihre Heimat liegt in Nordafrika und ­Vor­derasien. Es handelt sich um eine einjährige Pflanze mit dünnen, hel­len Wurzeln und Stängeln. Sie trägt ovale Keimblätter und spä­ter mehr oder weniger gefiederte oder gebuchtete Blätter.

Lässt man Kresse ungestört wach­sen, erreicht sie eine Höhe von bis zu 60 cm. Dann erscheinen auch die weißen oder rosafarbenen Blüten. Die kleinen, braunen Samenkörner reifen wie bei allen Kreuzblütlern in Schoten heran.

Die bekanntesten Sorten der Gar­ten-Kresse sind ‘Einfache’, ‘Krause’ oder ‘Großblättrige’. Bei den hauptsächlich verwendeten Keim- oder Grünsprossen lassen sich aber vom Erscheinungsbild her kaum Un­terschiede erkennen. Eine Neuzüch­tung stellt die Sorte ‘Presto’ dar: Diese ist besonders großblättrig und zeichnet sich durch ihr schnelles Wachstum aus.


Problemlose Anzucht auf der Fensterbank

Die Anzucht von Sprossen ist ganzjährig auf der Fensterbank möglich: Man sät in spezielle Kres­se­scha­len oder auf eine feuchte Unterlage wie Watte oder Küchenkrepp. Dabei darf nicht zu dicht gesät werden, denn sonst fault die Saat.

Kressesamen zählen zu den schleimbildenden Samen, die bei der Keimung einen durchsichtigen Schleim absondern. Dieser Vorgang ist völlig normal und nicht, wie oft angenommen, Hinweis auf verdorbenes Saatgut.

Die Gefäße werden an einen hellen, ca. 15–20 °C warmen Platz ge­stellt und gleichmäßig feucht, aber nicht zu nass gehalten. Nach ein bis zwei Wochen sind die Grünsprossen erntereif.

Bei der Anzucht auf Gittern, wie sie spezielle Kresseschalen haben (hier im Bild), können die Pflanzen komplett mit Wurzel und Korn verzehrt werden. Bei anderen An­zuchtverfahren schneidet man die Stängel mit den Keimblättchen ab. Kres­sesprossen eignen sich zur Dekoration, zum Würzen von Salaten oder einfach zum „So-­Essen“.

Weniger populär ist die Nutzung der Garten-Kresse als Salatkraut: Hierfür sät man ab März in Rei­hen von ca. 10 cm Abstand im Garten oder Balkonkasten aus. Nach etwa drei bis vier Wochen, wenn die Pflanzen handhoch sind, werden sie dicht über dem Boden abgeschnitten. Sie schmecken pikant als Salat oder Würzkraut.

Kresse ist ausgesprochen gesund: Neben den Vitaminen B1, B2, C und D enthält sie Eisen, Karotin, Senfölglykoside und ätherische Öle, die für den scharf-pfeffrigen Geschmack verantwortlich sind. In der Naturheilkunde ist sie bekannt für ihre abwehrsteigernde, blutreinigende Wirkung.

FFP