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Minikiwis - späte Beeren im Garten

Schlagworte zu diesem Artikel:
  • Minikiwis
  • Winterhart
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  • Kalk
  • Trockenheit
  • Blattchlorosen
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MinikiwisFoto: Buchter-Weisbrodt Damit die Früchte beim Ernten nicht einreißen, empfiehlt es sich, sie mit dem Stiel, besser noch mit dem ganzen Ästchen abzuschneiden Sie sind anspruchslos, winterhart, nur stachelbeergroß, schmecken süß-fruch­tig und müssen nicht geschält werden: die Rede ist von Minikiwis (Actinidia arguta), den kleinen Schwestern der behaarten Kiwi (Actinidia chinensis).

Da die Früchte selbst nach Frösten hängen bleiben und essbar sind, eignen sich Minikiwis ideal dafür, auch im November und Dezember noch eine Nascherei im Garten verfügbar zu haben. Im Gegensatz zu großfrüchtigen Kiwis (Hauptsorte ‘Hayward’) sind Minikiwis gut winterhart.

Blätter von MinikiwisFoto: Buchter-Weisbrodt Auf Trockenheit und Kalk im Boden reagieren Minikiwis u.a. mit Chlorosen, d.h. die Blätter werden gelb-weißlich Der Anbau ist einfach – ein Zaun ist der beste Ort für die robuste, frostharte Obstart, die keinerlei Krankheiten kennt – nicht einmal Blattläuse suchen sie heim. Nur auf Trockenheit und Kalk im Boden reagiert die Pflanze emp­find­lich, erkennbar an Ernäh­rungs­stö­run­gen wie Blattchlorosen (Pflanze be­kommt gelb-weißliche Blätter) und Nekrosen (bräunliche Verfärbungen) an den Blatträndern.
 
Im Handel werden vielfach Container angeboten, die im selben Topf männliche und weibliche Pflanzen enthalten. Bei der Erziehung ist darauf zu achten, dass die weibliche Pflanze einen deutlich größeren Umfang erhält als die männliche, denn für die Befruchtung genügen wenige Triebe.


Gesunder Genuss

Minikiwi ‘Weiki’Foto: Buchter-Weisbrodt Süß und aromatisch schmecken die Früchte der Sorte ‘Weiki’ Kaum ein Kind kennt die Kiwiart Actinidia arguta, von der ein Dutzend Sorten in Europa verbreitet sind. Aber auch viele Erwachsene wissen nicht, dass diese Schlingpflanze mehr als nur ein rasch wachsender Sichtschutz ist – vielfach wird die Ernte einfach den Vögeln überlassen.
 
Die bekannteste Sorte ist ‘Weiki’, eine hoch er­trag­rei­che Se­lektion aus Weihenstephan. Das Fruchtgewicht der Sorten variiert von 2 bis 20 g (Tabelle). Eine Befruchtersorte (‘Nostino’) ist sinnvoll. Eine Pflanze kann 10 bis 30kg Früchte liefern – allerdings ist die Alternanz ausgeprägt (Wech­sel zwischen Jahren mit hohem Ertrag und Ertragsabfall). Minikiwis liefern reichlich Vitamin C (bis 400 mg/100 g) und E, Kalium, Kalzium, Eisen und Ballaststoffe.


Ernten und lagern

Minikiwis sind wie Stachelbeeren frisch und un­ge­schält direkt von der Pflanze genießbar. Sie Minikiwi ‘Ki­wi­no’Foto: Buchter-Weisbrodt Hohen Ertrag bringt die Sorte ‘Ki­wi­no’, die Früchte werden 10–18g schwer schme­cken auch ausgezeichnet als Marmelade oder Kompott, Dörrfrucht und Likör.

Reif geerntet halten sie sich gut zwei Wochen im Kühlschrank, bei 0 °C etwa zwei Monate. La­gerfrüch­te müssen mit Stiel oder noch bes­ser mit dem gesamten Ästchen abgeschnitten werden, andernfalls reißt der Stiel aus, die Haut an der Ansatzstelle wird dabei ver­letzt und die Beeren faulen rasch.

Dr. Helga Buchter-Weisbrodt