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Minikiwis - späte Beeren im Garten
Foto: Buchter-Weisbrodt Sie sind anspruchslos, winterhart, nur stachelbeergroß, schmecken süß-fruchtig und müssen nicht geschält werden: die Rede ist von Minikiwis (Actinidia arguta), den kleinen Schwestern der behaarten Kiwi (Actinidia chinensis).
Da die Früchte selbst nach Frösten hängen bleiben und essbar sind, eignen sich Minikiwis ideal dafür, auch im November und Dezember noch eine Nascherei im Garten verfügbar zu haben. Im Gegensatz zu großfrüchtigen Kiwis (Hauptsorte ‘Hayward’) sind Minikiwis gut winterhart.
Foto: Buchter-Weisbrodt
Der Anbau ist einfach – ein Zaun ist der beste Ort für die robuste, frostharte Obstart, die keinerlei Krankheiten kennt – nicht einmal Blattläuse suchen sie heim. Nur auf Trockenheit und Kalk im Boden reagiert die Pflanze empfindlich, erkennbar an Ernährungsstörungen wie Blattchlorosen (Pflanze bekommt gelb-weißliche Blätter) und Nekrosen (bräunliche Verfärbungen) an den Blatträndern.
Im Handel werden vielfach Container angeboten, die im selben Topf männliche und weibliche Pflanzen enthalten. Bei der Erziehung ist darauf zu achten, dass die weibliche Pflanze einen deutlich größeren Umfang erhält als die männliche, denn für die Befruchtung genügen wenige Triebe.
Gesunder Genuss
Foto: Buchter-Weisbrodt
Kaum ein Kind kennt die Kiwiart Actinidia arguta, von der ein Dutzend Sorten in Europa verbreitet sind. Aber auch viele Erwachsene wissen nicht, dass diese Schlingpflanze mehr als nur ein rasch wachsender Sichtschutz ist – vielfach wird die Ernte einfach den Vögeln überlassen.
Die bekannteste Sorte ist ‘Weiki’, eine hoch ertragreiche Selektion aus Weihenstephan. Das Fruchtgewicht der Sorten variiert von 2 bis 20 g (Tabelle). Eine Befruchtersorte (‘Nostino’) ist sinnvoll. Eine Pflanze kann 10 bis 30kg Früchte liefern – allerdings ist die Alternanz ausgeprägt (Wechsel zwischen Jahren mit hohem Ertrag und Ertragsabfall). Minikiwis liefern reichlich Vitamin C (bis 400 mg/100 g) und E, Kalium, Kalzium, Eisen und Ballaststoffe.
Ernten und lagern
Minikiwis sind wie Stachelbeeren frisch und ungeschält direkt von der Pflanze genießbar. Sie Foto: Buchter-Weisbrodt schmecken auch ausgezeichnet als Marmelade oder Kompott, Dörrfrucht und Likör.
Reif geerntet halten sie sich gut zwei Wochen im Kühlschrank, bei 0 °C etwa zwei Monate. Lagerfrüchte müssen mit Stiel oder noch besser mit dem gesamten Ästchen abgeschnitten werden, andernfalls reißt der Stiel aus, die Haut an der Ansatzstelle wird dabei verletzt und die Beeren faulen rasch.
Dr. Helga Buchter-Weisbrodt