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Geballte Gesundheit: Rosenkohl

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RosenkohlFoto: Themenbild Rosenkohl eignet sich ideal als Nach­kultur nach den Frühjahrskulturen Rosenkohl bringt unter allen Kohl­arten am meisten Gesundheit auf den Tisch. Er gehört wie der ebenfalls recht gehaltvolle Brok­koli zu den Kohlarten, die auch in der feinen Küche vorkommen.

Beide liefern Spitzenwerte an Vitamin B2, K, Niacin und Folsäure sowie Magnesium und Kalzium. Ro­sen­kohl hat unter den Kohlgemüsen den höchsten Gehalt an Ei­weiß mit 4,5 % (zum Vergleich: Brok­koli 3,3 %) sowie an Vitamin C und an schwefelhaltigen Glu­co­si­no­la­ten (Senfölen), die zusammen mit ihren Ab­bau­stu­fen antimi­krobiell und wahrscheinlich auch krebs­hem­mend wirken.

Heimischer Rosenkohl kommt den ganzen Winter auf den Markt, während Brokkoli ab Dezember aus den Mittelmeerländern ener­gie­auf­wändig importiert wer­den muss.


Rosenkohl im Garten

Noch umweltfreundlicher ist Rosenkohl aus dem eigenen Garten: Voraussaat im Mai, Pflanzung oder Jungpflanzenkauf Ende Mai bis Juni, Reihenabstand 60 cm, Abstand in der Reihe gut 50 cm, den Boden zuvor mit 3 l Kompost und 100 g Hornmehl je m2 versorgen.

Die Jungpflanzen sollten frei von Blattläusen und Weißen Fliegen sein, unter Netzabdeckung bleiben sie auch frei von Kohlerdflöhen, Kohlfliegen und Raupen. Ideal ist Rosenkohl als Nach­kul­tur nach den Frühjahrskulturen. Er macht im Sommer wenig Arbeit, man achtet anfangs lediglich auf Schnecken.

Das Entspitzen genau Mitte September verbessert die Entwicklung der Röschen und erhöht den Ertrag. Zu frühes „Köpfen“ bewirkt den Durchtrieb einzelner Rosen, späteres „Köpfen“ ist wir­kungs­los. Die zarten Kopfknospen lassen sich übrigens wie Grünkohl zubereiten.

Heutige Sorten sind mild und können auch schon vor den ersten Frösten geerntet werden, nach dem ersten Frost schmecken die Röschen süßer. Rosenkohl kann bei Bedarf bis Februar im Garten stehen bleiben. Bei Frost legen sich die Blätter schützend über die Rosen. Wer im Winter auf den Blatt­unterseiten einen Befall durch die weiße Fliege feststellt, sollte möglichst noch im Januar ernten, um den Schädlingen den bequemen Wechsel auf den neu gepflanzten, jungen Kohlrabi im Frühbeet zu verwehren.


Feine Beilage: Sahnerosen


Frischer RosenkohlFoto: Schubert Frischer Rosenkohl kann unmittelbar weiterverwendet werden 30 g Butter erhitzen, 1 Zwiebel fein gewürfelt darin glasig anschwitzen und dann 500 g vorgekochte Röschen zugeben, mit etwas Salz, Pfeffer und wenig gemahlener Muskatnuss nach Geschmack würzen und mit 125 ml Sahne aufgießen. Die Sahnerosen passen zu Reis und Kartoffeln und zu Fleischgerichten.

Deftiger schmeckt Rosenkohl mit Speck, dabei wird die Butter durch 100 g geräucherten Schwei­ne­bauch (gewürfelt) ersetzt, der zunächst hellgelb angebraten wird.

 

Rosenkohl in der Küche

Frischer, noch dunkelgrüner Rosen­kohl lässt sich unmittelbar weiternutzen, allenfalls schneidet man die Ansatzstellen etwas nach. Über­lagerte Ware hat gelbe und/oder vertrocknete äußere Blättchen, die dann mühsam abgeschält werden müssen.

Kochbücher empfehlen einen Kreuzschnitt in die Schnittstellen, nach meiner Erfahrung geht es aber auch ganz gut ohne. Die Rosen gibt man in kochendes Salzwasser. Nach 8 Minuten sind sie „al dente“ (einfach eine große Rose zur Probe halbieren). Nach dem Abtropfen erhalten sie eine kalte Dusche, das erhält die grüne Farbe. Dann stehen sie für allerlei Rezepte bereit. Nach 2 Minuten Kochzeit können sie (abgekühlt) sehr gut eingefroren werden.

Marianne Scheu-Helgert