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Krankheiten und Schädlinge an Möhren

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Krankheiten Schädlinge MöhrenFoto: rodimovpavel/Adobe Stock Direkt aus dem Garten und knackig frisch, so schmecken Möhren am besten. Als schnell wachsende und einfache Kultur sind sie auch für Gartenanfänger gut geeignet. Allerdings müssen auch sie während der Kulturzeit regelmäßig kontrolliert werden, um einen Befall durch Schädlinge oder Krankheiten rechtzeitig zu erkennen und richtig handeln zu können.

 

Möhrenschwärze Möhrenschwärze

Möhrenschwärze

Schadbild: Zu Beginn zeigen sich kleine, helle Flecken auf den Blättern und Stielen. Später werden diese Flecken dunkelgrau und sind von einem gelben Rand umgeben. Die Flecken fließen im weiteren Verlauf zusammen und färben sich schwarz. Auch am Wurzelkörper können sich schwarze, leicht eingesunkene Flecken zeigen. Je feuchter die Witterung, desto stärker kann der Befall auftreten.
Gegenmaßnahmen: Es sind nur vorbeugende Maßnahmen möglich: Achten Sie auf luftige Bestände, damit die Blätter schnell abtrocknen, und entfernen Sie umgehend befallene Pflanzenteile.

 

Violetter Wurzeltöter Violetter Wurzeltöter

Violetter Wurzeltöter

Schadbild: Der Wurzelkörper wird vorwiegend im unteren Bereich von einem dunkelvioletten Pilzgeflecht überzogen. Die Möhren faulen unter dem Geflecht. Ein Befall tritt insbesondere bei lehmigen und zu feuchten Standorten auf.
Gegenmaßnahmen: Sorgen Sie für eine gute Drainage und entfernen Sie erkrankte Pflanzen möglichst vorsichtig, um Sporenflug zu vermeiden, aus dem Beet.

 

Echter Mehltau Echter Mehltau

Echter Mehltau

Schadbild: Besonders bei länger andauernden sonnigen und trockenen Witterungsphasen werden die Blätter von einem weißlichen, mehligen Belag überzogen. Insbesondere bei einem starken Befall wird dadurch die Assimilation behindert, und es kommt zu Ernteeinbußen.
Gegenmaßnahmen: Eine regelmäßige Befeuchtung der Blätter in trockenen Witterungsperioden kann einen Befall deutlich reduzieren. Eine Behandlung mit einem zugelassenen Fungizid ist nur bei sehr starkem Befall zu empfehlen.

 

Möhrenröte Möhrenröte

Möhrenröte

Schadbild: Zunächst verfärben sich die Blätter gelb, während die Adern grün bleiben. Im weiteren Verlauf werden die Blätter, beginnend von den Rändern, rötlich, wobei die Adern immer noch grün bleiben. Das Wachstum der Pflanzen wird deutlich gebremst. Verursacher sind verschiedene Viren, die insbesondere durch die Gierschblattlaus übertragen werden.
Gegenmaßnahmen: Eine direkte Bekämpfung ist nicht möglich. Bei wiederholtem Auftreten ist daher der Einsatz von Kulturschutznetzen empfehlenswert. Giersch und andere doldenblütige Unkräuter in unmittelbarer Nähe der Möhrenbeete sollten Sie entfernen.

 

Gierschblattlaus Gierschblattlaus

Gierschblattlaus

Schadbild: Ab etwa Mitte Mai zeigen sich auf den Blättern grüne, ca. 1–2,6 mm große Blattläuse. Im weiteren Verlauf bilden sich ganze Kolonien. Durch die Saugtätigkeit der Tiere verfärben sich die Blätter gelb und verkräuseln sich. Schlimmer als diese Schäden ist jedoch die Gefahr von Virusübertragungen.
Gegenmaßnahmen: Es sind sowohl ein Einsatz von zugelassenen Insektiziden möglich als auch kulturtechnische Maßnahmen wie der Einsatz von Kulturschutznetzen sowie das händische Entfernen der Tiere.

 

Möhrenwurzellaus Möhrenwurzellaus

Möhrenwurzellaus

Schadbild: Vorwiegend am Wurzelhals und in den Rissen geplatzter Möhren saugen oft massenhaft gelbliche Läuse. Häufig finden Sie auch Ameisen, die die Läuse melken.
Gegenmaßnahmen: Ein frühzeitiges Abdecken mit Kulturschutznetzen verhindert die Zuwanderung der ersten Tiere.

 

Möhrenfliege Möhrenfliege (Möhrenrostfliege)

Möhrenfliege (Möhrenrostfliege)

Schadbild: Die Möhrenfliege gilt als der Hauptschädling an Möhren. Zu Beginn verfärben sich die Blätter junger Pflanzen rötlich und welken an sonnigen Tagen, erholen sich nachts jedoch wieder. Nach einigen Tagen regenerieren sie sich jedoch nicht mehr und sterben ab. Die jungen Wurzeln werden von einer weißlich gelben, etwa 4–6 mm langen Made angefressen bzw. durchfressen. Im Sommer können Sie im unteren Bereich der Wurzelkörper rostbraune, mit Kot gefüllte Fraßgänge feststellen. Sie sind oft Eintrittspforten für Fäulniserreger.
Gegenmaßnahmen: Einsatz von Kulturschutznetzen mit einer Maschenweite von max. 1,35 x
1,35 mm.

 

Möhrenminierfliege Möhrenminierfliege

Möhrenminierfliege

Schadbild: Ab etwa Anfang Mai lassen sich an den Blattunterseiten und den Blattstängeln etwa 0,5 mm große, runde, dunkel gefärbte Einstichstellen feststellen. Später zeigen sich Richtung Wurzelkörper laufende Miniergänge. Sind die Larven dort angelangt, werden die Gänge dicht unter der Oberfläche, und anders als von der Möh­renfliege, nur im oberen Bereich ausgefressen.
Die ca. 2–2,5 mm großen, grauschwarzen Fliegen erscheinen in zwei Generationen im Jahr ab Anfang Mai und Anfang/Mitte August. Die Maden der zweiten Generation verursachen meist nur noch Schäden an den Blättern und Blattstielen.
Gegenmaßnahmen: Einsatz von Kulturschutznet­zen mit einer Maschenweite von max. 0,80 x 0,80 mm.

 

Grüner Möhrenblattfloh Grüner Möhrenblattfloh

Grüner Möhrenblattfloh

Schadbild: Ab etwa Juni zeigen sich an Teilen der Blätter starke Verkräuselungen. Bei einem frühen und starken Befall sterben die jungen Pflanzen, insbesondere bei spät ausgesäten Sätzen, ab. Bei Berührung der Pflanzen springen die bis 3 mm großen, gelblich grünen Tiere auf. Auf den Blattunterseiten können Sie auch die ca. 2 mm großen, gelblich grünen Larven finden.
Gegenmaßnahmen: Durch frühe Aussaaten können Sie die Folgen eines Befalls deutlich reduzieren. Ab Ende Mai sollten Sie die Pflanzen regelmäßig kon­trollieren und gekräuselte Pflan­zenteile entfernen.

 

Wurzelnematoden

Schadbild: Oft erst bei der Ernte lassen sich unter­schiedliche Missbildungen der Wurzelkörper fest­stellen. Eine übermäßige Seitenwurzelbildung, Ein­­schnürungen, verkürzte Wurzelkörper, hakenförmige Krümmungen oder partielle Verdickungen deuten auf wandernde Wurzelnematoden hin. Verkürzungen und Verzweigungen des Möhrenkörpers sowie wenige Millimeter große, gallenartige Schwellungen deuten auf Wurzelgallen-Nematoden hin. Wenn zusätzlich an den Wurzeln etwa 0,5–1 mm große, zitronenförmige Zysten zu finden sind, handelt es sich wahrscheinlich um Zysten-Nematoden.
Gegenmaßnahmen: Eine di­rek­te Bekämpfung ist nicht möglich. Ein richtig gestalteter Fruchtwechsel beugt am effizientesten einem Befall vor.

Wurzelnematoden Wurzelnematoden

 

Sven Wachtmann
Vorstandsmitglied für Fachberatung
im Landesverband Berlin der Gartenfreunde

 

Zeichnungen von Margarete Griegel, entnommen aus dem Buch „Mein gesunder Gemüsegarten“. Griegel, Adalbert. 240 Seiten. 190 Zeichnungen. Preis: 19,90 Euro. 
Griegel ­Verlag, ­Dorsheim. ISBN: 3-930384-18-3.