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Apfelwickler oder Obstmade

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Schadbild des ApfelwicklersFoto: Hoyer Typisches Schadbild an einem Apfelbaum im Juni, hervorgerufen durch den Apfelwickler In jedem Jahr kommt es durch den Apfelwickler, der auch als Obstma­de bezeichnet wird, zu erheblichen Schäden. In Gärten sind nicht selten mehr als 50 % aller reifenden Äpfel „wurm­stichig".

Die erste Generation dieses Kleinschmetterlings schlüpft, je nach Witterung, zwischen Ende Mai und Ende Juni aus ihren Über­win­te­rungs­ver­stecken. An milden Abenden kann man den Flug der unscheinbaren Falter in den Apfelbäumen beobachten.

Ein bis zwei Wochen nach Flugbeginn erfolgt die Eiablage an Blättern und Früchten. Die aus den Eiern schlüpfenden Larven (Räupchen) bohren sich in die Frucht ein. Nach drei bis fünf Wochen ist die Raupenentwicklung abge­schlos­sen. Die Tiere verlassen den Apfel und suchen sich zur Verpuppung ein Versteck am Boden, unter Bor­ken­schup­pen oder auch zwischen alten Brettern, wie das Foto zeigt.

Aus diesen Puppen schlüpfen noch im Sommer (Mitte/Ende Juli bis Anfang August) Falter, die die zweite Generation des Apfelwicklers bilden. Auch sie legen Eier ab, und die daraus entstehenden Larven schädigen dann die schon reifen Früchte. Später verlassen sie die Früchte, um sich ein passendes Überwinterungsversteck zu suchen.

Apfelwicklerlarven im KokonFoto: Hoyer Zwischen zwei Holzbrettern hat der Fotograf Apfelwicklerlarven im Kokon entdeckt, in dem sie über­win­tert haben Die Bekämpfung des Apfelwicklers ist nicht ganz einfach. Der Fachhandel bietet Lockstofffallen z.B. unter den Namen „Obstmaden­falle" (Compo), „Neudomon Apfelmaden-Falle" (Neudorff), „Apfelwickler-Falle" (Stähler) oder „Obstmaden-Falle" (Scotts Celafor) an.

Diese Fallen enthalten in einer Kapsel einen Sexualduftstoff, der die Faltermännchen anlockt. Auf dem Leimboden der Falle finden die Männchen aber nicht das erwartete Weibchen, sondern einen langsamen Tod.

Die Fallen wurden zur Überwachung des Falterfluges ent­wickelt. Eine Bekämpfung des Schädlings ist mit ihnen nicht möglich, denn erfahrungsgemäß reichen wenige Männchen aus, um die vorhandenen Weibchen zu begatten.

Wer den Apfelwickler wirksam bekämpfen möchte, kann Spritzun­gen z.B. mit dem Mittel „Runner" (Bayer) durchführen. Der Einsatz gegen die erste Generation erfolgt je nach Witterung zwischen Ende Mai und Mitte Juni. Die zweite Generation wird ab Ende Juli bis Mitte August bekämpft. Die genauen Termine für die jeweilige Region sind bei den Pflanzenschutzdiens­ten oder den Gar­ten­bau­be­ra­tungs­stellen zu erfahren.

Christoph Hoyer

Bitte bachten Sie vor dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln die aktuelle Zulassungssituation.