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Befall mit Schildläusen an Gehölzen scheint zuzunehmen
Foto: Hoyer Schildläuse sind vielen Gartenfreunden als hartnäckige Schädlinge an Zimmer- und Kübelpflanzen bekannt. Aber auch im Freiland kommen diese Insekten regelmäßig vor.
In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Meldungen über das vermehrte Auftreten von Schildläusen an verschiedenen Gehölzen. Dabei wird gern auch die Vermutung geäußert, dass die viel diskutierte Klimaerwärmung diese Schädlinge in ihrer Entwicklung begünstigen würde, zumal sich einige neue Arten in Deutschland ausbreiten.
Vor allem die Wollige Napfschildlaus (Pulvinaria regalis), die zuerst in den wärmeren Weinbauregionen Deutschlands auftrat, ist inzwischen auch in vielen Städten der Bundesrepublik zu finden. Ob klimatische Veränderungen zur Verbreitung des Schädlings beigetragen haben, ist weiter ungeklärt. Tatsache ist aber, dass die Wollige Napfschildlaus, da, wo sie auftritt, deutliche Spuren hinterlässt.
Häufig ist sie an Linden, Ahorn oder Rosskastanien im innerstädtischen Bereich anzutreffen. Sie kann aber noch weitere Gehölzarten besiedeln. Die betroffenen Bäume und Sträucher vertragen den Befall mit dem saugenden Insekt in der Regel recht gut. Der eigentliche Schaden entsteht durch die starken Honigtau-Ausscheidungen der Tiere, wie sie auch von Blattläusen bekannt sind.
Dieser Honigtau verklebt alles, was sich unter den Bäumen befindet: parkende Autos, Sitzgelegenheiten in Parks oder die Tische und Stühle in Biergärten und Straßencafés, aber auch alle Pflanzen im Traufenbereich der befallenen Bäume.
Auf dem klebrigen Honigtau, der aus eingedicktem Zuckersaft besteht, siedeln sich sehr bald hartnäckige Rußtaupilze an. Dieser grauschwarze Film wird auch bei anhaltendem Regen nicht abgewaschen.
Eine enge Verwandte der Wolligen Napfschildlaus ist die Hortensienwollschildlaus. Auch sie kann große Mengen von Honigtau produzieren. Sie sitzt allerdings weniger auf den Ästen der Bäume, sondern bevorzugt die Blattunterseiten von Ahorn, Linde, Hartriegel und vielen anderen Laubgehölzen.
Die Bekämpfung von Schildläusen an Bäumen ist schwierig, weil die meist großen Bäume mit der Spritze kaum zu erreichen sind.
Christoph Hoyer
Bitte beachten Sie vor dem Einsatz von Pflanzenschutzschutzmitteln die aktuelle Zulassungssituation.