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„Drahtwürmer“
Foto: Hoyer Foto: wikipedia/GMU-Lizens Bei der Ernte der ersten Frühkartoffeln kann man Knollen finden, die kreisrunde Fraßlöcher von nur wenigen Millimetern Durchmesser aufweisen. Schneidet man die Knollen auf, finden sich in der Kartoffel Fraßgänge.
Diese Schäden haben in einigen Regionen Deutschlands im professionellen Anbau deutlich zugenommen. Für den Fraß sind sogenannte Drahtwürmer verantwortlich. Es handelt sich bei diesen Tieren aber nicht um Würmer, sondern um die Larven von Schnellkäfern. Wie auf dem Foto deutlich zu sehen ist, haben die Larven Beine. Der Kopf, rechts im Bild, ist nicht so gut zu erkennen, daher ist die Bezeichnung „Wurm“ durchaus verständlich.
Die Schnellkäferlarven leben, je nach Art, mehrere Jahre im Boden und ernähren sich von Wurzeln, Knollen und Rüben. Auch in den fleischigen Strünken des Salates sind sie zu finden. In der Landwirtschaft verursachen sie z.T. erhebliche Ausfälle im Maisanbau. Dort fressen sich die Larven vom Boden aus in den weichen Stängel der Jungpflanzen hinein, woraufhin diese absterben.
Zur Bekämpfung der Drahtwürmer stehen keine Pflanzenschutzmittel zur Verfügung. Es wird zwar immer wieder das Ködern der Tiere mit rohen Kartoffelhälften empfohlen, eine wirkungsvolle Reduzierung der Drahtwürmer gelingt so aber leider nicht. Die graubraunen, länglichen Käfer verursachen – im Gegensatz zu ihrem Nachwuchs – keine nennenswerten Schäden.
Christoph Hoyer