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Der Garten im Winter: Früchte und Samen für unsere heimischen Tiere

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Waldmaus im SprungFoto: Delpho Eine Waldmaus im Sprung: Dabei lässt sie ihren Leckerbissen nicht los Die Schönheiten der Natur, auch die verborgeneren, zeigen sich auch im Winter, vor allem dann, wenn der menschliche Betrachter nicht von bunten Blüten oder grünem Laub abgelenkt wird. Ein dichter Bewuchs mit Kletterpflanzen wie der Waldrebe (Clematis) sieht nicht nur schön aus, er ist bei Vögeln z.B. auch als Nistmöglichkeit beliebt. Die Pflanze selbst ist aber giftig für die Piepmätze. Fruchtstände von verschiedenen Stauden oder die roten Früchte z.B. der Gewöhnlichen Eberesche (Sorbus aucuparia subsp. aucuparia), von Weißdorn (Crataegus) oder Hunds-Rose (Rosa canina) ­ haben auch ihre optischen Reize. Gleichzeitig sind sie als Nahrungsquelle für unsere heimische Tierwelt unentbehrlich.

Säugetiere im GartenWährend Siebenschläfer, Hamster und Igel Winterschlaf halten, sind einige andere Säugetiere auch im Winter aktiv. Das Eichhörnchen macht es sich zwar in seinem warmen Nest gemütlich, wenn es drau­ßen zu kalt wird, ansonsten springt es aber herum und sucht z.B. seine Vorratsverstecke auf, aus denen es seine im Herbst gesammelten Nüsse und Samen holt.

Auch Mäuse sind im Winter aktiv: Wie weit eine Waldmaus (siehe Foto) wohl springen kann? 70 cm schafft sie, das entspricht dem Acht­fachen ihrer Körperlänge. Ihre Nuss lässt sie dabei offensichtlich nicht los, die scheint besonders wichtig zu sein.

Na ja, welcher Gartenfreund wür­de auch gerne auf sein Abendbrot verzichten ... Da gönnen wir dem kleinen Tierchen doch den Leckerbissen. Die Waldmaus ernährt sich von Knospen, Trieben, Früchten, Samen, aber auch von verschiede­nen wirbellosen Tieren wie Insekten, Schnecken und Würmern.

Die hübschen Tiere sind in Deutschland weit verbreitet. Da sie aber recht scheu und zudem dämmerungs- und nachtaktiv sind, bekommen wir sie selten zu sehen. Trotz ihres Namens bewohnen sie nicht nur Wälder, sondern kommen auch in Parks und Gärten vor. Daher freuen sich die kleinen Nagetiere, wenn der Garten naturnah gestaltet ist und einiges an Früchten und Sämereien bereit hält.


Hagebutten sind bei Vöglen beliebtFoto: Breder Hagebutten sind z.B. bei Grünfink, Kernbeißer und Dompfaff beliebt Futter für unsere gefiederten Freunde
Gleiches gilt natürlich auch für unsere Vogelwelt. Beeren und Früchte vieler unserer heimischen Gehöl­ze stehen z.B. bei Amsel, Rotkehlchen und Dompfaff hoch im Kurs. Allein die Vogelbeere hält für 63 Vogelarten Nahrung bereit.

Interessantes über Wildobstarten im Kleingarten, von denen vie­le auch als Futterquelle für unsere Tiere dienen, finden Sie auf den Seiten 178 und 179 der November-Ausgabe 2006 vom „Gartenfreund“. Eine zweiseitige Tabelle über Wildobstarten für den Kleingarten können Sie anfordern (siehe Kasten).

Andere Arten wie der Stieglitz la­ben sich an den Samenständen ver­schiedener Distelarten, Feldsperlin­ge mögen gerne die Samen des Gewöhnlichen Beifuß’ (Artemisia vulgaris). Lassen Sie also die Fruchtstände von Stauden den Winter über stehen.

Gönnen Sie den Tieren auch einen Laubhaufen im Garten oder eine Laubschicht z.B. unter Stauden oder Gehölzen. In den liegen gebliebenen Blättern picken viele Vögel nach Insekten oder anderen Kleintieren, die dort überwintern. Über das Pro und Kontra der Winterfütterung von Vögeln sei an dieser Stelle auf den Artikel „Vogelfütterung - ja oder nein“ verwiesen.


invasionsartigFoto: Delpho In manchen Jahren kommen Seidenschwänze invasionsartig zu uns geflogen und laben sich an den Früchten unserer Parks und Gärten Seidenschwänze bei uns zu Gast
In der kalten Jahreszeit kommen sie zuweilen zu uns, die Seidenschwänze. Sie werden auch als Invasionsvögel bezeichnet, da sie ihren ursprünglichen Lebensraum, die Nadelwälder Nordskandinaviens und Nordrusslands, in Schwärmen verlassen, wenn es ihnen dort an Nahrung mangelt. Da sie sich insbesondere von den Früchten der Ge­wöhnlichen Eberesche ernähren, finden wir sie bei uns bevorzugt an Beeren tragenden Sträuchern und Bäumen.

In der Brutzeit vertilgen sie zwar vor allem Insekten und nur wenig Beeren, doch im Winter stehen auf dem Speiseplan fast ausschließlich Früchte von der Eberesche, aber auch von Schneeball (Viburnum) und Wacholder (Juniperus) sowie von Mispel (Mespilus) und Holunder (Sambucus). Auch an übrig ge­bliebenen Birnen und Äpfeln laben sich die Tiere gern.

Christiane Breder