- Tiere im Garten
Von Gelbrandkäfern und Moderlieschen:
das Tierleben im und am Gartenteich
Foto: Breder In einem intakten Biotop lassen auch die entsprechenden Tiere nicht lange auf sich warten: Schon nach kurzer Zeit tummeln sich zahllose winzige Wasserflöhe, die anderen Tieren als Nahrung dienen, in ihrem neuen Lebensraum.
Gelbrandkäfer, Wasserschnecken und Libellenlarven kann man im Wasser beobachten, und mit etwas Glück wandern auch Erdkröte oder Wasserfrosch, bei sehr großen Anlagen sogar Ringelnattern, ein.
Tiere aus der Natur einzufangen, um sie im Garten auszusetzen, ist nicht nur verboten, sondern meist auch zwecklos, da kaum mit einem Bleiben auf Dauer zu rechnen ist. Aber sofern ein Garten nicht gerade im Stadtzentrum liegt und auf eine naturnahe Gesamtgestaltung geachtet wird, wandern Arten, denen das künstlich geschaffene Biotop zusagt, im Laufe der Zeit von selbst ein.
Im Zoofachhandel gibt es nur wenige Bewohner heimischer Feuchtgebiete zu kaufen, die zum Aussetzen im Garten auch mehr oder weniger ungeeignet sind. Laubfrösche beispielsweise verlassen nach kurzer Zeit das Gelände. In großen Anlagen können Sie versuchen, Feuersalamander oder die Europäische Sumpfschildkröte anzusiedeln.
Soll sich ein reichhaltiges Tierleben mit Wasserinsekten und Amphibien einstellen, so dürfen keine Fische eingesetzt werden, die alles fressen. Der begehrte Goldfisch etwa hat wenig mit naturnaher Gestaltung zu tun und vertilgt gnadenlos allen Froschlaich.
Geeignet sind kleine Fische wie Moderlieschen, Dreistacheliger Stichling, Elritze und Bitterling. Das Füttern der Fische ist meist mehr schädlich als nützlich: Die Tiere finden in ausreichend bewachsenen Teichen genügend Nahrung. Durch zusätzliche Fütterung gelangen nur übermäßig viele Nährstoffe ins Wasser, die das Algenwachstum fördern.
Die Wasserqualität
Achten Sie beim Ein- und späteren Nachfüllen des Wassers auf dessen Qualität: Im Vergleich zu natürlichen Gewässern ist das Leitungswasser in den meisten Gegenden sehr nährstoffreich und hart. Regenwasser ist prinzipiell besser geeignet.
Wer nur nährstoffreiches und hartes Leitungswasser verwenden kann, muss eine entsprechende Bepflanzung wählen. Das Hauptproblem bei hartem Wasser sind aber Fadenalgen. Sie können jedoch von Zeit zu Zeit von Hand entfernt werden. Dabei ist zu beachten, dass nicht etwa in der Algenwatte sitzender Froschlaich mit herausgezogen wird.
Eine Trübung des Wassers tritt anfangs auch bei günstigen Wasserqualitäten auf. Erst wenn durch das Wachstum der Bepflanzung und durch die Aktivität von Mikroorganismen anfängliche Nährstoffüberschüsse abgebaut worden sind und ein biologisches Gleichgewicht entstanden ist, wird das Wasser wieder klar.
Ganz ohne Pflege geht es kaum
Ein durchdacht angelegter Wassergarten benötigt wenig Pflege. Allerdings sollten Sie bedenken, dass auch wertvolle „natürliche“ Feuchtbiotope ohne Eingriffe durch den Menschen mit der Zeit verlanden.
So kann es auch im Garten von Zeit zu Zeit nötig werden, zugewucherte Sumpf- und Wasserzonen freizulegen. Mit Rücksicht auf das Tierleben im Teich sollten Sie aber nie „Total-Säuberungen“ vornehmen, sondern immer nur in bestimmten Teilbereichen Pflanzen und Pflanzenteile entfernen.
Die im Herbst absterbende Pflanzenmasse bietet vielen Tieren ein ideales Überwinterungsversteck! Einen Rückschnitt sollten Sie daher erst im Frühjahr vornehmen. Durch das Entfernen der alten Trieb- und Laubteile lässt sich das Verlanden des Teiches verzögern.
Bayerische Landesanstalt
für Weinbau und Gartenbau,
Landespflege