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NABU mahnt: „Igel sind Wildtiere“

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Igel auf WaageFoto: Reitz "Und Tschüss!" Über 900 g bringt dieser Igel auf die Waage ... und braucht daher unsere Fürsorge nicht für den Winter. Ihm reichen Laubhaufen oder „Igelburg“. Der Naturschutzbund NABU warnt davor, „jeden Igel, der irgendwo herumläuft, einzusammeln“.

Igel sind Wildtiere, die vom Gesetzgeber unter besonderen Schutz gestellt sind. Sie dürfen nur in äu­ßersten Notfällen, nämlich dann, wenn sie krank, verletzt oder geschwächt sind, aufgenommen wer­den. „Uns wurden sogar Igel gemeldet, die 500 oder gar 800 g wogen und in falsch verstandener Tierliebe ins Haus geholt werden sollten, und das im Hochsommer – das ist purer Unsinn und weder im Sinne des Tierschutzes noch des Naturschutzgesetzes“, so NABU-Ge­schäfts­füh­rer Rüdiger Wohlers. Wer gesunde Igel im Sommer ins Haus hole, mache sich strafbar und riskiere das Leben der Tiere.

Wohlers vermutet, dass auch in diesem Herbst wieder ein später Wurf an Jungigeln das Licht der Welt erblicken wird. „Diese Igel ha­ben noch monatelang Zeit, sich Winterspeck anzufressen. Überall sind ausreichend Schnecken und andere Futtertiere unterwegs. Man sollte ihnen erst im Winter durch Zufütterung helfen, wenn man die Stachelträger im Garten oder auf der Terras­se entdeckt, z.B. mit nicht verderblichem Hundetrocken- oder Softfutter. Auch Wasser sollte man den Tieren an­bie­ten, aber niemals Milch“, erklärt der Naturschützer.


Nur schwache und kranke Igel aufnehmen

Ist das Tier jedoch geschwächt oder extrem untergewichtig (eine Gramm-Angabe ist hier nicht sinnvoll, da die Tiere sehr unterschiedlich in ihrer Größe und Konstitution sind), verweigert es die Nahrung oder zeigt es keine Reflexe mehr (z.B. „Einigeln“), empfiehlt es sich, einen Tierarzt aufzusuchen. Dann ist auch über eine Überwinterung in menschlicher Obhut nachzuden­ken.


Igeln im eigenen Garten helfen

Der NABU ruft dazu auf, den eige­nen Garten durch viele naturnahe Elemente, wie z.B. heimische Sträu­cher, „igelgerechter“ zu gestalten. Orte, die für Igel und andere Tiere zu heimtückischen Fallen werden könnten, sollten beseitigt werden, und – es sollte in keinem Garten eine Igelburg fehlen.

Diese ist einfach zu bauen – in Form eines aus Holz zu fertigenden Baus mit einem verlängerten Eingang, der Katzen den Zugang verwehrt. An einem geschützten Ort aufgestellt, sollte die Igelburg zunächst mit grobem Reisig, dann mit trockenem Laub überdeckt wer­den.

„Dann haben die Igelmütter ein Kinderzimmer, in dem sie die kleinen Stachelträger zur Welt bringen und säugen können. Wenn der Ort sehr gut geschützt ist, wird außerdem vielleicht ein Igel im Spät­herbst Gras und Stroh hineinschieben und darin den Winter verbringen“, sagt der NABU.

Tipps zum Igelschutz finden sie auf der Nabu Oldenburger Land e.V.-Seite.
Außerdem hat der NABU für alle Igelfreun­de ein „Igelpaket“ (Bauplan für die Igelburg in einer 30-seitigen Bauplansammlung und Broschüre „Der Igel – Pflegefall oder Outdoor­profi“) zu­sam­men­ge­stellt. Es kann postalisch oder online angefordert werden. Hier finden Sie weitere Informationen.

NABU