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Gemüsegarten August
Foto: juliedeshaies/Adobe Stock
Pak Choi für die Herbsternte
Pak Choi, auch bekannt als Senfkohl, ist ein typisches Gemüse der fernöstlichen Wok-Küche und ähnelt im Wuchs und Anbau dem bekannten Chinakohl. Für eine schnelle Kultur ab Mitte bis Ende August empfiehlt sich der Kauf von Jungpflanzen mit kleinen Erdballen, wie sie mittlerweile im gut sortierten Gartenfachhandel erhältlich sind. Bei einem Pflanzabstand von etwa 30 x 30 cm wachsen die Pflanzen innerhalb weniger Wochen auf eine erntereife Größe von 25 bis 30 cm heran. Wenn Sie die sehr zarten jungen Blätter als „Baby leaf“ verwenden möchten, können Sie natürlich schon viel früher zum Erntemesser greifen.
Gießhelfer im Gemüsegarten
Für kleine Gewächshäuser, die im Sommer ohne Schattierung sehr heiß werden können, gibt es zur Gießunterstützung oder zur alleinigen Wasserversorgung Möglichkeiten mit Solarpaneel, Tauchpumpe und darauf abgestimmten Tropfereinheiten. Nicht nur in der Urlaubszeit ist dies eine willkommene Unterstützung. Der Akku der Steuerung wird hierbei über ein kleines Solarpaneel, das Sie sonnenexponiert in der Nähe aufstellen, aufgeladen und liefert den Strom für eine Tauchpumpe, die Sie z.B. in ein Fass setzen. Die Zahl der Tropfereinheiten ist auf die Leistung der Pumpe ausgerichtet und kann leider meist nicht beliebig erweitert werden. Notfalls macht es Sinn, eine zweite Einheit für einen weiteren Tropfstrang zu installieren.
Thomas Neder
Foto: Steidi/Adobe Stock
Zitronenblatt – Aromapflanze für Experimentierfreudige
Je nach Alter entwickeln die Blätter des Australischen Zitronenblattes (Plectranthus species) unterschiedliche Aromen. Junge Blätter schmecken eher fruchtig, mittelalte zitronig und ältere noch intensiver. Es reichen schon kleine Blattstücke, um die Geschmacksnoten in Joghurts, Obstsalaten oder auf Eiskugeln zu entfalten. Für die Herstellung eines Tees wird pro Tasse ein kleines Blattstück verwendet, das mit Wasser überbrüht wird. Sie können den erfrischenden Tee in der warmen Sommerzeit etwas abgekühlt mit einigen Eiswürfeln und etwas Zitronensaft trinken. Am intensivsten schmecken frische Blätter. Aber auch das Trocknen ist möglich.
Thomas Neder
Foto: Flora Press/Martin Hughes-Jones
Nicht zu viel entblättern: Nach heißen Tagen mit besonders hoher Sonneneinstrahlung lassen sich häufig Schäden durch Sonnenbrand an verschiedenen Fruchtgemüsen beobachten. Vorbeugend sollten Sie die Pflanzen insbesondere auf der Südseite nicht zu stark entblättern.
Wirsing zweifach ernten: Wirsing ist besonders schmackhaft, wenn Sie die Blätter bereits im Sommer ernten, solange sie noch jung und zart sind. Dieser frühe Erntetermin hat zudem den Vorteil, dass Sie im Herbst ein zweites Mal ernten können. Ernten Sie dafür die Blätter einzeln, sodass der Strunk stehen bleibt. Nach kurzer Zeit bilden sich in den Blattachseln neue Sprossen und daraus bis zum Herbst Miniköpfchen.
Letzte Aussaat für Pflücksalat: Bis etwa Mitte des Monats können Sie noch Pflücksalat aussäen. Entweder in Reihen, oder Sie streuen die Samen einfach breitflächig ins Beet. Bedenken Sie aber, dass Salat zu den Lichtkeimern gehört, daher die Samen anschließend nur leicht mit Erde bedecken. Das bedeutet jedoch, dass Sie umso mehr auf eine gleichmäßige Feuchtigkeit achten müssen. Sobald der Salat pflückreif ist, ernten Sie am besten immer zuerst die äußeren Blätter und lassen das Herz stehen, so verlängern Sie die Erntezeit nochmals deutlich nach hinten.
gvi
Foto: Kzenon/Adobe Stock
Gurken frühzeitig ernten: Besser zu früh als zu spät, lautet das Motto bei der Gurkenernte. Lassen Sie die Früchte nämlich zu lange an den Pflanzen, werden die nachfolgenden Blüten und jungen Früchte häufig von der Pflanze abgestoßen. Wichtig ist dabei, Gurken immer abzuschneiden und nicht abzureißen. Ansonsten könnten die Ranken beschädigt werden und absterben.
Nicht zu kalt gießen: Gurken und verwandte Arten wie Zucker- und Wassermelonen, Kürbisse sowie Zucchini reagieren besonders in den warmen Sommermonaten mit Wachstumsstockungen auf zu kaltes Wasser. Sofern Sie nicht auf angewärmtes Wasser aus der Regentonne zurückgreifen können, sondern kaltes Brunnen- oder Leitungswasser verwenden müssen, gießen Sie nur morgens oder abends, niemals in der heißen Mittagssonne, um große Temperaturgegensätze zu vermeiden.
Letzte Düngung: Bis Monatsmitte können Sie Wintergemüse wie Porree, Rosenkohl und Grünkohl bei Bedarf noch einmal mit einem Volldünger düngen. Eine spätere Düngung sollten Sie vermeiden. Insbesondere Stickstoff würde dann mehr schaden als nützen, da die Pflanzen bis zur Frostperiode sonst nicht ausreichend aushärten.
gvi
Foto: Flora Press/BIOSPHOTO/NouN
Erbsen und Bohnen für die Aussaat ernten: Sofern Sie samenfeste Erbsen- und Bohnensorten anbauen, können Sie von den Pflanzen ganz leicht selbst Saatgut gewinnen. Wählen Sie dafür ein paar gut entwickelte Schoten aus, die Sie an den Pflanzen hängen lassen, bis sie reif sind. Hängen Sie die Schoten danach noch einige Zeit an einem geschützten Platz auf, bis die Samen komplett trocken und zum Auslösen bereit sind. In Schraubgläser gefüllt und dunkel aufbewahrt, halten die Samen etwa drei Jahre.
Schnittlauch aussäen: Schnell hat man beim Schnittlauch doch mal vergessen, die Blüten zu entfernen, und die Pflanzen haben Samen gebildet. Diese können Sie jetzt aber gut für die eigene Aussaat verwenden, da sie frisch und so besonders keimfähig sind. Säen Sie die Samen in eine Schale mit Aussaaterde und halten Sie sie gleichmäßig feucht. Bereits innerhalb von zwei Wochen keimen sie, und nach weiteren vier Wochen können Sie die Jungpflanzen vereinzeln.
Letzte Mangoldaussaat: Spätestens zum Monatsanfang sollten Sie Ihren Mangold aussäen, damit Sie noch im Herbst ernten können. Ein guter Standort sind abgeerntete Erbsen- oder Bohnenbeete, da der Mangold so vom Stickstoff profitiert, der sich durch die Knöllchenbakterien im Boden angereichert hat.
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Gemüse für die Herbsternte: Auch jetzt noch können Sie entstandene Lücken im Beet neu bestücken, um im Herbst zu ernten. In der ersten Monatshälfte säen Sie z.B. Pflücksalat, Chinakohl und Pak Choi mit einem Reihenabstand von 30 cm direkt ins Beet. In der zweiten Monatshälfte ist es dann noch möglich, Feldsalat und Spinat zu säen. Achten Sie unbedingt darauf, die frischen Aussaaten gleichmäßig feucht zu halten.
Frühlingszwiebeln säen: Bis Mitte August sollten Sie auch Frühlingszwiebeln aussäen, damit sie bis zum Wintereinbruch noch ausreichend wachsen. Wählen Sie dafür einen sonnigen Standort und mit einem lockeren, feinkrümeligen und nährstoffreichen Boden. Den Winter überdauern die Pflanzen dann problemlos im Beet und liefern bereits zeitig im Frühjahr das erste essbare Grün. Empfehlenswerte Sorten sind z.B. ‘White Lisbon’ (weiß), ‘Rote von Florenz’ (rot) oder ‘Lilia’ (violett).
Tipps für die Paprikaernte: Wenn Sie am liebsten süße und zarte Paprika essen, dann warten Sie mit der Ernte so lange, bis die Schoten vollkommen ausgefärbt sind. Ernten Sie nach Möglichkeit morgens, denn dann sind die Früchte am knackigsten. Um die Pflanzen nicht zu beschädigen, reißen Sie die Früchte nicht mit der bloßen Hand ab, sondern benutzen Sie ein scharfes Messer oder eine Schere.
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Letzte Aussaat für Mangold
Mangold sollten Sie spätestens jetzt aussäen. Damit sich die Pflanzen gut entwickeln, müssen Sie das Beet zuvor gründlich lockern und gleichmäßig feucht halten. Besonders gut wächst Mangold auf abgeernteten Erbsen- oder Bohnenbeeten, da der Boden von den Knöllchenbakterien, die in Symbiose mit Erbsen und Bohnen leben, mit Stickstoff angereichert wurde.
Fenchel bleichen
Wenn Sie besonders weiße und zarte Fenchelknollen möchten, können Sie sie bleichen. Häufeln Sie die Knollen dafür mit lockerer Erde an, sobald sie etwa hühnereigroß sind. Sorgen Sie im weiteren Verlauf für eine gleichmäßige Wasserzufuhr, damit die Knollen zügig wachsen. Lassen Sie sie aber nicht zu groß werden, denn dann werden sie faserig und verlieren an Aroma. Der beste Erntezeitpunkt ist, sobald die Knollen etwa faustgroß sind.
Sellerie düngen
Damit Sie im Herbst kräftige Sellerieknollen ernten können, müssen Sie jetzt auf eine ausreichende Nährstoffversorgung achten. Da die Pflanzen einen hohen Kalibedarf haben, sollen Sie einen entsprechenden Dünger wählen. Jetzt, wenn die Knollen dicker und dicker werden, müssen Sie sie auch reichlich und regelmäßig mit Wasser versorgen.
Wann Sie welchen Salat aussäen:
(gvi) Zu Monatsbeginn können Sie Kopf- und Eissalate noch aussäen, danach allerdings nur noch pflanzen. Pflück- und Schnittsalate können Sie dagegen noch bis September aussäen. Empfehlenswerte ertragreiche und kräftig schmeckende Herbstsalate sind der grünblättrige Pflücksalat ‘Grand Rapids’ und der rotblättrige Petticoat-Salat ‘Lollo Rosso’.
Foto: Die Grüne Kamera
Estragon richtig konservieren:
(gvi) Estragon lässt sich nicht gut trocknen, da er dann sein Aroma verliert, daher ist es besser, ihn einzufrieren. Hacken Sie die Blätter einfach klein und füllen Sie sie anschließend mit etwas Wasser in Eiswürfelformen, so ist später eine portionsweise Entnahme möglich. Eine andere Möglichkeit ist Estragonessig. Dafür müssen Sie die Blätter in eine Flasche füllen, mit Weißweinessig bedecken und gut zwei Monate ziehen lassen.
Winterspinat aussäen:
(gvi) Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um Winterspinat auszusäen. Ziehen Sie dafür ca. 1 cm tiefe Reihen mit einem Abstand von ca. 20 cm und streuen Sie das Saatgut hinein. Ziehen Sie anschließend locker Erde darüber, drücken Sie sie mit der Harke fest und gießen Sie an.
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Klee für fruchtbaren Boden:
(gvi) Falls Sie auf den abgeernteten Gemüsebeeten keine Folgekulturen geplant haben, sollten Sie eine Gründüngung einsäen. Jetzt im Spätsommer bietet sich dafür gut der Inkarnatklee (Trifolium incarnatum) an. Wie alle Kleearten gehört er zu den Leguminosen und damit zu den Pflanzen, die mithilfe von Knöllchenbakterien Stickstoff im Boden anreichern.
Hirschhornwegerich noch aussäen:
(gvi) Diesen Monat können Sie immer noch den Hirschhornwegerich (Plantago coronopus) aussäen. In durchlässiger, fruchtbarer Erde ist die Pflanze recht schnellwüchsig und kann schon ca. sechs Wochen nach der Aussaat geerntet werden. Die mehrjährige Pflanze bleibt übrigens auch im Winter grün und lässt sich auch bei Schnee und Frost ernten, sofern Sie sie mit Vlies abdecken.
Wann Auberginen reif sind:
(gvi) Ob Auberginen reif sind, erkennen Sie daran, dass die Haut auf Druck leicht nachgibt. Die Kerne und das Fruchtfleisch sollten weiß und nicht mehr grünlich sein. Ist das Fleisch noch grün, enthalten die Früchte noch zu viel von dem leicht giftigen Solanin. Bereits überreife Früchte erkennen Sie an einer matten Schale, braunen Kernen und dem wattigen Fruchtfleisch.
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(gvi) Gurken ernten: Je früher Sie Einlegegurken ernten, desto schneller bilden sich wieder neue Blüten und Früchte. Bereits zwei Wochen nach der Blüte können Sie die ersten Früchte ernten, die sogenannten „Cornichons“, ansonsten ernten Sie nach gewünschter Größe. Bei Salatgurken erkennen Sie die Genussreife daran, dass sich die Schale glatt anfühlt und gleichmäßig grün ist. Pflücken Sie die Gurken auf jeden Fall bevor sie gelb werden.
(gvi) Erbsen und Bohnen entfernen: Erbsen- und Bohnenpflanzen müssen Sie nach der Ernte nicht komplett herausreißen, besser, Sie schneiden sie nur bodennah ab. Denn so bleibt der mithilfe der Knöllchenbakterien gebundene Stickstoff im Boden und wird während der Zersetzung an diesen abgegeben. Sind die Pflanzen allerdings von Krankheiten oder Schädlingen befallen, sollten Sie sie vollständig entfernen. Besonders Nachkulturen wie Wintersalate oder Rosenkohl profitieren von dem Stickstoff.
(gvi) Petersilie aussäen: Eine Aussaat von Petersilie ist jetzt günstiger als im Frühjahr. Denn der Boden ist gut erwärmt, und die Keimdauer reduziert sich von fünf auf zwei bis drei Wochen. Benutzen Sie nur frische Samen, denn bereits nach zwei Jahren verlieren sie ihre Keimfähigkeit.
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Neue Kraft durch Gründünger
(bs) Ausgelaugte Gemüsebeete brauchen eine Erholungskur, die humusbildende Kleinlebewesen im Boden fördert und die Fruchtbarkeit verbessert. Gründüngungspflanzen machen den Boden wieder fit und neutralisieren ungünstige Fruchtfolgen. Nützlich und dekorativ ist Phacelia, auch Bienenfreund genannt. Sie wächst schnell und schattiert den Boden mit ihrem zierlichen, fächerförmigen Laub, und ihre blauen, nektarreichen Blüten sind ein Magnet für Hummeln, Falter und Bienen.
Die Pflanzen frieren im Winter sicher ab und hinterlassen nach dem Einarbeiten einen tief gelockerten, fein-mürben Boden. Ausgesät werden die frostempfindlichen Gründüngungspflanzen bis Anfang September. Man bringt die feinen Samen breitwürfig aus, harkt sie leicht ein und hält den Boden feucht. Nach der Hauptblüte oder nach dem Frost wird die wertvolle Pflanzenmasse abgeschnitten und flach in den Boden eingearbeitet. Der blaue Bienenfreund (Phacelia) ist nicht zuletzt deshalb eine gute Wahl, weil die Pflanze aus Amerika mit keiner der hier üblichen Nutzpflanzen verwandt ist und damit die Fruchtfolge nicht unterbricht.
Ölrettich, Senf und Buchweizen sind Alternativen zu Phacelia. Ölrettich ist zudem günstig für schwere Böden, denn seine Wurzeln dringen tief in den Boden ein. Schmetterlingsblütler (Leguminosen) wie Lupinen, Perserklee, Luzerne oder der rote Inkarnatklee können zudem Stickstoff aus der Luft sammeln, mit Hilfe von Bakterien in Wurzelknöllchen einlagern und damit für neue Fruchtbarkeit sorgen.
Auch hier gilt: Gesät wird breitwürfig oder in Reihen von 15 cm Abstand. Den Samen flach einharken und feucht halten, das ist schon alles. Vor dem Winter oder bei frostbeständigen Arten im März/April gräbt man die Blattmasse ein. Kleintiere und Bodenbakterien machen bald Humus daraus.
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Wettduften im Kräuterbeet
(bs) Kräuterdüfte heben die Laune! Besonders angenehm und süß riechen Baldrian und Lavendel, kräftig würzig Mexikanische Minze, Türkischer Drachenkopf, Engelwurz, Dill, Fenchel, Kamille, Bärlauch, Knoblauch, Schnittknoblauch, Zitronenmelisse, Ringelblume, Rosmarin und Schafgarbe. Die nektarreichen Blüten von Melisse, Drachenkopf, Pfefferminze oder Sonnenhut locken Schmetterlinge, Bienen, Hummeln und andere nützliche Insekten an.
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Tomatenernte sicherstellen
(bs) Zum Schutz vor der Braun- und Krautfäule (Phytophthora infestans) stehen Tomaten unter Folie oder Tomatenhauben. Auch das Entfernen der unteren Blätter unterbricht den Übertragungsweg. Kappen Sie zudem den Haupttrieb, geht alle Kraft in die bereits angesetzten vier bis fünf Trauben. Weitere Früchte würden im Freien ohnehin nicht mehr reif.
Wasserhaushalt beachten
(bs) Im Gewächshaus, aber auch im Freiland, reagieren Gurkengewächse (das sind z.B. neben den Gurken auch Zucker- und Wassermelonen, Kürbisse und Zucchini) sehr empfindlich auf zu viel Nässe im Wurzelbereich und auf zu kaltes Wasser. Sofern Sie nicht auf die Regentonne mit angewärmtem Wasser zurückgreifen können, sondern mit kaltem Leitungswasser zufrieden sein müssen, sollten Sie nur morgens oder abends, aber niemals in der heißen Mittagssonne wässern, um große Temperaturgegensätze auszuschalten.
Gurken "halbstark" ernten
(bs) Je öfter Sie Gurken abpflücken, desto schneller wachsen neue Früchte nach. Lassen Sie Salatgurken daher nicht voll auswachsen und pflücken Sie Einlegegurken möglichst früh in kleinen Sortierungen (z.B. 6–9 cm). Haben Sie jungfernfrüchtige (parthenocarpe) Sorten gesät, bilden sich Früchte ohne Bestäubung in enormer Menge und von guter Qualität, sofern die Triebe und der Wurzelbereich beim vorsichtigen Pflücken geschont bleiben.
Nackten Boden vermeiden und gründlich wässern
(bs) Der Höhepunkt des Jahres bietet im Nutzgarten vielfältige Erntemöglichkeiten: Erbsen, Bohnen, erste Tomaten, Kohlrabi, leckeren Frühkohl, Lauch und Kräuter. Vergessen Sie nicht, entstehende Lücken sofort wieder zu schließen, indem Sie nachsäen oder -pflanzen.
(msh) Effizient wässern heißt, im Lauf von ein bis zwei Stunden 10 bis 20 l/m² auszubringen, und dann wieder mehrere Tage lang nicht zu gießen. Dünne Mulchschichten oder Mulchfolien verringern die Bodenverkrustung und unnötige Wasserverdunstung.
Foto: Stein
Herbsternte vorbereiten
(bs) Wer jetzt Feldsalat, Spinat, Salate und Chinakohl sät, der kann im Herbst noch ernten. Auch frische Radieschen sind immer willkommen. Für Setzlinge von Kopf- und Eissalaten, Endivien und Chinakohl rückt der letzte Pflanztermin in diesem Monat heran.
(bs) Bis ca. 10. August können Sie Salate, Radieschen, Rettiche, Spinat, Chinakohl und Pak Choi (Chinesischen Senfkohl) säen und pflanzen. Vorgezogene Setzlinge von Kohlrabi, Blumenkohl und Eissalat bringen noch Ertrag, wenn sie am Monatsanfang gepflanzt werden.
(bs) Ab Ende des Monats beginnt die Aussaatzeit für Feldsalat, der im Spätherbst und Winter geerntet wird. Verwenden Sie nur mehltauresistente Sorten, wie z.B. ‘Favor’, ‘Elan’ oder ‘Gala’, alles andere lohnt die Mühe nicht.
Schnellwachsende Sorten jetzt im Vorteil
(bs) Zunächst kaum merkbar, dann immer schneller steht den Gemüsepflanzen weniger Licht zur Verfügung, und die Entwicklung dauert länger. Für Aussaaten und Pflanzungen heißt dies: Es kommt auf jeden Tag an. Wählen Sie nur noch schnell wachsende Sorten und stellen Sie das Düngen ein, denn die Pflanzen können nur noch wenig davon umsetzen.
Für die Ernte im Herbst und zur Überwinterung stehen noch schnellwüchsige Gemüse auf dem Saat- und Pflanzzettel, ebenfalls solche, die erst im Kurztag Blätter und Köpfe bilden. Radieschen, Winterrettiche, Spinat und Petersilie sind hierfür die Standardgemüse, Überwinterungszwiebeln, Teltower oder Mairübchen, Löffelkraut und Salatrauke gehören eher zu den Spezialitäten. Vorgezogene Pflanzen von Fenchel, Kohlrabi, Endivien und Salaten können bis zum Frost noch viel Ertrag bringen.
Letztes Aufbäumen im Gemüsebeet
(bs) Im langen Sommertag schossen Kohlgewächse oder Salate leicht, was ihre Verwendung begrenzt. Sät man sie erst nach der Sonnenwende (21. Juni), bringen diese Gemüse im Herbst die besseren Qualitäten. Die Aussaaten von Herbstgemüse wie Spinat, Feldsalat, Radieschen, Rettich, Winterzwiebeln, Pflück- und Schnittsalat, Asia-Salaten und Chinakohl sollten Sie gut feucht halten. Für Setzlinge von Kopf- und Eissalat, Endivien und Chinakohl rückt der letzte Pflanztermin in diesem Monat heran.
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Zwiebellauch rund ums Jahr
(bs) Eine besonders frühe Ernte im nächsten Frühsommer und würziges Zwiebellaub schon ab Herbst, das sind die Vorteile der Spätsaat von frostbeständigen Sorten der milden Lauchzwiebeln, von würzigen Haushaltszwiebeln (‘White Lisbon’, ‘Senshyu Yellow Globe’) und von den schnittlauchähnlichen Winterheckzwiebeln (Welsh onions). Diese widerstehen sogar starken Frösten und stehen rund ums Jahr mit würzigem Zwiebellaub zur Verfügung.
Winterheckzwiebeln kennt man in Bauerngärten schon lange. Als absolut winterharte Pflanzen sind sie besonders pflegeleicht und bieten sich ganzjährig zum Abernten an. Im Sommer erscheinen dann hellgrüne, ballförmige Blütenstände, die dekorativ aussehen.
Sommerzeit ist Erntezeit...
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(bs) ... doch gleichzeitig laufen die Vorbereitungen für die Herbstsaison auf Hochtouren. Vorgezogene Pflanzen von Fenchel, Kohlrabi, Endivien und Salaten wandern auf die abgeräumten Beete und bringen schon bald reichlich Ertrag.
Bis Anfang des Monats ist es noch möglich zu düngen und die Nährstoffe gleich flach in den Boden einzuarbeiten. Später richtet Stickstoff bei Wintergemüse eher Schaden an, denn zu viel davon lässt das Gewebe von Porree, Rosenkohl und Grünkohl zu weich werden und die Pflanzen härten bis zur Frostperiode nicht genügend ab. Achten Sie jetzt besonders auf Schädlinge: Es ist Raupensaison, und auch die Gemüsefliegen sind noch unterwegs. Abdecken mit Insektenschutznetzen beugt vor!
Zweite Ernte für Wirsing
(bs) Unter den Kohlgemüsen gilt Wirsing als sehr schmackhaft, besonders wenn die Köpfe im Sommer noch jung und zart in der Küche verarbeitet werden. Belassen Sie beim Ernten den Strunk im Boden und kürzen Sie ihn auf 20–25 cm ein. Schon kurz darauf bilden sich in den ehemaligen Blattachseln neue Sprossen und daraus Miniköpfchen von 10–15 cm Durchmesser. Sie zeichnen sich aus durch einen besonders delikaten Geschmack aus und sind ein ganz besonderer Genuss.
Wenig schossempfindliche Spinatsorten wie die Mehltauresistente ‘Sharan’ kann man wieder Anfang August aussäen, mittelfrühe wie ‘Rico’ um den 20. August, schnellwüchsige wie ‘Dolphin’ und die alte Standardsorte ‘Monnopa’ gegen Ende des Monats und bis Anfang September.
Gesäte Pflanzen wachsen stabiler
(msh) Gesäte Gemüsepflanzen bilden tiefreichende Pfahlwurzeln und sind trockenresistenter als gepflanzte. Eine niedrige Hecke als Windschutz am Rand der Gemüsefläche kann Verdunstungsverluste verringern.
Gegen Sonnenbrand hilft Blattmasse
(msh) Vereinzelt werden nach Tagen mit besonders starker Einstrahlung Schäden durch Sonnenbrand beobachtet. Tomaten, Paprika, auch Himbeeren oder Blattflächen verschiedener Pflanzen weisen dann weiß verfärbte Flecken auf. Vorbeugend sollte daher zukünftig z.B. bei Tomaten auf der Südseite weniger entblättert werden.
Neusaat mit Netzen schützen
(msh) Radieschen können noch gesät werden, sollten aber wie Kohlgewächse mit Netzen abgedeckt werden, um wärmeliebende Schädlinge wie Raupen, Erdflöhe und Weiße Fliegen abzuhalten.
Noch ist Zeit für Herbstsalate
(msh) In der ersten Augustwoche ist noch Zeit, Herbstsalate wie Endivien, Zuckerhut und Chinakohl zu pflanzen, die uns einen Salatgenuss von Oktober bis nach Weihnachten ermöglichen. Sommerliche Aussaaten von Rettich, Radies oder Mairüben für die Herbsternte sollten Sie mit einem Kulturschutznetz abdecken. Ansonsten drohen Fraßschäden durch den Kohlerdfloh. Tomaten werden laufend weiter ausgegeizt, und Gurken müssen Sie häufig durchpflücken, damit sie stets neue, junge Früchte ansetzen.
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Spinat und Feldsalat säen
(gvi) Ab etwa Mitte des Monats können Sie Spinat und Feldsalat direkt ins Beet säen. Die erste Spinaternte ist dann schon Ende September möglich. Feldsalat können Sie übrigens auch gut breitwürfig aussäen. Seien Sie dabei aber sparsam, damit Sie später nicht zu stark vereinzeln müssen.
Geplatzte Kohlrabi
(gvi) Haben Sie sich auch schon einmal über geplatzte und aufgerissene Kohlrabi geärgert? Das liegt daran, dass die Pflanzen für ihr Wachstum viel Wasser benötigen. Waren die Pflanzen unterversorgt und es beginnt dann plötzlich stark zu regnen, nehmen die Pflanzenzellen so viel Wasser auf, dass es zu Spannungsrissen kommt. Verarbeiten können Sie sie aber trotzdem noch.
Düngen und kappen
(gvi) Paprika und Tomaten sollten ab Mitte des Monats nicht mehr gedüngt werden. Kappen Sie bei Tomaten außerdem den Haupttrieb, damit alle Kraft in das Ausreifen der Früchte geht.
Beginn der Zwiebelernte
(gvi) Damit Zwiebeln möglichst lange halten, ist es am besten, sie erst zu ernten, wenn die Blätter abgeknickt und vollständig vergilbt sind. Noch immer sind auch die Sommergenerationen der Zwiebelfliegen und Lauchmotten unterwegs, schützen Sie also weiterhin Ihre Gemüsepflanzen vor einem Schädlingsbefall. Dafür eignen sich spezielle Insektenschutznetze, die Sie im Fachhandel bekommen.
Noch Herbstsalate und andere Kulturen pflanzen
In der ersten Monatshälfte können Sie noch Herbstsalate wie Radicchio, Endivie oder Zuckerhut sowie Chinakohl pflanzen. Außerdem können Sie Herbst Rettichsorten wie ‘Runder schwarzer Winter’ oder ‘Hilds blauer Herbst und Winter’ aussäen, ebenso wie Spinat, Feldsalat und die ganze Palette bunter Pflück- und Kopfsalate.
Zu meinen Lieblingssalaten gehört inzwischen der rot gefleckte Radicchio ‘Variegata di Castelfranco’. Manche der Köpfe bleiben bis zum Spätherbst nur locker gefüllt, die ernte ich als erste. Andere werden richtig dicht und fest – mit kompakt ineinander gefalteten Blättern. Solche Köpfe lasse ich so lange wie möglich draußen. Wenn strenger Frost droht, ernte ich auch sie. Im kühlen Keller oder im Kühlschrank lassen sie sich problemlos noch einige Wochen lagern.
Scheu-Helgert
Im Vorjahr hatte ich auch roten Chicorée im Garten, der es unter Vlies bis zur Ernte im Januar im Beet aushielt. Zwei dieser Pflanzen haben dann den Wintereinbruch überlebt. Weil ich das Herz wohl etwas hoch geschnitten hatte, bildete sich um den Kopf der im Boden verbliebenen Wurzel ein ganzer Kranz neuer Austriebe, von denen ich aber nur jeweils einen stehen ließ. Jetzt erfreue ich mich an den himmelblauen Blüten. Alle Zichoriensalate zeigen mit dieser Blüte im zweiten Jahr ihre sehr enge Verwandtschaft mit der heimischen Wegwarte (Cichorium intybus).
Kleine Johannisbeertomate
Die Tomaten mit den kleinsten Früchten, Johannisbeertomaten wie die ‘Rote Murmel’, können einen mäßigen Befall durch die Kraut- und Braunfäule durch ihr überaus starkes Wachstum ausgleichen. Daher benötigen Sie zur Bildung immer neuer Triebe genauso viel Wasser und Nährstoffe wie ihre großen Verwandten. Auch bei Johannisbeertomaten ist eine Aufleitung vorteilhaft.
Wenn Sie eine Reihe von Johannisbeertomaten im Gartenbeet haben, können Sie dazu ein doppeltes, schräg gestelltes Spalier (auch V-Spalier genannt, siehe Bild) bauen. Es sichert auch an der Pflanzenbasis eine gute Durchlüftung. Zugleich kommen Sie besser an die Früchte heran und können Sie leichter ernten. Für Einzelpflanzen können Sie drei Pflöcke rund um die Pflanze einschlagen – am besten schräg von außen. Dazwischen spannen Sie Schnüre, sodass das Ganze dann aussieht wie eine kleine Wäschespinne.