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Obstgarten April

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SaeulenapfelFoto: Neder

Bei Säulenäpfeln auf die Unterlage achten
Säulenäpfel werden wie normale Apfelbäume ebenfalls veredelt, das sollten Sie beim Kauf beachten: auf stark wachsenden Sämlingsunterlagen, auf mittelstarken Unterlagen wie M25, MM106 oder MM111 und auch auf schwach wachsenden Unterlagen wie M9, z.B. für die Kultur im Kübel. Im Kleingarten haben sich für Säulenäpfel mittelstark wachsende Unterlagen bewährt. Auf Sämlingsunterlagen veredelt sind die Bäume zwar auch ohne Pfahl standfest, können dafür aber sehr hoch werden. Bei Kübelkultur sollten Sie etwa alle drei Jahre umtopfen.

Thomas Neder


Obstbäume veredelnFoto: Pavlo Burdyak/Adobe Stock

Obstbäume veredeln – Pfropfen hinter die Rinde

Das Pfropfen hinter die Rinde eignet sich gut, um nicht befriedigende Sorten zu ersetzen, ohne den Baum zu fällen. Zunächst geht es darum, Schnittstellen am Baum zu schaffen, die zum Einsetzen der Reiser geeignet sind. Grundvoraussetzung hierfür ist, dass sich die Rinde gut lösen lässt. Öffnen Sie zunächst die Rinde auf der Oberseite des Astes durch einen Längsschnitt und klappen Sie sie anschließend nach einer Seite auf. Die Länge des geöffneten Rindenflügels richtet sich dabei nach der Länge des Schnittes am Edelreis. Der Grundschnitt am Edelreis ist identisch mit der Grund­tech­nik beim Kopulieren. Sitzt das Reis nach dem Einschieben fest hinter der Rinde, wird es verbunden. Sehr praktisch und einfach zu handhaben ist Veredelungsband aus sehr dünner, vulkanisierter Folie. Es geht aber auch einfaches Kreppband.

Thomas Neder


Obstgehölze pflanzenFoto: VRD/Adobe Stock Möchten Sie jetzt noch Obstgehölze pflanzen, greifen Sie besser auf Containerware zurück. Bevorzugt Containerware pflanzen: Wenn Sie es nicht täglich in den Garten schaffen, pflanzen Sie ab jetzt besser keine wurzelnackten Gehölze mehr, sondern Containerware. Bei diesen Pflanzen sind deutlich mehr Feinwurzeln vorhanden, sodass auch bei besonders trockener und warmer Frühjahrswitterung eine ausreichende Wasser- und Nährstoffaufnahme gewährleistet ist.

Lockerer Boden für Himbeeren: Jetzt können Sie noch gut neue Himbeeren pflanzen. Allerdings benötigen die Pflanzen für ein gesundes Wachstum einen möglichst lockeren, gut durchlüfteten Boden mit hohem Humusgehalt. Auf Verdichtungen und Staunässe reagieren sie mit schlechtem Wuchs und Ruten­krankheiten. Lockern Sie schwere Böden deshalb gründlich und arbeiten Sie reichlich Kompost ein.

Schnittstopp bei Obst: Führen Sie spätestens mit Monatsbeginn keine Schnittmaßnahmen mehr an Ihren Obstgehölzen durch. Lediglich nach starken Spätfrösten wird der Einsatz der Schere noch mal notwendig, wenn es zu deutlich sichtbaren Schäden gekommen ist. Entfernen Sie alle geschädigten Pflanzenteile, sobald die Spätfrostgefahr vorüber ist.

gvi


Tontöpf auf ObstbaumFoto: MiKa/Adobe Stock Hängen Sie mit Stroh gefüllte Tontöpfe in Ihre Obstbäume, um die na­türlichen Gegenspieler der Blattläuse zu fördern.

Pflanzzeit für Tafeltrauben: Der April ist der klassische Pflanzmonat für Tafeltrauben. Da sie viele Meter tief wurzeln, eignen sie sich auch für kleine Pflanzstellen. Allerdings müssen Sie hier die Anfangsentwicklung unterstützen, denn die Jungpflanzen benötigen eine lockere und nährstoffreiche Erde. Heben Sie daher an kargen Stellen ein ca. 30 x 30 cm großes Pflanzloch ca. 50 cm tief aus und füllen Sie es anschließend mit einem nährstoffreichen Substrat wieder auf.

Nützlinge fördern: Ein Blattlausbefall im Frühjahr führt an Obstbäumen häufig zum Einrollen der Blätter. Die Vermehrung der Blattläuse können Sie jedoch rechtzeitig reduzieren, indem Sie möglichst früh Nützlinge in den Garten locken. Über Kopf aufgehängte und mit Stroh gefüllte Tontöpfe bieten den Nützlingen wichtige Unterschlupfmöglichkeiten im Baum.

Erdbeerdüngung besser später: Die meisten Pflanzen werden im Frühjahr gedüngt, bei Erdbeeren warten Sie allerdings besser bis nach der Ernte. Bei einer kräftigen Stickstoffdüngung bilden sie mehr Laubmasse als Blüten und neigen zu Wurzelfäule. Außerdem schmecken die Früchte fade und sind anfälliger für Grauschimmel. Nur auf leichten Sandböden oder bei schwach entwickelten Pflanzen kann jetzt eine Düngung von max. 20 g/m² Hornspäne sinnvoll sein.

gvi


Erdbeerblüten​Foto: Flora Press/Daniela Kunze

Erdbeerblüten vor Frost schützen: Wenn die Blütenmitten Ihrer Erdbeeren nicht mehr gelb, sondern braun sind, wurden sie durch Spätfrost geschädigt und entwickeln keine Früchte mehr. Droht zur Blütezeit Bodenfrost, sollten Sie unbedingt ein Vlies über die Pflanzen legen. Nehmen Sie das Vlies aber sofort wieder ab, sobald die Temperaturen in den Plusbereich klettern, damit etwa Bienen und Hummeln die Blüten bestäuben können.

Kompostdüngung für Obstgehölze: Im Frühling sind die meisten Obstgehölze dankbar für eine Nährstoffgabe, etwa durch Kompost. Denn Kompost enthält Kalium und Kalzium – also jene Nährstoffe, die besonders für die Fruchtentwicklung benötigt werden. Verteilen Sie daher zu Monatsbeginn auf den Baumscheiben 3–4 l/m2 reifen Kompost.

Vermehrung durch Ableger: Viele Obstgehölze können Sie jetzt ganz leicht durch Absenker oder Anhäufeln selbst vermehren. Senken Sie bei Brombeeren die Triebe bis zur Erde ab, befestigen Sie sie mit einem Stück Draht und decken Sie etwas Erde darüber. Bei Stachel- und Johannisbeeren genügt es, wenn Sie die einjährigen Triebe ca. 10 cm hoch mit Erde anhäufeln. Bis zum Herbst haben sich die Triebe jeweils gut be­wurzelt und können von der Mutterpflanze abgetrennt werden.

gvi


MausohrstadiumFotos: scharfsinn86/Adobe Stock; Die Grüne Kamera (Knospe r.) Das Mausohrstadium signalisiert bei jungen Obstbäumen den Zeitpunkt für einen Schnittstopp.

Mausohrstadium gleich Schnittstopp: Wenn das sogenannte Mausohrstadium (die ersten Blattspitzen schauen aus der Knospe) erreicht ist, sollten Sie junge Obstbäume nicht mehr schneiden. Denn die Bäume zehren jetzt von den eingelagerten Reservestoffen. Würden Sie nun Triebe und erste Blätter wegschneiden, könnte das Wachstum ins Stocken geraten.

Tafeltrauben pflanzen: Je nach Witterung können Sie ab Mitte des Monats Tafeltrauben an einem sonnigen, warmen und windgeschützten Platz pflanzen. Setzen Sie die Pflanzen dabei so tief, dass die Veredelungsstelle etwa 4–5 cm über dem Boden liegt. Wenn Sie die Reben als Spalier ziehen möchten, sollte der Abstand vom Gerüst zur Wand mindestens 10 cm betragen. So ist eine gute Belüftung und rasches Abtrocknen der Blätter gewährleistet.

Neupflanzungen kontrollieren: Wenn Sie im März neue Obstbäume gepflanzt haben, sollten Sie jetzt noch einmal kontrollieren, ob möglicherweise die Erde im Pflanzloch abgesunken ist. Ist das der Fall und der Baum ebenfalls abgesackt, sodass die Veredelungsstelle jetzt unter Erdniveau liegt, sollten Sie ihn besser noch einmal herausnehmen und höher einpflanzen. Das ist deshalb notwendig, weil die Edelsorte bei dauerhaftem Erdkontakt sonst eigene Wurzeln bildet und innerhalb weniger Jahre die Veredelungsunterlage abstoßen würde.


EssmandelnFoto: Pixeltheater/Adobe Stock Wenn Sie neben der Mandelblüte auch die Früchte genießen möchten, sollten Sie die richtige Sorte wählen.


(gvi) Sortenwahl bei Essmandeln: Mandelbäume besitzen zur Blütezeit einen hohen Zierwert. Wenn Sie im Herbst auch in den Genuss der Früchte kommen möchten, sollten Sie die richtige Sorte wählen. Innerhalb der Gruppe der Essmandeln (Prunus dulcis) werden die Süßmandeln (z.B. ‘Fer­rag­nes’, ‘Kleine voll ker­nige Süßmandel’) und Krachmandeln, deren Schale Sie mit der Hand zer­drü­cken können (z.B. ‘Dürkheimer Krachmandel’, ‘Papierski’) von giftigen Bittermandeln (P. d. var. amara) unterschie­den. Da viele Sorten selbststeril sind, ist ein Befruchter nötig.

(gvi) Tafeltrauben pflanzen: Der April ist ein guter Pflanzmonat für Tafeltrauben. Da die Pflanzen mit zunehmendem Alter viele Meter tief wurzeln, eignen sie sich auch für kleinflächige Standorte, z.B. an der Laubenwand. Allerdings müssen Sie der Pflanze dann ein wenig Starthilfe geben. Heben Sie zunächst ein 30 x 30 cm großes Pflanzloch ca. 50 cm tief aus und füllen Sie nahrhaf­ten Boden, wie z.B. Kompost, ein.

(gvi) Frostrisse verarzten: Achten Sie jetzt besonders bei jungen Obstbäumen auf mögliche Frostschäden. Ist die Rinde gerissen, sollten Sie die Wunde umgehend behandeln. Schneiden Sie zunächst die Wundränder mit einem scharfen Messer glatt. Hochgeklappte, aber noch intakte Rinde können Sie einfach festtackern. Verbliebene offene Stellen verstreichen Sie anschließend mit einem Wundverschlussmittel.


Florfliegen - Nützlinge gegen BlattläuseFoto: Blickwinkel/J. Meul-Van Cauteren Nützlinge, wie Florfliegen, sollten Sie recht­zei­tig fördern, um den Befall durch Blattläuse klein zu halten. Nützlinge in die Obstbäume locken:
(gvi) Pflaumen und Zwetschen werden im Frühjahr häufig von Blattläusen befallen. Die Schäden, wie eingerollte und ver­krüp­pel­te Blätter, werden aber meist erst im Mai/Juni sichtbar. Damit es gar nicht so weit kommt, sollten Sie recht­zei­tig Nützlinge, wie Florfliegen, deren Larven Blattläuse vertilgen, im Garten fördern. Eine Möglichkeit wäre z.B. ein spezieller Florfliegenkasten, in dem die Tiere Unterschlupf finden.

Obststräucher durch Absenker vermehren:
(gvi) Obststräucher können Sie leicht durch Anhäufeln oder Absenker selbst vermeh­ren. Bei Brombeeren müssen Sie die Triebe bis zur Erde absenken, mit einem Draht fixieren und mit Erde abdecken. Bei Stachel- und Johannis­beer­büschen werden die Triebe angehäufelt. Bis zum Herbst haben sich die Triebe bewurzelt, sodass Sie sie abtrennen können. Zur Vermehrung sollten Sie aber nur gesunde und ertragreiche Pflan­zen verwenden.

Auf Feuerbrand kontrollieren:
(gvi) Kontrollieren Sie Ihr Kernobst ab der Blüte regelmäßig auf Feuerbrand. Entdecken Sie befallene Triebe, sollten Sie diese unverzüglich und großzügig heraus­schneiden. Das Schnittgut sollten Sie nach Möglichkeit im Hausmüll entsorgen. Vergessen Sie auch nicht, Ihr Schnittwerkzeug anschließend gründlich zu reinigen und zu desinfi­zieren. Denken Sie bitte ebenso daran, dass für Feuerbrand eine Meldepflicht an die zuständigen Pflanzenschutzämter besteht.


Fruchtige Taybeere: Die nach dem schottischen Fluss „Tay“ benannte Beere ist eine Kreuzung aus Brom- und Himbeere. Während ältere Sorten meist noch Dornen besitzen, gibt es mit ‘Buckingham Tayberry’ oder ‘Easy Tay’ auch dornenlose Sorten. Tipp: Warten Sie mit der Ernte unbedingt, bis die Beeren ein tiefes Rot annehmen, erst dann sind sie wirklich reif.


TaybeerenFoto: M. Schuppich/Fotolia.com Taybeeren sollten Sie erst ernten, wenn sie ein tiefes Rot annehmen.


Erdbeerdüngung besser später: Erdbeeren sollten Sie in der Regel erst nach der Ernte düngen, denn eine kräftige Frühjahrsdüngung würde sich negativ auf die Pflanzen auswirken. Bei zu viel Stickstoff bilden die Pflanzen mehr Laubmasse als Blüten und neigen zu Wurzelfäule. Außerdem schmecken überversorgte Früchte fade und sind anfälliger für Grauschimmel. Nur auf leichten Sandböden oder bei schwach entwickelten Pflanzen kann jetzt eine Düngung von max. 20 g/m² Hornspäne sinnvoll sein.

Vorsicht bei Spätfrösten: Birnen, Kirschen, Pflaumen, Pfirsiche und Erdbeeren sind spät­frost­ge­fähr­det. Gerade in windigen Lagen oder in Senken ist die Gefahr besonders hoch. Bei einer Neu­pflan­zung sollten Sie auf einen geschützten Standort achten. Bereits gepflanzte Bäume können Sie mit Vlies schützen.


Obstgarten - KnospeFoto: hjschneider/Fotolia.com Einige Knospen sollten Sie im Ballonstadium entfernen, um so die ­zweijährige Schwankung des Fruchtertrags abzumildern.

Pflanzzeit für wurzelnackte Gehölze ist vorbei

(gvi) In diesem Monat sollten Sie besser keine wurzelnackten Gehölze mehr pflanzen, sondern statt­des­sen lieber auf Contai­nerware zurückgreifen. Bei ihr sind die Feinwurzeln besser ausgebildet, sodass eine ausreichende Wasser- und Nährstoffaufnahme gewährleistet ist. Denn gerade in trockenen Jahren ist der Pflanzschock für wurzelnackte Pflanzen häufig so groß, dass sie den Sommer über kaum wachsen und am Ende des Jahres einen deutlich späteren Triebabschluss bilden.


Blühende Zweige nach Regen trocken schütteln

(gvi) Sollte es in diesem Monat häufig regnen, machen Sie sich ruhig öfter die Mühe, die Zweige nach den Regenschauern vorsichtig abzuschütteln. Denn so trocknen die Blüten schneller ab und können in den trockenen Phasen besser befruchtet werden, zudem reduzieren Sie so das Risiko von Pilzinfektionen.


Ausdünnen gegen die Alternanz

(gvi) Haben Sie in Ihrem Garten Apfelsorten, die zu starker Alternanz (Schwankung des Fruchtertrages im zweijährlichen Rhythmus) neigen, können Sie bei einem übermäßigen Blütenansatz bereits im Ballonstadium einige Blütenknospen entfernen und so den Effekt abmildern. Zwar wird es während des Junifalls auch noch zu einer natürlichen Ausdünnung kommen, jedoch ist es von Vorteil, wenn der Fruchtansatz bereits so früh wie möglich reduziert wird.


Pollen von HaselstrauchFoto: Buchter-Weisbrodt Für die Bestäubung brauchen die Blüten der Haselnuss den Pollen weiterer Haselsträucher.


Empfehlenswerte Haselnüsse

(bs) Im zeitigen Frühling verbreiten die Haselkätzchen ihren Blütenstaub. Weil Haselnüsse selbstunfruchtbar (selbststeril) sind, sind die weiblichen Blüten auf andere Haselsträucher als Pollenspender angewiesen. Für den Garten empfiehlt sich die Lambertnuss (Corylus maxima), z.B. die ‘Zellernuss’. ‘Webbs Preisnuss’ ist eine Züchtung aus England mit weniger starkem Wuchs und länglichen, schmackhaften Nüssen mit mandelartigem Aroma, die ab Mitte September reif sind.

Haselsträucher werden als zwei- bis dreijährige Büsche angeboten. Sie sind Flachwurzler und benötigen ein etwa 40 mal 40 cm großes Pflanzloch an sonniger Stelle in gelockerter Erde und reichliche Wassergaben zum Anwachsen.


Baumscheiben begrünen

(bs) Alle Strauchbeeren sind Flachwurzler und gedeihen besser, wenn der Boden rundum mit Kompost, Mist oder anderen orga­nischen Stoffen wie Rasenschnitt bedeckt ist. Das ist auch als Baumschei­ben­begrünung unter Obstbäumen sinnvoll. Die Blüten von Kerbel z.B. locken Bienen und andere Nützlinge an, die Schädlinge im Zaum halten und für die Bestäubung wichtig sind.

(bs) Auch Stammobst in Töpfen und Kübeln bekommt es gut, wenn durch Unterpflanzung Insekten zum ­Bestäuben herbeigelockt werden. Hierfür eignen sich besonders gut Stiefmütterchen, Horn­veil­chen, Vergissmeinnicht oder Goldlack.

(bs) Damit zur Bestäubung genügend Insekten vor Ort sind, empfiehlt es sich, die Bäumchen mit Stiefmütterchen (Viola) in leuch­tenden Farben, mit Gänseblümchen (Bellis) oder Goldlack (Erysimum) zu un­ter­pflan­zen. Sie locken hilfreiche Bienen und Hummeln an. Generell sollten Sie Baum­schei­ben mulchen oder mit rankender Kapuzinerkresse (Tropaeo­leum) be­grünen, die vor Blutläusen schützt.


Steinobst jetzt in Ruhe lassen

(bs) Im April sollte der Schnitt bei den Obstbäumen beendet sein. Nicht selten ist nach einem kräftigen Winter mit einem zeitigen Frühjahr zu rechnen, sodass die Stein- und Beerenobstarten schon Anfang April blühen können. Nur bei Pfirsichen und Apri­kosen kann der Einsatz der Schere noch nötig werden. Aufgrund ihrer sehr frühen Blüte können diese „Südländer“ noch stark von Frühjahrsfrösten geschädigt werden. Dies kann sowohl die Blüten und somit den Ertrag zu­nich­te machen als auch den Blatt­austrieb schädigen.


Wärmeliebende Leckereien

(bs) Pfirsiche und Nektarinen gehören zu den Besonderheiten im Obstgar­ten. Sie lieben sonnige, geschützte Plätze. Spätfröste können den hüb­schen rosa Blüten im Mai noch ge­fährlich werden. Mit einer Abdeckung aus Vlies wird die Gefahr gebannt.


Pfirsiche - KorrekturschnittFoto: Stein Pfirsiche sollten erst nach den letzten Spätfrösten den endgültigen Korrekturschnitt bekommen.

Korrekturschnitt nach den letzten Frösten

(bs) Ist die Frostgefahr gebannt, lässt sich erst erkennen, welche Trie­be die sogenannten „wahren Fruchtansätze“ besitzen. An solchen Trieben werden die Blütenknospen von zwei Blattknospen umrahmt. Lassen Sie diese Triebe stehen, sofern sie eine günstige Position haben. Bei Bedarf werden sie auf 40 bis 60 cm gekürzt.

Meistens werden Pfirsiche und Aprikosen als Halb­stämm­chen gezogen, sie gedeihen aber auch als Spalierobst gut. Nützlich hierfür ist eine warme Hauswand oder ein geflochtenes Holzspalier als Schutz vor kalten Winden.

 
Obstbäume mit Kompost düngen

(bs) Zur Düngung und Bodenverbesserung bei Obstbäumen wird eine Schicht Kompost auf die Baumscheibe gegeben, bei Spalierobst auf den Pflanzstreifen.


Pflanzzeit für Tafeltrauben

(hbw) Der April ist der klassische Pflanzmonat für Tafeltrauben. Sie wurzeln im Lauf der Jahre mehrere Meter tief und erschließen sich so ausreichend Wasser und Nährstoffe. Daher eignen sie sich auch für kleine Pflanzstellen an Mauern, Fundamenten oder Pergolen.
Allerdings sollten Sie hier die Anfangsentwicklung besonders unterstützen: Die Jungpflanzen benötigen lockere, nährstoffreiche, gleichmäßig mit Wasser versorgte Erde. An kargen Stellen empfiehlt es sich deshalb, ein 30 x 30 cm großes Pflanzloch ca. 50 cm tief auszuheben und den mageren Boden auszutauschen. Obwohl laufend neue, robuste Tafeltraubensorten gezüchtet werden, ist immer noch die Sorte ‘Muscat bleu’ im Garten unübertroffen.


SüßkirschenFoto: Stein Bei Süßkirschen gibt es einige Sor­ten, die keinen fremden Pollen zur Fruchtbildung benö­tigen, sondern sich selbst bestäuben können.

Selbstfruchtbare Süßkirschen

(hbw) Bei Süßkirschen, die schon jetzt im April blühen können, sind nur wenige Sorten wie ‘Stella’ und ‘Lapins’ selbstfruchtbar. Zudem können sich nicht alle Sorten gegenseitig befruchten (Intersterilität). Erkundigen Sie sich im gärtnerischen Fachhandel, welche Sorten als Befruchtersorte für Ihre Süßkirsche in Frage kommen. Informationen hierzu finden Sie z.B. auf den Internetseiten des Bayerischen Obstzentrums unter
http://shop.obstzentrum.de/pdf/suesskirschsorten.pdf


Erdbeeren: Neue Sorten und neue Verwendungen

Erdbeerpflanzen zieren AmpelnFoto: Themenbild Erdbeerpflanzen zieren auch Ampeln und ausgefallene Pflanzgefäße, erst durch Blüten, später auch mit Früchten. (bs) Immer häufiger werden Erdbeeren nicht im Herbst, sondern jetzt, nach dem Winter, gepflanzt. Dazu gibt es schon vorkultivierte Erdbeerpflanzen, die bereits in wenigen Wochen hohe Erträge bringen. Besonders interessant sind mehrmals tragende (immer­tra­gen­de) Züchtungen, wie z.B. die Aroma-Erdbeere ‘Elan’ F1 oder die attraktive ‘Camara’ mit rosa Blüten.

Auch als Naschobst auf Beeten, in Ampeln und Erdbeertöpfen sind die an langen Ranken rei­fen­den Früchte ein Hochgenuss. Die Pflan­zen sind wüch­sig, sodass Sie schon nach zwei bis drei Monaten bis Oktober ernten können.

Die Erdbeeren zeigen schon re­ges Wachstum und sollten, falls noch nicht geschehen, zwischen den Reihen mit Stroh oder Mulchfolie abgedeckt werden. Entfernen Sie vorher beschädigte Blätter, lockern Sie den Boden und arbeiten Sie Dünger ein.


"Schützenhilfe" für die Obstbäume

(bs) Kommen Sie den Obstbäumen mit Vorblütespritzungen mit naturgemäßen Mitteln gegen Schädlinge und Krankheiten zu Hilfe. Es ist sehr sinnvoll, die Baumscheiben zu mulchen oder z.B. mit rankender Kapuzinerkresse, die vor Blutläusen schützt, zu begrünen.


Bienen ein Muss im Ostgarten

(bs) Blüten von Obstgehölzen werden durch Insekten bestäubt. Erst wenn der fremde Pollen auf die Nar­be gelangt, beginnt die Fruchtbildung. Das bedeutet, dass andere Bäume der gleichen Art in unmittelbarer Nähe sein müssen.

Bei Sorten, deren eigener Pollen Früchte ergibt (Beerenobst, viele Pflaumen, Pfirsiche, Nek­ta­ri­nen, Wein), kommt man dagegen mit nur einer Pflanze aus. Selbstbestäubende Sorten sind bei Süßkirschen z.B. ‘Sunburst’, ‘Stella’ und ‘Lapins’ (alle aus Kanada), bei Kiwi ‘Jenny’ und ‘Issai’. Äpfel und Birnen brauchen immer einen weiteren Bestäuber, aber man kann passende Sorten zusammen auf eine Unterlage veredeln.


Baldrian-Blütenextrakt in Blüten von ObstbäumenFoto: Stein Baldrian-Blütenextrakt, in die Blüten von Obstbäumen gespritzt, hilft Spätfrostschäden zu vermeiden.

Für Kaltluft-Abfluss sorgen

(bs) Frostschäden an Obstbaumblüten sind über bewachsenem Boden eher wahrscheinlich als über unkrautfrei gehaltener oder gemulchter Fläche. Kälte verhält sich wie Wasser: Sie „fließt“ hangabwärts und kann sich an Querhecken anstauen. Deshalb sind Obstbäume auf leichten Hanglagen weniger frostgefährdet als in Bo­den­sen­ken.

 
Baldrian wärmt Blüten

(bs) Biologisch arbeitende Obstbauern haben die Erfahrung gemacht, dass Baldrian-Blütenextrakt, der in die offene Blüte gespritzt wird, eine leich­te Erwärmung der Innentemperatur bewirkt, die oft ausreicht, um Spätfrostschäden zu vermeiden.

Auch kann der Extrakt die Blütenbildung im Juli bei Obstgewäch­sen und im Frühjahr bei Blü­tenpflanzen begünstigen. Man kann ihn selbst herstellen oder dort im Handel kaufen, wo na­tur­ge­mäße Pflegemittel angeboten werden.


Obstgehölze haben Durst

(bs) Achten Sie auf eine ausreichen­de Wasserversorgung der Obst­gewächse in trockenen Früh­jahrs­perioden. Sobald das Triebwachs­tum beginnt, muss ein gleichmäßiger Nachschub ge­währ­leis­tet sein, z.B. mit Hilfe von Tropfschläu­chen.


PalmetteFoto: Stein Spalierobst lässt sich vielfältig formieren: Anders als bei der U-Form bilden bei der sogenannten Palmette (hier im Bild) mehrere Seitenäste das Gerüst.

Insekten locken mit Tricks und Düften

(bs) Anisöl hat eine anlockende Wir­kung auf blütenbestäubende Insekten. Man spritzt es stark verdünnt in die Vollblüte. Aber auch Aromastauden wie Bergbohnenkraut, Dost, Lavendel, Melisse, Salbei und Ysop locken zahl­reiche Insekten an. Darunter sind viele Nützlinge, deren Larven wirkungsvolle Schädlingsbekämpfer sind.

Windgeschützte Gartenräume, durch hohe Hecken abgeschirmt, sind für Obstkulturen weniger geeignet. Schorfpilze und Fruchtfäulen, auch Feuerbrand finden bei stehender Luft weit bessere Entwicklungschancen als an hellen, luftigen Plätzen.


Spalierobst für lebende Zäune

(bs) Für die Kultur als Spalierobst eignen sich Äpfel, Birnen, Sauerkirschen (besonders Schat­ten­mo­rel­len), Pflaumen, Pfirsiche, Mirabellen und Mandeln. Dafür werden aus der Baumschule besonders geschnittene Formen, bei Kernobst z.B. die althergebrachte U-Form, benötigt.

Man kann sie aber auch selbst aus Spindelbüschen gestalten. So gezogene Bäumchen brauchen wenig Platz, lassen sich leicht abernten und gedeihen hervorragend an sonnigen Fassaden.

Der Grundschnitt bei der U-Form besteht darin, den aufstrebenden Haupttrieb zu entfernen. Nur zwei der entstehenden Seitentriebe werden belassen und waagerecht ans Spalier geleitet. Un­mit­tel­bar vor den Stellen, von denen aus sie weiter senkrecht gezogen werden sollen, befestigt man sie am Spalier und leitet sie senkrecht nach oben.

Die daraus treibenden fruchttragenden Seitentriebe kürzt man im Winter ein. Das Spalier können Sie entweder an eine Mauer dübeln (Abstand zur Fassade mindestens 5 cm) oder frei stehend tief im Boden verankern.


Erdbeerblüte vor Frost schützen

(hbw) Zeigen sich bei Erdbeeren dunkelbraune statt gelbgrüne Blütenmitten, sind sie spät­frost­ge­schä­digt und können sich nicht mehr zu Früchten entwickeln. Bei Gefahr von Bodenfrösten zur Blütezeit beugt ein über den Bestand gelegtes Vlies gegen Frostschäden vor. Steigen die Tem­pe­ra­tu­ren über 0 °C, wird gleich wieder  abgedeckt, denn unter dem Vlies können Bienen und Hummeln die Blüten nicht bestäuben.


Himbeeren wünschen lockeren Boden

(hbw) Jetzt gepflanzte Himbeeren bilden vitale Bestände wenn der Boden geeignet ist. Die Vorfahren der Kultursorten sind Waldpflanzen. Himbeeren benötigen also lockeren, humosen, gut durchlüfteten Boden mit hohem Humusgehalt. Auf Verdichtungen und Staunässe reagieren sie mit Rutenkrankheiten und sterben ab. Schwere Böden sollten gelockert und reichlich mit Kompost gemischt werden. Auf besonders kritischen Böden in regenreichen Regionen sollte von vornherein nur eine gegen Wurzelfäule widerstandsfähige Sorte wie ‘Rubaca’ gewählt werden. Himbeeren sind unabhängig von der Bodenart für eine Mulchschicht besonders dankbar.


Süßkirsche von Blattläusen befallenFoto: Hoyer Eine Süßkirsche, die stark von Blattläusen befallen ist: Die Blätter rollen sich nach innen ein und sind nachhaltig geschädigt.


Nützlinge in den Obstbaum locken

(gvi) Ein Blattlausbefall im Frühjahr führt an Obstbäumen häufig zum Einrollen der noch zarten Blätter. Die Bäume setzen daraufhin weniger Früchte an, und die verbleibenden bleiben kleiner und bilden weniger Aroma. Eine Vermehrung der Blattläuse lässt sich leicht reduzieren, wenn Sie möglichst früh Nützlinge in den Garten locken. Über Kopf aufgehängte und mit Stroh gefüllte Tontöpfe bieten den Nützlingen wichtige Unterschlupfmöglichkeiten im Baum. Damit das Stroh nicht wieder herausfällt, stülpen Sie einfach ein Stück Maschendraht über die Öffnung.


Lieblingsbeeren mit Vlies vor Frost schützen

(gvi) Erdbeeren beginnen häufig schon bei milden Temperaturen zu blühen und sind deshalb besonders anfällig für Spätfröste. Um ein Erfrieren der Blüten zu vermeiden, können Sie die Pflanzen mit einem Vlies bedecken. Es schützt vor Kälte, lässt aber noch genügend Luft und Feuchtigkeit durch, sodass die Pflanzen nicht eingehen.


Stängel essen und mit Blättern mulchen

(gvi) Rhabarber ist eine der ersten Pflanzen im Gartenjahr, die Sie ernten können. Schneiden Sie bei der Ernte die Stiele nicht am Ende ab, dadurch faulen die Schnittstellen und schädigen die Wurzel. Besser ist es, die Stiele herauszudrehen. Die großen Blätter brauchen Sie nicht auf den Kompost zu werfen, mit ihnen lassen sich gut Flächen abdecken, die erst später bepflanzt werden sollen. Der Boden bleibt so feucht, und Unkräuter können sich nicht so schnell ausbreiten.


Honigbeeren als Naschobst

(bs) Nach milden Wintern können Sie mit etwas Glück schon Anfang Mai Honigbeeren (Lonicera kamtschatica) ernten. Mit ihrem süß­sau­ren Aroma ähnelt das blau bereifte Naschobst den nahe verwandten Kulturheidelbeeren.

Die ca. 120 cm hohen Sträucher benötigen Sonne bis Halbschatten und kommen mit jedem Boden zurecht. Pflanzen Sie wegen der besseren Befruchtung zwei Sorten, z.B. die frühe Maistar’ und die etwas spätere ‘Amur’ (von Pötschke oder Häberli).


Ab jetzt Containerware pflanzen

(bs) Ab April sollten keine wurzelnackten Obstgehölze mehr gepflanzt werden, greifen Sie dann auf Containerware zurück. Ab Mitte April können Sie auch Tafeltrauben pflanzen. Die Ver­edlungs­stel­le sollte dabei knapp über dem Boden liegen.


Nicht zuviel Stickstoff für Obstgehölze

(hbw) Obstgehölze brauchen je nach Bodenart nur geringe Stickstoffmengen, oft genügt, was aus  Mulchschicht oder Kompostauflage freigesetzt wird. Zudem kommen je nach Region bis zu 50 kg Reinstickstoff aus der Luft. Zu gut mit Stickstoff versorgte Blätter sind bei Blattläusen begehrt, die Vermehrungsrate der  Schadinsekten schnellt dann in die Höhe. Eine so ex­plo­sions­ar­ti­ge Vermehrung können noch so viele Nützlinge nicht in Schach halten.


Keine Angst vor Feuerwanzen

(hbw) Ab April – in warmen Jahren auch schon früher – können Sie auffallend schwarz-rot gemusterte Insekten beobachten, sofern in Ihrem Garten Malvenarten wie Stockrose, Eibisch, Hibiskus und krautige Ziermalven wachsen oder auch Linden und Robinien in der Nähe stehen. Diese etwa 1 cm großen Feuerwanzen ernähren sich bevorzugt von den Samen dieser Gewächse, machen aber auch Jagd auf Kleininsekten und deren Eier. Das Obst oder sonstige Nutzpflanzen sind nicht gefährdet. In manchen Jahren gibt es auffallend große Populationen, die sich aber von selbst wieder reduzieren. Da die bei uns vorkommende Gemeine Feuerwanze die Pflanzen nicht schädigt, ist eine Bekämpfung nicht nötig.

Pflege für Säulenäpfel

(hbw) Bei Apfelbäumen entstanden durch zufällige Mutationen säulenförmig wachsende Bäume. Sie heißen auch „Ballerinas“, „CATS“ oder „Columnaren“. Gemeint ist bei allen Bezeichnungen ein 
Apfelbaum, der von Natur aus an einer starken Mittelachse nur kurze Seitentriebe bildet, sodass er wie eine Säule aussieht. Wenn Sie exakt diesen sehr schlanken Wuchstypus über viele Jahre 
beibehalten wollen, müssen Sie jetzt beim Austrieb die ohnehin schon kurzen Seitentriebe noch ein paar Zentimeter kürzen. Dann bilden sich verstärkt dicht am Stamm sitzende Blütenknospen, und lange Seitentriebe bleiben aus.

Mulchschicht für Beerensträucher

(hbw) Strauchbeerenarten wie Himbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren und Stachelbeeren haben viele ihrer Wurzeln recht flach unter der Erde. Deshalb sind sie für Mulchabdeckungen besonders dankbar. Diese ermöglichen einen gleichmäßigeren Wasserhaushalt, die Pflanze ist besser vor dem Austrocknen geschützt. Wenn Sie Anfang April gut abgelagerten Kompost als Mulchschicht wählen, ist das für die Pflanzen zudem eine langsam fl ießende Nährstoffquelle. 
Bei garteneigenem Kompost reichen 3 l/m², um den Nährstoffbedarf zu decken. Ein Zuviel ist schädlich: Überdüngung macht die Pflanzen anfälliger für Pilzkrankheiten.

Frühjahrsruten wegschneiden

(hbw) Wenn Sie jetzt bei den Himbeeren die allerersten frisch austreibenden Bodenruten wegschneiden, sind die nachfolgenden Neutriebe umso kräftiger und gesünder. Der Erstaustrieb hat vielfach durch Frost geschädigtes Mark.